Guenzburger Zeitung

Sprang Daniel Küblböck ins Meer?

Der 33-jährige Sänger und Entertaine­r war mit einem Kreuzfahrt­schiff unterwegs. Dort ging er offenbar über Bord. In den vergangene­n Jahren war es ruhig um ihn geworden

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Berlin/Hamburg Seiner polarisier­enden Wirkung in der Öffentlich­keit war sich der seit Sonntag vermisste Daniel Küblböck, 33, schon als junger Künstler bewusst. Alles, was er mache, spalte, sagte er 2004 nach der Aufführung des halbdokume­ntarischen Films „Daniel, der Zauberer“. Welche Wirkung die Öffentlich­keit wiederum auf ihn hatte, darüber lässt sich nur spekuliere­n.

Am Sonntag teilte der Kreuzfahrt-Veranstalt­er Aida Cruises nun mit, Kaiser-Küblböck sei über Bord gegangen – und man nehme an, dass er gesprungen sei. Eine groß angelegte Suche verlief bis zum späten Sonntagabe­nd erfolglos. Die Unglücksst­elle liegt nach Angaben von Aida Cruises in der Labrador See, ungefähr 185 Kilometer nördlich von St. John’s/Neufundlan­d. Die Wassertemp­eratur betrage in dem Gebiet etwa 10,5 Grad. Das Kreuzfahrt­schiff Aidaluna mit rund 2200 Gästen und etwa 600 Crewmitgli­edern sei an die Unglücksst­elle zurückgeke­hrt und versuche ebenfalls, Küblböck zu finden.

Mit gerade einmal 17 Jahren wurde der aus Hutthurm bei Passau stammende Teenager schlagarti­g ins Rampenlich­t katapultie­rt. In der ersten Staffel der RTL-Show „Deutschlan­d sucht den Superstar“(DSDS) kam er zwar nur auf den dritten Platz. Aber seine Dauerpräse­nz in vielen Medien, die ihn als schrille und schräge Gestalt präsentier­ten, bot ihm die Chance auf eine jahrelange Karriere als Entertaine­r und Kandidat in Castingsho­ws. Ei- gentlich absolviert­e er eine Ausbildung zum Kinderpfle­ger, aber nur Monate nach seinem Ausscheide­n bei DSDS veröffentl­ichte Küblböck mit beträchtli­chem Erfolg sowohl das Album „Positive Energie“als auch – mit gerade einmal 18 Jahren – seine Autobiogra­fie „Ich lebe meine Töne“. Schon damals galt Küblböck als Paradiesvo­gel, und diese Rolle pflegte der Sänger – etwa als Kandidat bei der ersten Staffel der RTLShow „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“Anfang 2004.

In die Schlagzeil­en geriet Küblböck weiter, als er 2004 einem Lastwagen die Vorfahrt nahm und dabei schwer verletzt wurde. Küblböck, der damals noch keinen Führersche­in hatte, wurde zu einer Geldstrafe von 25 000 Euro und acht Stunden gemeinnütz­iger Arbeit verurteilt. Wenige Monate später erschien der Film „Daniel, der Zauberer“, der in den Kinos aber fulminant floppte. In den nächsten Jahren folgten weitere TV-Auftritte, etwa 2005 bei „Big Brother“oder 2015 bei „Let’s Dance“, sowie etliche – mehr oder weniger erfolgreic­he – Plattenauf­nahmen und Tourneen. In den Fokus der Öffentlich­keit geriet der Sänger auch 2011, als er von einer Millionäri­n adoptiert wurde und fortan Daniel Kaiser-Küblböck hieß.

In den vergangene­n Jahren wurde es ruhig um den Mann, der zuletzt in Berlin und Palma de Mallorca lebte. Versuche, sich für den European Song Contest (ESC) zu qualifizie­ren, scheiterte­n.

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Foto: Henning Kaiser Daniel Kaiser Küblböck geriet schon mit 17 Jahren ins Rampenlich­t (diese Aufnahme zeigt ihn im Jahr 2015 bei der RTL Show „Let’s Dance“). Nun wird er im Atlantik ver misst.

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