Drei Straßen werden demnächst saniert oder ausgebaut
Warum es auch Kritik an einigen Baumaßnahmen gibt
Landkreis Um Straßenbaumaßnahmen und die Gesundheitsregion ging es in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses.
● Verkehr Drei Straßen im Landkreis werden demnächst saniert oder ausgebaut. Eine neue Fahrbahndecke erhalten die Kreisstraße GZ11 von Burgau nach Mindelaltheim und die Kreisstraße GZ23 zwischen Kissendorf und Bühl. Ausgebaut wird die Ortsdurchfahrt im Zuge der Kreisstraße GZ 6 in Unterwiesenbach. In dem Zusammenhang kritisierten die Kreisräte Josef Brandner (Freie Wähler) und Herbert Blaschke (FDP) im Kreisausschuss, dass angesichts „der Fülle von Straßenbaumaßnahmen im Landkreis“manches nicht sonderlich koordiniert erscheine. „Wenn an manchen Straßen wochenlang nichts passiert, ist das schlecht“, sagte Blaschke und verwies auf „sehr viele kritische Rückmeldungen aus der Bürgerschaft“. Möglicherweise wäre es sinnvoller, weniger Maßnahmen auf einmal anzugehen, die aber dann schneller zu beenden. Landrat Hubert Hafner er- die Kritik ans Straßenbauamt weiterzugeben. Wobei Hafner darauf hinwies, dass viele der aktuellen Baumaßnahmen nicht in der Verantwortung des Kreises lägen.
● Therapiezentrum Der neue Förderverein für das Therapiezentrum in Burgau wird vom Landkreis mit einem einmaligen Zuschuss in Höhe von knapp 2600 Euro unterstützt. Das haben die Mitglieder des Kreisausschusses einstimmig beschlossen. Nachdem die Klinik an den Bezirk Schwaben übergegangen war, hatten die Gemeinde Gundremmingen und der Landkreis ihre Anteile an der Reha-Klinik verkauft. „Diesen Erlös sollten wir an den Förderverein zurückgeben“, sagte Hafner – wie das auch Gundremmingen tut.
● Regionalmanagement Der Landkreis wird das mit der Regionalmarketing Günzburg vereinbarte Projekt Regionalmanagement über 2019 hinaus fortführen. Das wurde einstimmig im Kreisausschuss beschlossen. Bis 2024 fallen dafür jährlich Kosten von 37 000 Euro für den Landkreis an. Gefördert wird das Projekt außerdem vom Freistaat. Das bayernweite Regionalmanagement soll mithelfen, nicht zuletzt die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit ländlicher Regionen zu stärken.
● Modellprojekt Vor mittlerweile 18 Jahren hat sich der Landkreis als Familienund Kinderregion definiert. Damals war der Landkreis einer der Vorreiter, inzwischen gibt es allein in Bayern mehr als 100 Gebietskörperschaften, die beim Tourismus auf Familien und Kinder setzen, wie Kreisrat Josef Brandner (Freie Wähler) im Kreisausschuss anmerkte. Ein Alleinstellungsmerkmal hat die Region Günzburg also längst nicht mehr. Dennoch wird der Landkreis bis 2020 weiter am Modellprojekt „Zukunftsstrategie für die Regionen“festhalten, das vom Land bezuschusst wird. 2019 und 2020 wird der Landkreis dafür insgesamt 68 000 Euro ausgeben. Allerdings wurde im Kreisausschuss auch beschlossen, die bisherigen Ergebnisse des Projekts auf den Prüfstand zu stellen und es so weiter zu entwickeln, „dass es künftigen Ansprüchen gerecht wird“, wie Josef Brandner sagte.
● Gesundheit Der Landkreis Günzburg ist seit 2015 eine vom Freistaat geförderte Gesundheitsregion Plus. Aufgabe der beim Landratsamt anwiderte, gesiedelten Geschäftsstelle ist es, die im Landkreis zahlreich vorhandenen Einrichtungen und Angebote rund um das Thema Gesundheit besser zu vernetzen und zu koordinieren – von den Kleinsten in der Kita bis zu den Senioren. Im Kreisausschuss ging es um die Frage, ob der Landkreis das Projekt Gesundheitsregion Plus dauerhaft einrichtet, auch auf die Gefahr, dass das Land Ende 2019 seine Fördermittel einstellt. SPD und Grüne hatten sich für die dauerhafte Einrichtung ausgesprochen, mehrheitlich wurde dem Kreistag allerdings empfohlen, das Projekt vorab nur noch bis 2020 fortzuführen. Danach müsse der neue Kreistag entscheiden, erklärte CSU-Kreisrat Georg Schwarz.
Die Kosten belaufen sich für 2019 und 2020 auf zusammen etwa 160000 Euro, bis Ende 2019 steuert der Freistaat 50000 Euro bei. Grundsätzlich wandte sich Kreisrat Konrad Barm (Freie Wähler) gegen das Projekt. „Wir nehmen fast an allem teil“, erklärte der Burgauer Bürgermeister. Die verwertbaren Ergebnisse „der ganzen Netzwerke“seien nach seiner Einschätzung allerdings fraglich.