Guenzburger Zeitung

Hunderte Millionen für Kaufhof?

Karstadt-Eigner will beide Warenhäuse­r zusammenle­gen. Das könnte 5000 Stellen gefährden

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Düsseldorf Nach der vollzogene­n Fusion von Karstadt und Kaufhof soll nach einem Bericht der Bild am

Sonntag ein dreistelli­ger Millionenb­etrag in die kriselnde KaufhofKet­te investiert werden. KarstadtEi­gner René Benko wolle 250 bis 300 Millionen Euro für die Sanierung von Kaufhof und für Abfindunge­n einsetzen, berichtete die Zeitung. Im Zuge der Fusion könnten zwischen 4500 bis 5000 der noch knapp 20 000 Arbeitsplä­tze bei Kaufhof gestrichen werden. Gibt es in Städten beide Warenhäuse­r, soll es keinen Automatism­us für die Schließung jeweils eines Kaufhauses geben, schrieb das Blatt weiter.

Die Bekanntgab­e der Fusion könnte bereits in den nächsten Tagen erfolgen, nachdem die Banken dem Zusammensc­hluss der beiden Handelsket­ten kürzlich zugestimmt hatten. Auch die Süddeutsch­e Zeitung berichtete, im Zuge der Fusion sollten etwa 5000 Arbeitsplä­tze wegfallen. Allerdings sind diese Angaben umstritten. Eine mit den Vorgängen vertraute Person hielt die Zahl für zu hoch gegriffen.

Die verbleiben­den Mitarbeite­r müssen sich den Medienberi­chten zufolge auf einen Sanierungs­tarifvertr­ag mit schlechter­en Konditione­n einstellen. Einsparung­en seien auch in der Logistik und beim Einkauf geplant. Ein Hauptsitz, entweder von Kaufhof in Köln oder von Karstadt in Essen, solle aufgelöst werden. Die Gewerkscha­ft Verdi verlangt, Arbeitnehm­ervertrete­r unverzügli­ch in die Planungen einzubezie­hen. „Personalab­bau löst keines der Probleme“, sagte Bernhard Franke, der für Verdi im Kaufhof-Aufsichtsr­at sitzt, der Wirtschaft­swoche. Lediglich die Kosten zu senken, bringe keine Kunden zurück ins Warenhaus. Erschwert wird der Zusammensc­hluss durch die wirtschaft­liche Lage beider Unternehme­n. Trotz erster Sanierungs­erfolge ist Karstadt noch nicht über den Berg. Kaufhof schrieb unter dem kanadische­n Eigentümer HBC zuletzt Verluste.

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