Königsbrunner bei „Höhle der Löwen“: Deal geplatzt
Nach der Show zog Juror Frank Thelen das Angebot für die Firma Pazls zurück. Was die Gründer dazu sagen
Augsburg Möbel, die ohne Schrauben oder Nägel aufgebaut werden können: Mit dieser Geschäftsidee hat sich das Königsbrunner Unternehmen Pazls in der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“vorgestellt. In der Show präsentieren Gründer, die nach Investoren suchen, ihre Geschäftsideen. Eine Jury bewertet die Projekte und investiert, wenn ihnen die Ideen gefallen.
Die drei Schwaben Thomas Poddey, Philip Mc Rae und Julian Bäßler lernten sich am Königsbrunner Gymnasium kennen und halfen sich oft gegenseitig bei Umzügen. Genervt hat sie dabei das Auf- und Abbauen der Möbel. „Irgendwann hatten wir keine Lust mehr auf stundenlanges Schrauben“, erklärten sie den Juroren. Daraus entstand dann die Idee für Pazls. 2015 gründeten die drei Freunde ihre Firma, 2016 zogen sie von Königsbrunn nach Berlin.
Die Idee hinter ihren Möbeln: Wer sie aufbauen will, braucht kein Werkzeug. Die einzelnen Bauteile lassen sich mit magnetischen Verbindungsstücken, die Schrauben ersetzen, zusammenstecken. Diese Lösung haben sich die drei Freunde auch patentieren lassen. Kunden können ihr Möbelstück im Onlineshop selbst gestalten und die Farben auswählen. Die Möbel können jederzeit erweitert und umgebaut werden.
Im vergangenen Jahr ließen die Gründer bereits 2500 Module produzieren. Diese seien innerhalb von zwei Monaten vergriffen gewesen. Um sich am Markt etablieren zu können, baten die Freunde die Juroren um 400000 Euro. Im Gegenzug boten sie 20 Prozent ihrer Firmenanteile.
Der Jury gefiel das Konzept der drei Schwaben. Jurorin Dagmar Wöhrl lobte vor allem die Verarbeitung. Sie bot dem Unternehmen genauso wie Frank Thelen einen Deal an: 400000 Euro für 25 Prozent der Firmenanteile. Die drei Freunde entschieden sich für Thelen als Investor, weil sie davon überzeugt waren, dass er ihnen mit ihrem Onlinekonzept weiterhelfen kann.
Nach der Sendung zog der Juror jedoch sein Angebot zurück. Gründer Thomas Poddey erklärt, dass Thelen weiterhin vom Konzept begeistert war. Jedoch sei für ihn Wettbewerbssituation mit vielen Mitbewerbern zu schwierig gewesen.
„Es war uns vor der Show bewusst, dass ein Deal hinterher doch nicht zustande kommen kann“, sagt Poddey. Die drei Gründer wollen nun ohne Thelens Hilfe Pazls im Möbelmarkt etablieren. Dazu führen sie auch Gespräche mit möglichen Vertriebspartnern.