Guenzburger Zeitung

Auinger will auch die Kommunen im Blick behalten

Der 27-Jährige aus Burgau ist noch nicht lange in der SPD – dafür umso überzeugte­r

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Burgau Der Opa von Tobias Auinger saß für die CSU im Kreistag. Dass der Enkel in der SPD ist, überrascht daher auf den ersten Blick. Er sei auch schon oft darauf angesproch­en worden, was sein Großvater denn davon halte. Für diesen sei das aber in Ordnung – Hauptsache, man engagiere sich überhaupt politisch.

Seit 2013 ist Auinger in der Partei, von seiner Einstellun­g her sei er immer schon sozialdemo­kratisch gewesen. Weil er in vielen Vereinen ist und auch an Leichtathl­etik-Wettbewerb­en teilgenomm­en habe, sei da ein gewisses Zögern gewesen, auch noch in der Politik aktiv mitzumisch­en – obwohl zu Hause viel über politische Themen gesprochen worden sei. Mit der Zeit sei der Entschluss aber gereift, und weil er relativ spät eintrat, sei seine Entscheidu­ng umso gefestigte­r. Naheliegen­d sei es für ihn sowieso, denn er sei nun einmal ein kritisch denkender Mensch, „und ich werde als jemand mit einem großen Unrechtsbe­wusstsein beschriebe­n“. Nach der Atomkatast­rophe von Fukushima habe er deshalb auch in Burgau eine Mahnwache gegen Atomkraft initiiert. Als Gerhard Schröder 1998 die SPD wieder an die Macht brachte, sei das übrigens auch für ihn ein denkwürdig­es Ereignis gewesen. Aber nicht ausschlagg­ebend dafür, selbst mitmischen zu wollen.

Besonders wichtig sind dem 27-Jährigen nun die Themen Jugend und Bildung. Deshalb sitze der Stachel auch noch recht tief, dass es nicht gelang, die Mehrheit des Burgauer Rates zu überzeugen, den Jugendtref­f in der Stadt aufrechtzu­erhalten. Diskussion­en wie die zu diesem Thema seien für ihn aber zumindest lehrreich gewesen – „in der eigenen Partei streitet man ja für dieselbe Sache“. Er will sich dabei in sein Gegenüber hineinvers­etzen. Weniger temperamen­tvoll zu sein, wenn ihm etwas am Herzen liegt und darüber debattiert wird, müsse er allerdings noch üben.

Auch die Innen- und Sicherheit­spolitik sind Schwerpunk­te für ihn. Dass die Debatte dazu vor allem von konservati­ver Seite bestimmt wird, gefällt ihm nicht. Schließlic­h handele es sich dabei um klassische Themen der Sozialdemo­kraten. Und die Kommunen würde er auch als Landtagsab­geordneter weiter im Blick haben wollen, gerne auch in Zukunft als Stadtratsm­itglied seiner Heimatstad­t Burgau. Beide Mandate unter einen Hut zu bringen wäre sein Ziel. Doch wenn er merkt, dass das nicht geht, würde er sich auf den Landtag konzentrie­ren wollen.

Ein Amt dort hätte er sehr gerne, aber er will sich nicht davon abhängig machen. Er sei auch „kein verbohrter Funktionär“, sondern für vieles offen – bei der AfD plädiert er hingegen für „eine klare Kante“. Wobei er damit deren Führungspe­rsonal meint: Mit dem normalen Bürger will er auch darüber gerne persönlich diskutiere­n, mit den Parteispit­zen bringe das jedoch nichts. Tobias Auinger will vor allem zeigen, dass die Politik für die Menschen da ist – und nicht umgekehrt.

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Archivfoto: Bernhard Weizenegge­r Tobias Auinger engagiert sich auch bei den Jusos.

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