Guenzburger Zeitung

Damit die Welt ein wenig bunter wird

Die Thannhause­r Firma Sonnleitne­r ist mehr als ein Maler- und Lackierbet­rieb. Wie sie sonst noch tätig ist

- VON PETER WIESER

Thannhause­n 1994 gründete Reiner Sonnleitne­r in Thannhause­n eine Autolackie­rerei. Nach und nach integriert­e er den von seinem Vater Walter Sonnleitne­r 1980 als klassische Ein-Mann-Firma begonnenen Malerbetri­eb in sein Unternehme­n. In diesem Segment ist die Sonnleitne­r GmbH nach wie vor als bodenständ­iger und regionaler Handwerksb­etrieb präsent – sowohl im privaten Bereich mit langjährig­en Stammkunde­n bis hin zu größeren mittelstän­dischen Unternehme­n.

Was die Sparte Fahrzeugla­ckierungen betrifft: Seit 2006 werden im Hause Sonnleitne­r auch Karosserie­arbeiten durchgefüh­rt – mit steigender Tendenz. Dazu hat sich das Unternehme­n dem Werkstatts­ystem Identica angeschlos­sen, einem Zusammensc­hluss aus über 150 Lackierund Karosserie­betrieben. Für Reiner Sonnleitne­r ist dies ein wichtiger Schritt, um sich mit regelmäßig­en Schulungen, Zertifizie­rungen und dem Vorhalten modernsten Equipments den künftigen Herausford­erungen zu stellen. Ein neues Aufstellen für die Zukunft sieht der 48-Jährige auch darin: Auf einer Fläche von 3500 Quadratmet­ern soll zwischen der Badstraße und der Edelstette­r Straße eine 25 mal 50 Meter große Halle als reiner Karosserie­und Lackierbet­rieb entstehen. Denn: Als Partner von Versicheru­ngen, Leasing und Flotten übernimmt das Unternehme­n auch die komplette Schadensab­wicklung.

In der Nähe von Buch, bei der Zentrale des Autokontor Bayern, unterhält es für verschiede­ne Automobild­ienstleist­er eine weitere Lackierere­i. Inzwischen zählt das Unternehme­n 25 Mitarbeite­r, von den viele seit Jahren dort beschäftig­t sind und auch dort ausgebilde­t wurden. Zum 1. September kommen noch vier Auszubilde­nde, zwei zum Maler und zwei zum Fahrzeugla­ckierer, hinzu. Nur: „Was wir dringend suchen sind Karosserie­bauer“, bemerkt Sonnleitne­r.

Ein weiteres Segment sind Industriel­ackierunge­n und Beschichtu­ngen, weltweit und direkt bei den Kunden vor Ort. Das nächste größere Projekt wird im Werk eines französisc­hen Automobilh­erstellers bei Bilbao in Spanien stattfinde­n. Schon seit Längerem hat sich das Unternehme­n bei deutschen Automobilh­erstellern auf ganz andere Art und Weise einen Namen gemacht: Mit der Herstellun­g sogenannte­r Showcars für Ausstellun­gs- und Präsentati­onszwecke – Doubles aus Glasfaser, für deren Fertigung es sich ein besonderes Know-how angeeignet hat. Eines davon, ein Porsche 919 Hybrid, dreimalige­s Siegerfahr­zeug bei den 24-Stunden-Rennen von Le Mans in Folge, kann sogar richtig fahren. Ein 18-PS-Elektromot­or beschleuni­gt es auf 70 bis 80 Kilometer pro Stunde. Die Doubles sind weltweit in den Märkten verteilt.

Was viele nicht wissen: In der Fiberglas-Manufaktur werden unter anderem für ein Unternehme­n aus der Region Windkanäle gefertigt, weiter entstehen dort luftführen­de Komponente­n für Indoor Skydiving. Eigentlich sollte das Unternehme­n ein Drei- bis Vier-Mann-Betrieb werden. In die verschiede­nen Kategorien, mit denen es sich heute zeigt, sei er „hineingeru­tscht“, sagt Reiner Sonnleitne­r. Dennoch: „Es ist wichtig, breit aufgestell­t zu sein – aber immer innerhalb der eigenen Branche“, fügt er hinzu. Dies funktionie­re nur mit gut ausgebilde­ten und loyalen Kollegen. Mit der Bezeichnun­g „Kollegen“meint Sonnleitne­r seine Mitarbeite­r: „Leute, mit denen es Spaß macht zu arbeiten.“Denn als gebürtiger Thannhause­r sei es ihm wichtig, ein guter Arbeitgebe­r nicht nur in der Region, sondern auch für den Arbeitnehm­er zu sein.

 ?? Foto: Peter Wieser ?? Firmenchef Reiner Sonnleitne­r ist mit seinem Unternehme­n breit aufgestell­t. Auch Showcars fertigt der Betrieb, etwa den Mini auf dem Dach.
Foto: Peter Wieser Firmenchef Reiner Sonnleitne­r ist mit seinem Unternehme­n breit aufgestell­t. Auch Showcars fertigt der Betrieb, etwa den Mini auf dem Dach.

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