Das Publikum vertraut Diademus
Intendant Schachtner ist rundum zufrieden
Herr Schachtner, das dritte Diademus-Festival ist geschafft. Wie sieht ihre Bilanz aus? Benno Schachtner: Ich bin rundum zufrieden, auch wenn ich die Zahlen noch gar nicht zusammengerechnet habe. Anders als in den Vorjahren gab es keine zwei Mammutkonzerte, sodass wir mit weniger Besuchern kalkuliert haben. Bei der Lesung am Freitag mit Kay Metzger hätten es vielleicht noch ein paar mehr Zuhörer sein können, aber so eine Veranstaltung ist natürlich kein Publikumsmagnet. Wenn ich mir die vergangenen drei Festivals anschaue, würde es mir als Besucher schwerfallen zu sagen, was das Highlight war. Am besten, man geht also zu allen Diademus-Veranstaltungen.
Was haben Sie und ihre Mitstreiter dieses Jahr besser gemacht als in den Vorjahren?
Schachtner: Organisatorisch sind wir besser geworden, wir kennen die Abläufe besser. Und wir haben nicht noch einmal den Fehler gemacht, das Abschlusskonzert an einem Samstagabend zu machen. Ich glaube, dass wir inzwischen das Vertrauen der Menschen genießen, das Abschlusskonzert hat sie in ihrer positiven Meinung bestärkt. Viele haben mir im Anschluss versprochen, dass sie wiederkommen.
Gibt es Lektionen, die Sie gelernt haben?
Schachtner: Wir brauchen uns nicht klein machen. Das Team ist gut aufgestellt. Aber wir müssen noch größer, professioneller werden, beispielsweise im Bereich Sponsoring. Diademus ist keine Ein-Mann-Veranstaltung.
Haben Sie schon Pläne für 2019? Schachtner: Ich habe Ideen, aber die können sich noch ändern. Was ich gerne hätte, wäre ein „Artist in residence“, der bei verschiedenen Konzerten auftritt. Da habe ich auch schon einen Künstler im Hinterkopf. Nächstes Jahr möchte ich auch die Chorakademie angehen, die wir ursprünglich schon dieses Jahr machen wollten. Und wir wollen schon nächstes Jahr gerne ein kleineres Konzert außerhalb des Klosters machen, wir sind da in Gesprächen mit dem Glaserhof bei Breitenthal.
Wie geht es für Sie jetzt weiter? Schachtner: Zuerst geht es nach Zürich zu einem Konzert, am Donnerstag dann nach Freiburg zum Barockorchester, mit dem ich auf Tournee gehe. Wettenhausen Eigentlich hätte die Sommerbegegnung mit einer Bergmesse am Samstag bei Nesselwang beginnen sollen. Nur: Das Wetter hatte nicht ganz mitgespielt. Stattdessen waren die Teilnehmer in Wettenhausen geblieben und haben den Kalvarienberg besucht, die Lebensstationen Jesu betrachtet und die Woche mit einem etwas ruhigeren Einstieg begonnen.
Die Sommerbegegnung ist nicht die erste. In diesem Jahr wird sie von der Katholischen Jugendstelle Weißenhorn in Kooperation mit zwei weiteren Stellen in Rom und in Klagenfurt organisiert. Insgesamt sind es 15 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern, die bis 9. September unter dem Motto „Einmal den Sommer anders erleben“eine Woche im Kloster Wettenhausen verbringen. Kein Theologentreffen oder Ähnliches, wie Pfarrer Daniel Rietzler und Jugendseelsorger der Dekanate Neu-Ulm und Günzburg bemerkt. Die Teilnehmer kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Einige von ihnen sind Betty aus der Tschechischen Republik, die Kunst studiert oder Karina aus der Slowakei, die ein Studium als Lehrerin der Bildenden Kunst hinter sich hat. Anja aus Haldenwang im Allgäu, Katharina aus Nürnberg und Jennifer aus Altötting arbeiten dagegen in Berufen der Verwaltung, Steuer und Industrie. Marco, gebürtig in Hamm in Nordrhein-Westfalen, ist der einzige von ihnen, der einen Weg eingeschlagen hat, der mit dem Glauben zu tun hat: Er studiert in Eichstätt Religionspädagogik. „Junge Christen, die sich mit dem auseinandersetzen“, sagt Pfarrer Rietzler. Es sei die Beziehung zu Gott und die Gemeinschaft der Kirche, die die Menschen über Nationen hinweg verbinde.
Alle sind sie zwischen 22 und 28 Jahre alt und vielleicht ist es gerade die Verschiedenheit untereinander,