Guenzburger Zeitung

Was ist wichtiger? Kohle für den Strom oder Bäume für die Umwelt?

Um ein Stück Wald streiten sich gerade viele Erwachsene. Hier erfährst du mehr

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Tina kennt diesen Witz: Fritzchen schreibt einen Brief an den lieben Gott: „Bitte schick mir hundert Euro!“Die Post weiß grad nichts Besseres, als den Brief an Angela Merkel zu schicken. Die Bundeskanz­le rin schickt ihm einen Brief zurück mit 5 Euro drin. Da schreibt Fritzchen erneut an Gott: „Danke, aber warum hast du ihn über Frau Merkel geschickt? Die hat doch glatt 95 % Steuern einbehalte­n!“

» Kennst du auch einen guten Witz? Schreib einfach an: capito@augsburger allgemeine.de In einem Baumhaus leben – das klingt nach Spaß und Abenteuer. Doch die Baumhäuser in einem Wald im Bundesland Nordrhein-Westfalen haben mit einem ernsten Streit zu tun. Der Wald ist der Hambacher Forst. Dort stehen vor allem Buchen und Eichen. Manche dieser Bäume sind schon mehrere Jahrhunder­te alt. Außerdem leben dort geschützte Tierarten wie die Haselmaus und der Springfros­ch, sagen Umweltschü­tzer.

In der Erde unter dem Wald liegt aber Braunkohle. Mit diesem Gestein kann man Strom erzeugen. Und das große Energieunt­ernehmen, dem das Gebiet gehört, will diese Kohle nun heraushole­n und damit seine Kraftwerke füttern.

Direkt neben dem Forst gibt es das schon. Riesige Bagger graben dort die Erde ab, um an die Kohle zu gelangen. Diese Art, an Bodenschät­ze zu gelangen, heißt Tagebau. Beim Tagebau wird die Landschaft über der Kohle zerstört und es entstehen riesige Gruben. Manchmal werden daraus später Badeseen.

Damit die Bagger am Hambacher Forst weitergrab­en können, müsse der Wald rasch abgeholzt werden, sagt die Energiefir­ma. Nur so könnten die Kraftwerke weiter Strom erzeugen. Mit dem Strom können wir dann zum Beispiel heizen.

Umweltschü­tzer versuchen zu verhindern, dass der Wald verschwind­et. Sie wollen Pflanzen und Tiere dort schützen. Experten sagen außerdem, dass Strom aus Braunkohle die Umwelt verschmutz­t. Einige Umweltschü­tzer haben deshalb schon vor Jahren in dem Wald in großer Höhe etwa 50 Hütten gebaut. Damit keiner Bäume fällen kann.

Doch nun kamen sehr viele Polizisten in den Wald und brachten auch Wasserwerf­er und andere Geräte mit. Ihr Ziel: alle Baumhäuser räumen. Als Grund für die Aktion gab die Behörde allerdings nicht die Rechte des Stromunter­nehmens an. Sie sagte, die Hütten seien unsicher und gefährlich für die Bewohner. Sie sollen sie deshalb sofort verlassen.

Viele Umweltschü­tzer waren deshalb sauer. Sie wollen, dass die Hütten und der Wald bleiben. Vermutlich wird die Polizei einige Tage brauchen, um alle Hütten abzubauen. Ob und wann dann der Wald gerodet wird, ist noch unklar. (dpa)

» Schreibst du auch gerne Gedichte? Wir drucken in der Rubrik „Das Gedicht der Woche“Reime von Kindern ab. Schick uns dein Gedicht einfach per Mail an capito@augsburger-allgemeine.de. Wir freuen uns darauf!

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Hier ist ganz viel Platz, damit du etwas zu dem Gedicht malen kannst.
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Foto: F. Gambarini, dpa Im oberen Teil des Bildes siehst du den Hambacher Forst. Unten einen Braun kohlebagge­r. Und am linken Bildrand die Tagebaugru­be.
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Foto: Henning Kaiser, dpa Polizisten kamen nun in den Wald, um die Umweltschü­tzer aus den Bäumen zu vertreiben. Dagegen gab es auch Protes te.

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