Raser in Tempo 30 Zone ärgern Rat
Warum in Freihalden mit Schildern allein nicht viel zu machen ist
Jettingen Scheppach Allzu flotte Verkehrsteilnehmer sorgen offensichtlich auch in Jettingen-Scheppach immer wieder für Unmut. Diesmal wurden Klagen aus dem Ortsteil Freihalden laut. Dort scheinen es Autolenker mit einer Tempo30-Zone in der Straße Hinter den Oberen Gärten nicht so genau zu nehmen.
Diese Problematik wurde im Bauausschuss zur Sprache gebracht. Bürgern aus Freihalden haben sich beim Gemeinderat über „Raser“in dieser Straße beklagt. Dort wurde eigens eine Tempo-30-Zone eingerichtet, sagte Bürgermeister Hans Reichhart. „Alle, die dort wohnen, wissen das.“Seiner Einschätzung nach seien es wohl vorwiegend Anlieger, die in diesem Siedlungsgebiet zu zügig unterwegs sind. „Was hilft ein Schild, wenn es nicht beachtet wird?“, ergänzte Reichhart. Am sinnvollsten wären mehr Tempokontrollen in dieser Straße, in der auch der Freihalder Kindergarten angesiedelt ist. Als wenig sinnvoll wird der Einbau von Bodenschwellen angesehen. Sollte es bei den Beschwerden über Raser bleiben, könnte sich Reichhart dort Pflanzkübel als Bremseffekte vorstellen.
Einen weiteren Aufreger brachte Josef Singer zur Sprache. Auch er wurde durch Bürger informiert, die eine seltsame Praxis am Heiligmann-Badesee auf Jettingen-Scheppacher Flur beanstandet haben. Dort sollen laut Augenzeugen Pferde im Wasser gewaschen worden sein. Auch Bürgermeister Reichhart hatte von diesem Vorfall bereits gehört, wie er im Bauausschuss sagte. Da gebe es nur eine klare Regelung: „Das ist eine Sache, die nicht geduldet werden darf.“Es sei ein Unding, dass Pferde dort gewaschen werden, wo Menschen baden. Dort dürften auch keine Hunde ins Wasser. Die Verwaltung werde der Sache nachgehen, obwohl bisher noch unklar sei, von wem diese Pferdewäsche vorgenommen wurde.
Die Markierungen, die bis vor Kurzem auf einem Grundstück süd- lich der Wettenhauser Straße zu sehen waren, dienten der Anlage eines Biotops, informierte Bürgermeister Reichhart nach entsprechender Anfrage im Ausschuss. Es handele sich um Ausgleichsflächen des Unternehmens Ludofact, das im Besitz dieses Grundstückes ist. Mittlerweile wurden dort vier Storchenweiher angelegt. Die Verwaltung habe dagegen keine Bedenken.
Bedenken gibt es bei einer Bauvoranfrage für ein Gebäude in der Theodor-Heuss-Straße. Dort soll ein Doppel- oder Dreifamilienhaus entstehen. Der Ausschuss habe sich mit dieser Problematik schon mehrfach beschäftigt, sagte der Bürgermeister. Grundsätzlich halte er eine Innenverdichtung für sinnvoll. Die geplanten Stellplätze direkt an der Straßenecke seien allerdings kritisch zu sehen. Die Bebauung des Grundstücks hält Zweiter Bürgermeister Hermann Högel für machbar, jedoch unter der Voraussetzung, dass die Garagen im Haus integriert werden. Mit dieser Empfehlung wurde der Voranfrage zugestimmt.
Ohne Komplikationen gingen drei Baugesuche über die Bühne. In einem Geschäftsgebäude in der Hauptstraße, in der sich früher teilweise ein Möbelhaus befand, dürfen auf zwei Geschossen Büro- und Lagerflächen im Anschluss an den Edeka-Markt errichtet werden. Das Unternehmen Mindelreisen darf sein Betriebsgebäude in der Wettenhauser Straße um einen erdgeschossigen Anbau ergänzen, und die Genehmigung des Reit- und Fahrverein Jettingen für eine Vorplatzüberdachung an der Reithalle wird noch einmal verlängert, da die Baumaßnahme noch nicht ganz abgeschlossen ist.
Im Sonnengässchen darf ein älteres Siedlungshäuschen mit einer Außenwärmedämmung versehen werden, obwohl durch die zusätzliche Dicke der Dämmplatten die Bebauungsgrenze geringfügig überschritten wird. Daraus soll jedoch kein Präzedensfall werden, wie der Bürgermeister betonte. Vielmehr müsse jede Situation separat beurteilt werden.