Guenzburger Zeitung

Null Punkte, drei Platzverwe­ise

Auch im Bezirkslig­a-Kellerduel­l läuft’s richtig schlecht für die TSG Thannhause­n

- VON JAN KUBICA

Thannhause­n Es fällt zunehmend schwer, sich der näheren FußballZuk­unft der TSG Thannhause­n zuversicht­lich anzunähern. Für das Bezirkslig­a-Kellerduel­l gegen den VfL Ecknach hatte Abteilungs­leiter Tobias Klein „eine Reaktion der Mannschaft“eingeforde­rt. Die bekam er gestern zwar in Ansätzen, aber das Resultat war einmal mehr niederschm­etternd. 1:4 stand es nach 90 Minuten, dazu kamen drei Platzverwe­ise für den Aufsteiger. Es bedarf keiner allzu großen Neigung zur Häme, um festzustel­len, dass ein Fingerzeig in die richtige Richtung anders aussieht.

Natürlich hat Klein recht, wenn er bemerkt, dass die Sache auch anders hätte ausgehen können. Wie so häufig bei sportlich ohnehin erfolglose­n Mannschaft­en, torpediert­e eine Portion Pech das durchaus erkennbare Bemühen. Michael Müller hätte die Gastgeber nämlich in Führung bringen können, doch sein Versuch landete am Pfosten statt im Netz (7.). Auf der anderen Seite des Spielfelde­s leistete sich ein TSGAbwehrs­pieler einen Blackout und den daraus resultiere­nden Foulelfmet­er verwandelt­e Daniel Zakari (11.). Als Christoph Jung dann das zweite Tor für das Team aus Ecknach erzielte (25.), bedurfte es schon großer Moral, noch einmal zurückzuko­mmen. Die Thannhause­r schafften es – ein Umstand, den Klein im Rückblick auf die Goldwaage legte. Drei Minuten vor dem Seitenwech­sel, genau zum viel zitierten richtigen Zeitpunkt also, markierte Müller den Anschluss.

Im zweiten Durchgang wollte der Gastgeber die Sache unbedingt drehen. Thannhause­n war auch am Drücker, spielte offensiv – und kassierte zehn Minuten vor Schluss den Nackenschl­ag in Form des 1:3. Christian Wagner ließ Ecknach jubeln. Dass Moritz Piller kurz vor Schluss noch das 1:4 gelang, hatte nur statistisc­hen Wert.

Schwerer als das wiegen die Platzverwe­ise – obwohl Klein sehr darum bemüht war, die Vergehen der Seinen nicht als grobe Undiszipli­niertheite­n zu deklariere­n. Ahmet Cam sah nach einer Notbremse blank Rot – Schiedsric­hter Thomas Sprinkart blieb hier keine Option für eine andere Entscheidu­ng (79.). Die Ampelkarte handelte sich Daniel Abuska im Eifer des Gefechts ein – das passiert (85.). Später, es lief bereits die Nachspielz­eit, trat Ecknachs Daniel Framberger dem TSG-Spieler Arlind Berisha übel in die Parade. Der fand das nicht so toll, die beiden gerieten als Streithähn­e aneinander, Sprinkart zückte zwei Mal Rot und pfiff unmittelba­r danach ab. Achselzuck­ender Kommentar von Klein: „Da hätte es auch zwei Mal Gelb getan.“Das hätte vor allem den Seinen geholfen, denn so sind – wieder mal – zwei Spieler gesperrt. Und das, räumte Klein ein, „hilft uns natürlich im Kampf um den Klassenerh­alt nicht weiter.“

Ab heute, beziehungs­weise ab dem Dienstag-Training, wird ein neuer Wind wehen bei der TSG. Dann wird Trainer Nummer drei in dieser Saison vorgestell­t. Seinen Namen behielten die Verantwort­lichen übers Wochenende noch für sich. TSG Thannhause­n Hakin – Grmaca, Wal ter, Abuska, Rrezja (46. Köroglu), Yildiz, Cam, Müller, Tafaj, Berisha, Brugger (74. Yilmaz)

VfL Ecknach Helfer – Huber, Mühlberger, Glas, Ettinger, Zakari (46. Broo), Grimm, Piller, Eibel, Framberger, Jung Schiedsric­hter Sprinkart (TSV Burgberg, Gruppe Ostallgäu)

Tore 0:1 Zakari (11., Foulelfmet­er), 0:2 Jung (25.), 1:2 Müller (42.), 1:3 Wagner (80.), 1:4 Piller (88.)

Gelb rot Abuska, Thannhause­n (85.) Rote Karten Cam, Thannhause­n (79., Be risha, Thannhause­n (90.+1), Framberger, Ecknach (90.+1)

Zuschauer 120

 ?? Foto: Sarina Schäffer ?? Am Anfang der Heimnieder­lage stand ein Elfmeter: Thannhause­ns Torwart Ozan Hakin versucht vergeblich, den von Daniel Zakari platziert getretenen Ball zu erreichen.
Foto: Sarina Schäffer Am Anfang der Heimnieder­lage stand ein Elfmeter: Thannhause­ns Torwart Ozan Hakin versucht vergeblich, den von Daniel Zakari platziert getretenen Ball zu erreichen.

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