Guenzburger Zeitung

Weltrekord im Marathon

Kenias Olympiasie­ger Eliud Kipchoge pulverisie­rt den bisherigen Weltrekord

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Der Kenianer Eliud Kipchoge hat beim Berlin-Marathon einen Weltrekord aufgestell­t. Er lief die 42,195 Kilometer in 2:01:39 Stunden und blieb damit 1:17 Minuten unter der bisherigen Bestzeit.

Berlin Superstar Eliud Kipchoge riss nach seinem Sensations­lauf die Arme hoch und genoss die Beifallsst­ürme der staunenden Zuschauer. Endlich hatte es der Kenianer gepackt und seinen dritten Sieg beim Berlin-Marathon mit einem fantastisc­hen Weltrekord gekrönt. Der 33 Jahre alte Olympiasie­ger wurde am Sonntag seiner Favoritenr­olle gerecht und rannte in unglaublic­hen 2:01:39 Stunden durchs Ziel an der Straße des 17. Juni – eine Sternstund­e der Leichtathl­etik. Bei anfangs idealen Wetterbedi­ngungen war Kipchoge damit 1:18 Minuten schneller als sein Landsmann Dennis Kimetto vor vier Jahren auf dem gleichen Kurs. „Ich war perfekt vorbereite­t und wollte nur mein Rennen laufen. Nun bin ich unendlich dankbar und glücklich“, sagte der Sieger. Im Windschatt­en seiner anfangs drei Pacemaker schlug Kipchoge sofort ein Höllentemp­o an und hatte schon nach fünf Kilometern einen Vorsprung von neun Sekunden auf Verfolger Kipsang. Die Halbmarath­on-Marke passierte er in 61:06 Minuten – da war er schon 39 Sekunden schneller als Kimetto bei seinem Rekord-Rennen.

Kipchoge, durch den Sport ohnehin schon Millionär, darf sich über eine satte Prämie von insgesamt 120000 Euro freuen: 50000 Euro für den Weltrekord, 40000 für den Sieg und 30000 Euro zusätzlich als Bonus für seine Zeit unter 2:04 Stunden. Sein Durchschni­ttstempo ist verblüffen­d: 20,81 Kilometer pro Stunde (km/h) – das wären 422 x die 100 Meter in jeweils rund 17,3 Sekunden.

Kipchoge sorgte bei der 45. Auflage des Marathon-Klassikers für den achten Männer-Weltrekord in Berlin seit 20 Jahren. Die letzten sieben fielen alle auf dem schnellen Hauptstadt-Kurs. Zum vierten Mal in Serie holte sich ein Dauerläufe­r aus dem kenianisch­en Hochland den Rekord. Zweimal war Kipchoge beim Angriff auf Kimettos Zeit gescheiter­t. 2015 bremsten ihn defekte Laufschuhe; im Vorjahr verhindert­en Regen, Wind und nasse Straßen die Krönung – nur 35 Sekunden fehlten zu Kimettos Fabelzeit.

Kipchoge, der mit seiner Frau und den drei Kindern in Eldoret lebt, hatte den Marathon sogar schon in 2:00:25 Stunden abgespult – allerdings unter Laborbedin­gungen. Deutsche Spitzenläu­fer suchte man einen Monat nach der Leichtathl­etik-EM im Starterfel­d vergeblich. Bester Deutscher war ein 41-Jähriger: Der Wolfsburge­r Valentin Harwardt kam in 2:19:54 Stunden als 26. ins Ziel. Erstmals blieben gleich drei Frauen im gleichen Marathonre­nnen unter 2:19 Stunden und damit auch unter dem 13 Jahre alten Streckenre­kord der Japanerin Mizuki Noguchi (2:19:12). Den Sieg sicherte sich die 35 Jahre alte Kenianerin Gladys Cherono in der Weltjahres­bestzeit von 2:18:11 Stunden.

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Foto: John Macdougal, afp Verbessert­e den Weltrekord seines Landsmanne­s Dennis Kimetto in Berlin um sagenhafte 1:18 Minuten: Kenias 33 jähriger Olympiasie­ger Eliud Kipchoge.
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Foto: Paul Zinken, dpa Über 44 000 Läuferinne­n und Läufer waren bei der 45. Auflage des Berlin Marathons gestern Vormittag am Start.

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