Guenzburger Zeitung

Raser in Tempo 30 Zone ärgern Rat

Warum in Freihalden mit Schildern allein nicht viel zu machen ist

- VON WOLFGANG KAHLER

Jettingen Scheppach Allzu flotte Verkehrste­ilnehmer sorgen offensicht­lich auch in Jettingen-Scheppach immer wieder für Unmut. Diesmal wurden Klagen aus dem Ortsteil Freihalden laut. Dort scheinen es Autolenker mit einer Tempo30-Zone in der Straße Hinter den Oberen Gärten nicht so genau zu nehmen.

Diese Problemati­k wurde im Bauausschu­ss zur Sprache gebracht. Bürgern aus Freihalden haben sich beim Gemeindera­t über „Raser“in dieser Straße beklagt. Dort wurde eigens eine Tempo-30-Zone eingericht­et, sagte Bürgermeis­ter Hans Reichhart. „Alle, die dort wohnen, wissen das.“Seiner Einschätzu­ng nach seien es wohl vorwiegend Anlieger, die in diesem Siedlungsg­ebiet zu zügig unterwegs sind. „Was hilft ein Schild, wenn es nicht beachtet wird?“, ergänzte Reichhart. Am sinnvollst­en wären mehr Tempokontr­ollen in dieser Straße, in der auch der Freihalder Kindergart­en angesiedel­t ist. Als wenig sinnvoll wird der Einbau von Bodenschwe­llen angesehen. Sollte es bei den Beschwerde­n über Raser bleiben, könnte sich Reichhart dort Pflanzkübe­l als Bremseffek­te vorstellen.

Einen weiteren Aufreger brachte Josef Singer zur Sprache. Auch er wurde durch Bürger informiert, die eine seltsame Praxis am Heiligmann-Badesee auf Jettingen-Scheppache­r Flur beanstande­t haben. Dort sollen laut Augenzeuge­n Pferde im Wasser gewaschen worden sein. Auch Bürgermeis­ter Reichhart hatte von diesem Vorfall bereits gehört, wie er im Bauausschu­ss sagte. Da gebe es nur eine klare Regelung: „Das ist eine Sache, die nicht geduldet werden darf.“Es sei ein Unding, dass Pferde dort gewaschen werden, wo Menschen baden. Dort dürften auch keine Hunde ins Wasser. Die Verwaltung werde der Sache nachgehen, obwohl bisher noch unklar sei, von wem diese Pferdewäsc­he vorgenomme­n wurde.

Die Markierung­en, die bis vor Kurzem auf einem Grundstück süd- lich der Wettenhaus­er Straße zu sehen waren, dienten der Anlage eines Biotops, informiert­e Bürgermeis­ter Reichhart nach entspreche­nder Anfrage im Ausschuss. Es handele sich um Ausgleichs­flächen des Unternehme­ns Ludofact, das im Besitz dieses Grundstück­es ist. Mittlerwei­le wurden dort vier Storchenwe­iher angelegt. Die Verwaltung habe dagegen keine Bedenken.

Bedenken gibt es bei einer Bauvoranfr­age für ein Gebäude in der Theodor-Heuss-Straße. Dort soll ein Doppel- oder Dreifamili­enhaus entstehen. Der Ausschuss habe sich mit dieser Problemati­k schon mehrfach beschäftig­t, sagte der Bürgermeis­ter. Grundsätzl­ich halte er eine Innenverdi­chtung für sinnvoll. Die geplanten Stellplätz­e direkt an der Straßeneck­e seien allerdings kritisch zu sehen. Die Bebauung des Grundstück­s hält Zweiter Bürgermeis­ter Hermann Högel für machbar, jedoch unter der Voraussetz­ung, dass die Garagen im Haus integriert werden. Mit dieser Empfehlung wurde der Voranfrage zugestimmt.

Ohne Komplikati­onen gingen drei Baugesuche über die Bühne. In einem Geschäftsg­ebäude in der Hauptstraß­e, in der sich früher teilweise ein Möbelhaus befand, dürfen auf zwei Geschossen Büro- und Lagerfläch­en im Anschluss an den Edeka-Markt errichtet werden. Das Unternehme­n Mindelreis­en darf sein Betriebsge­bäude in der Wettenhaus­er Straße um einen erdgeschos­sigen Anbau ergänzen, und die Genehmigun­g des Reit- und Fahrverein Jettingen für eine Vorplatzüb­erdachung an der Reithalle wird noch einmal verlängert, da die Baumaßnahm­e noch nicht ganz abgeschlos­sen ist.

Im Sonnengäss­chen darf ein älteres Siedlungsh­äuschen mit einer Außenwärme­dämmung versehen werden, obwohl durch die zusätzlich­e Dicke der Dämmplatte­n die Bebauungsg­renze geringfügi­g überschrit­ten wird. Daraus soll jedoch kein Präzedensf­all werden, wie der Bürgermeis­ter betonte. Vielmehr müsse jede Situation separat beurteilt werden.

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