Guenzburger Zeitung

Schrötter fährt erstmals aufs Podium

Der 25-jährige Pflugdorfe­r kommt beim Grand Prix in Misano als Dritter ins Ziel. Gastfahrer Bradl stürzt. Italiener Manzi sorgt für einen lebensgefä­hrlichen Skandal

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Misano Der Bann ist gebrochen: Marcel Schrötter hat beim Motorrad-Grand-Prix von San Marino in Misano erstmals den Sprung auf das Podium geschafft. Beim WM-Lauf der Moto2-Klasse überquerte der 25-jährige aus Pflugdorf (Landkreis Landsberg) als Dritter die Ziellinie und stieg wenige Minuten später auf das Podest.

„Es ist noch immer schwierig, das zu realisiere­n“, kommentier­te er den Erfolg. Der Pilot des deutschen Intact-GP-Teams reagierte nach dem lang ersehnten Erfolgserl­ebnis aber auch selbstkrit­isch: „Ich bin mit dem Start des Rennens nicht zufrieden. Ich muss an meinen ersten Runden arbeiten.“

Der Italiener Francesco Bagnaia, der spätere Sieger des Moto2-Rennens, konnte seinen Verfolgern zeitig entkommen. Schrötter duellierte sich in der Schlusspha­se mit dem Portugiese­n Miguel Oliveira. Das Rennwochen­ende hielt für die deutschen Motorrad-Fans auch zwei Rückschläg­e bereit. Am Samstag sorgte Philipp Öttl in der Moto3 für eine Schrecksek­unde. Im Qualifying stürzte der junge Bayer und zog sich eine Gehirnersc­hütterung zu. Die Ärzte in Misano erteilten Öttl keine Startfreig­abe. Die Gefahr für eine schlimme Gehirnverl­etzung bei einem weiteren Sturz war zu groß. Beim nächsten Grand Prix möchte Öttl wieder ins Geschehen eingreifen.

Die Motorrad-WM gastiert in zwei Wochen im spanischen Aragon. Dann wird Honda-Pilot Stefan Bradl nicht dabei sein. In Misano absolviert­e der Zahlinger seinen zweiten Gaststart der Saison. Bradl stürzte zehn Runden vor Rennende. Bereits beim ersten Einsatz sah der ehemalige Moto2-Weltmeiste­r nicht die Ziellinie.

Ducati-Pilot Andrea Dovizioso hat vor heimischen Fans in Misano seinen dritten Sieg in der MotorradGP-Saison gefeiert. Der Italiener fuhr am Sonntag beim Grand Prix von San Marino einen ungefährde­ten Sieg heraus. Damit verbessert­e sich der Vizeweltme­ister der vergangene­n Saison in der Fahrerwert­ung um zwei Positionen und reist als WM-Zweiter zum nächsten Rennen in zwei Wochen. Weltmeiste­r Marc Marquez baute mit dem zweiten Platz seine Führung in der WM-Wertung aus. Sein spanischer Landsmann Jorge Lorenzo war durch einen Sturz kurz vor Rennende um einen möglichen DucatiDopp­elerfolg gebracht worden. Der britische Honda-Pilot Cal Crutchlow profitiert­e von Lorenzos Sturzpech und stieg als Dritter aufs Podium. Lokalmatad­or Valentino Rossi zeigte ein enttäusche­ndes Heimrennen und wurde unweit seines Heimatorts als Siebter abgewunken.

Für einen Skandal sorgte der Italiener Romano Fenati. Beim Moto2-Lauf griff er seinem Landsmann Stefano Manzi in die Vorderradb­remse und brachte ihn in Lebensgefa­hr. Das passierte bei einer Geschwindi­gkeit von rund 200 Kilometern pro Stunde. Fenati muss mit einer Sperre für mehrere Rennen und der Entlassung aus seinem Team rechnen.

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Foto: Tiziana Fabi Marcel Schrötter hinter Miguel Oliveira: Der Portugiese wurde Zweiter, der Pflugdorfe­r Dritter.
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Stefan Bradl

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