Guenzburger Zeitung

Das Publikum vertraut Diademus

Intendant Schachtner ist rundum zufrieden

- VON PETER WIESER

Herr Schachtner, das dritte Diademus-Festival ist geschafft. Wie sieht ihre Bilanz aus? Benno Schachtner: Ich bin rundum zufrieden, auch wenn ich die Zahlen noch gar nicht zusammenge­rechnet habe. Anders als in den Vorjahren gab es keine zwei Mammutkonz­erte, sodass wir mit weniger Besuchern kalkuliert haben. Bei der Lesung am Freitag mit Kay Metzger hätten es vielleicht noch ein paar mehr Zuhörer sein können, aber so eine Veranstalt­ung ist natürlich kein Publikumsm­agnet. Wenn ich mir die vergangene­n drei Festivals anschaue, würde es mir als Besucher schwerfall­en zu sagen, was das Highlight war. Am besten, man geht also zu allen Diademus-Veranstalt­ungen.

Was haben Sie und ihre Mitstreite­r dieses Jahr besser gemacht als in den Vorjahren?

Schachtner: Organisato­risch sind wir besser geworden, wir kennen die Abläufe besser. Und wir haben nicht noch einmal den Fehler gemacht, das Abschlussk­onzert an einem Samstagabe­nd zu machen. Ich glaube, dass wir inzwischen das Vertrauen der Menschen genießen, das Abschlussk­onzert hat sie in ihrer positiven Meinung bestärkt. Viele haben mir im Anschluss versproche­n, dass sie wiederkomm­en.

Gibt es Lektionen, die Sie gelernt haben?

Schachtner: Wir brauchen uns nicht klein machen. Das Team ist gut aufgestell­t. Aber wir müssen noch größer, profession­eller werden, beispielsw­eise im Bereich Sponsoring. Diademus ist keine Ein-Mann-Veranstalt­ung.

Haben Sie schon Pläne für 2019? Schachtner: Ich habe Ideen, aber die können sich noch ändern. Was ich gerne hätte, wäre ein „Artist in residence“, der bei verschiede­nen Konzerten auftritt. Da habe ich auch schon einen Künstler im Hinterkopf. Nächstes Jahr möchte ich auch die Chorakadem­ie angehen, die wir ursprüngli­ch schon dieses Jahr machen wollten. Und wir wollen schon nächstes Jahr gerne ein kleineres Konzert außerhalb des Klosters machen, wir sind da in Gesprächen mit dem Glaserhof bei Breitentha­l.

Wie geht es für Sie jetzt weiter? Schachtner: Zuerst geht es nach Zürich zu einem Konzert, am Donnerstag dann nach Freiburg zum Barockorch­ester, mit dem ich auf Tournee gehe. Wettenhaus­en Eigentlich hätte die Sommerbege­gnung mit einer Bergmesse am Samstag bei Nesselwang beginnen sollen. Nur: Das Wetter hatte nicht ganz mitgespiel­t. Stattdesse­n waren die Teilnehmer in Wettenhaus­en geblieben und haben den Kalvarienb­erg besucht, die Lebensstat­ionen Jesu betrachtet und die Woche mit einem etwas ruhigeren Einstieg begonnen.

Die Sommerbege­gnung ist nicht die erste. In diesem Jahr wird sie von der Katholisch­en Jugendstel­le Weißenhorn in Kooperatio­n mit zwei weiteren Stellen in Rom und in Klagenfurt organisier­t. Insgesamt sind es 15 Teilnehmer aus verschiede­nen Ländern, die bis 9. September unter dem Motto „Einmal den Sommer anders erleben“eine Woche im Kloster Wettenhaus­en verbringen. Kein Theologent­reffen oder Ähnliches, wie Pfarrer Daniel Rietzler und Jugendseel­sorger der Dekanate Neu-Ulm und Günzburg bemerkt. Die Teilnehmer kommen aus den unterschie­dlichsten Bereichen. Einige von ihnen sind Betty aus der Tschechisc­hen Republik, die Kunst studiert oder Karina aus der Slowakei, die ein Studium als Lehrerin der Bildenden Kunst hinter sich hat. Anja aus Haldenwang im Allgäu, Katharina aus Nürnberg und Jennifer aus Altötting arbeiten dagegen in Berufen der Verwaltung, Steuer und Industrie. Marco, gebürtig in Hamm in Nordrhein-Westfalen, ist der einzige von ihnen, der einen Weg eingeschla­gen hat, der mit dem Glauben zu tun hat: Er studiert in Eichstätt Religionsp­ädagogik. „Junge Christen, die sich mit dem auseinande­rsetzen“, sagt Pfarrer Rietzler. Es sei die Beziehung zu Gott und die Gemeinscha­ft der Kirche, die die Menschen über Nationen hinweg verbinde.

Alle sind sie zwischen 22 und 28 Jahre alt und vielleicht ist es gerade die Verschiede­nheit untereinan­der,

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