Auinger will auch die Kommunen im Blick behalten
Der 27-Jährige aus Burgau ist noch nicht lange in der SPD – dafür umso überzeugter
Burgau Der Opa von Tobias Auinger saß für die CSU im Kreistag. Dass der Enkel in der SPD ist, überrascht daher auf den ersten Blick. Er sei auch schon oft darauf angesprochen worden, was sein Großvater denn davon halte. Für diesen sei das aber in Ordnung – Hauptsache, man engagiere sich überhaupt politisch.
Seit 2013 ist Auinger in der Partei, von seiner Einstellung her sei er immer schon sozialdemokratisch gewesen. Weil er in vielen Vereinen ist und auch an Leichtathletik-Wettbewerben teilgenommen habe, sei da ein gewisses Zögern gewesen, auch noch in der Politik aktiv mitzumischen – obwohl zu Hause viel über politische Themen gesprochen worden sei. Mit der Zeit sei der Entschluss aber gereift, und weil er relativ spät eintrat, sei seine Entscheidung umso gefestigter. Naheliegend sei es für ihn sowieso, denn er sei nun einmal ein kritisch denkender Mensch, „und ich werde als jemand mit einem großen Unrechtsbewusstsein beschrieben“. Nach der Atomkatastrophe von Fukushima habe er deshalb auch in Burgau eine Mahnwache gegen Atomkraft initiiert. Als Gerhard Schröder 1998 die SPD wieder an die Macht brachte, sei das übrigens auch für ihn ein denkwürdiges Ereignis gewesen. Aber nicht ausschlaggebend dafür, selbst mitmischen zu wollen.
Besonders wichtig sind dem 27-Jährigen nun die Themen Jugend und Bildung. Deshalb sitze der Stachel auch noch recht tief, dass es nicht gelang, die Mehrheit des Burgauer Rates zu überzeugen, den Jugendtreff in der Stadt aufrechtzuerhalten. Diskussionen wie die zu diesem Thema seien für ihn aber zumindest lehrreich gewesen – „in der eigenen Partei streitet man ja für dieselbe Sache“. Er will sich dabei in sein Gegenüber hineinversetzen. Weniger temperamentvoll zu sein, wenn ihm etwas am Herzen liegt und darüber debattiert wird, müsse er allerdings noch üben.
Auch die Innen- und Sicherheitspolitik sind Schwerpunkte für ihn. Dass die Debatte dazu vor allem von konservativer Seite bestimmt wird, gefällt ihm nicht. Schließlich handele es sich dabei um klassische Themen der Sozialdemokraten. Und die Kommunen würde er auch als Landtagsabgeordneter weiter im Blick haben wollen, gerne auch in Zukunft als Stadtratsmitglied seiner Heimatstadt Burgau. Beide Mandate unter einen Hut zu bringen wäre sein Ziel. Doch wenn er merkt, dass das nicht geht, würde er sich auf den Landtag konzentrieren wollen.
Ein Amt dort hätte er sehr gerne, aber er will sich nicht davon abhängig machen. Er sei auch „kein verbohrter Funktionär“, sondern für vieles offen – bei der AfD plädiert er hingegen für „eine klare Kante“. Wobei er damit deren Führungspersonal meint: Mit dem normalen Bürger will er auch darüber gerne persönlich diskutieren, mit den Parteispitzen bringe das jedoch nichts. Tobias Auinger will vor allem zeigen, dass die Politik für die Menschen da ist – und nicht umgekehrt.