Guenzburger Zeitung

Blaschke: Lösungen über Parteigren­zen hinweg finden Nach Ansicht des FDP-Politikers aus der Nähe von Burgau funktionie­rt das im Kreis. Sein Ziel ist nun München

- CHRISTIAN KIRSTGES

Burgau Als junger Erwachsene­r hat Herbert Blaschke bereits einmal in die Politik „reingeschn­uppert“, wie er sagt. Denn politisch interessie­rt sei er seit seiner Jugend. Damals habe ihm ein aktives Engagement allerdings nicht zugesagt, erst einmal hatte sich die Sache damit für ihn erledigt. Bis zum Jahr 2002. Damals erfuhr er, dass für den Burgauer Stadtrat eine neue Liste aufgestell­t werden soll, eine Mischung aus FDP und Freien Bürgern, die also keiner Partei angehören. Man suchte noch jemanden dafür, er sollte auf den ersten Platz kommen, und auf den zweiten der Kreistagsl­iste.

In seiner ersten Stadtratsp­eriode war er alleine in der Fraktion, im Kreistag zu zweit. Später wurde er nach vorne gewählt. FDP-Mitglied wurde er erst ein paar Jahre nach dem Beginn seiner politische­n Aktivitäte­n, seit drei Jahren ist der Dritte Bürgermeis­ter von Burgau nun auch Kreisvorsi­tzender der Liberalen. Sein Fraktionsk­ollege im Stadtrat gehört keiner Partei an, im Kreistag sind mit ihm zwei Fraktionsm­itglieder in der FDP, zwei sind Freie Bürger. Eine Mischung, die gut funktionie­re, wie er sagt.

Der 55-Jährige ist Landwirt, zusätzlich betreibt er neben seinem Hof bei Burgau eine Kompostier­anlage und er hat einen Containerd­ienst. Landwirtsc­haftliche Themen liegen ihm daher natürlich am Herzen, im Burgauer Rat sei er der Einzige aus diesem Bereich. Auch im Landtag würde er sich für einen vernünftig­en Spagat zwischen der wirtschaft­lichen Entwicklun­g von Flächen und einem behutsamen Umgang mit Grund und Boden einsetzen wollen. Da schlagen als Kommunalpo­litiker und Landwirt gewisserma­ßen zwei Herzen in seiner Brust, es ist „eine schwierige Gratwander­ung“, wie er betont. Im Landkreis jedenfalls beobachte er immer wieder, dass gerade bei Straßenbau­projekten viel zu überdimens­ioniert geplant werde. Er freut sich, dass er etwa bei Limbach habe erreichen können, dass der dortige Straßenaus­bau eine Nummer kleiner ausfiel als ursprüngli­ch vorgesehen und ein Teilstück der alten Straße der Landwirtsc­haft wieder zurückgege­ben werden konnte.

Er wünscht sich, dass mehr Kommunalpo­litiker in den neuen Landtag kommen, damit dort die Probleme vor Ort eher berücksich­tigt werden. Aus diesem Grund würde er auch im Stadtrat und Dritter Bürgermeis­ter bleiben wollen, die Arbeit im eigenen Betrieb müsste dann innerhalb der Familie umverteilt werden. Wichtig ist ihm auch ein gutes Miteinande­r über die Grenzen von Parteien und Gruppierun­gen hinweg, was im Stadt- und Kreistag gut funktionie­re. Lösungsori­entierter zu sein wäre ihm ein Anliegen auch für den Landtag, wobei er sich nicht der Illusion hingibt, dass dies einfach zu erreichen wäre. Wenn es dort künftig keine absolute Mehrheit mehr gibt, „fördert das den politische­n Wettbewerb“. Und mit der AfD müssten sich alle auseinande­rsetzen – und zwar ernsthaft.

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Archivfoto: B. Weizenegge­r Herbert Blaschke ist Landwirt und viel fältig aktiv.

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