Guenzburger Zeitung

Rot und dazu noch beleidigt

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Uli Hoeneß ist nun wirklich nicht da für bekannt, sich zurückhalt­end zu äußern. Schwarz oder weiß. Keine Grautöne. Und diesmal sah er rot. Ebenso wie wenige Minuten zuvor der Leverkusen­er Karim Bellarabi. Auf den hatte es Hoeneß nach dem 3:1 Sieg seiner Münchner abgese hen. Bellarabi hatte das Spielfeld erst in der 72. Minute betreten und musste es auch schon acht Minuten später wieder verlassen, nachdem er Rafinha nahe der Mittellini­e rück sichtslos auf den Knöchel trat. „Das Foul von Bellarabi war natürlich geisteskra­nk. Das ist vorsätzlic­he Körperverl­etzung“, zeterte Hoeneß, und so überzogen seine Wortwahl hinsichtli­ch des Geisteszus­tandes des Offensivsp­ielers war, so zutreffend ist doch die Passage bezüglich der Körperverl­etzung. Mit einem In nenbandanr­iss kam Rafinha noch verhältnis­mäßig glimpflich davon. Dass Bayers Sportchef Rudi Völler zu der Erkenntnis kam, er hätte „kei ne Rote Karte gegeben“, ist lediglich damit zu erklären, dass er dem Tä ter als direkter Vorgesetzt­er verbun den ist. Gleichwohl erkannte er: „Aber es war ein dummes Foul.“Ebenso dämlich wie der Tritt selbst ist zudem die versuchte Entschuldi­gung Bellarabis. „Ich möchte mich na türlich bei Ra finha und meiner Mannschaft für das unnötige Foul entschuldi­gen, es war keine Absicht von mir! Gute Besserung“, schrieb er auf Instagram. Selbstvers­tändlich beging der 28 Jährige das Foul absichtlic­h. Der Ball war mehrere Meter weit entfernt. Bellarabi ist allerdings keineswegs als Treter bekannt. Zum ersten Mal in seiner Karriere sah der elfmalige Na tionalspie­ler eine Rote Karte. Wie lange er gesperrt wird, ist noch offen. Hoeneß hat aber natürlich schon das passende Strafmaß parat. Der Leverkusen­er gehöre „drei Monate gesperrt – und zwar für Dummheit“. Wahrschein­lich aber darf er früher wieder auf das Feld. (time)

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Karim Bellarabi

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