Zuschauen, wie sich andere freuen
Thannhausen bleibt die Schießbude der Liga. Dabei ist gar nicht mal alles schlecht
Meitingen Es scheint, als haben sich die Bezirksliga-Fußballer des TSV Meitingen die schroffe Kritik ihres Trainers Pavlos Mavros zu Herzen genommen. Beim Spiel gegen die TSG Thannhausen sah man gestern vor allem in der zweiten Hälfte eine ganz andere Meitinger-Mannschaft als eine Woche zuvor im Gastspiel beim SC Bubesheim vergangene Woche. Letzten Endes ging der 5:2 (1:1)-Heimsieg zu großen Teilen auf das Konto von René Heugel, der vor wenigen Tagen noch mit Grippe im Bett lag, gegen das TabellenSchlusslicht aber binnen acht Minuten einen lupenreinen Hattrick schnürte.
Im Gegensatz zu den Gästen war spätestens nach 25 Minuten eine drastische Verbesserung im Meitinger Spiel zu sehen. Vor allem die vor Tagen noch kritisierten Nemanja Ranitovic und Abdourahmane Ayanda blühten förmlich auf. Letzterer erzielte nach einem Freistoß des frisch verheirateten Mark Huckle per Kopf den längst überfälligen Führungstreffer (25.). Die Spielanteile gehörten zu 90 Prozent dem Gastgeber, der durch Matthias Schuster in der Folge jedoch gute Chancen ungenutzt ließ (28./32.).
Wenn man dem Tabellenschlusslicht eines zugutehalten muss, ist es die enorme Effizienz im Abschluss. Denn durch ihre erste Möglichkeit glichen die Thannhauser prompt aus. Mithilfe von Meitingens Schlussmann Daniel Wagner, der das Spielgerät nach einem Freistoß nur nach vorne abwehrte, erzielte Leutrim Tafaj den überraschenden Ausgleich (43.).
Mit der Einwechslung von René Heugel änderte sich nach der Halbzeitpause alles. Er erzielte nach einer guten Vorarbeit von Alexander Heider den abermaligen Führungstreffer (55.). Dass der noch erkältete 23-Jährige binnen weniger Minuten zwei Mal nachlegen würde, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu ahnen. Auf Vorlage von Ranitovic erzielte Heugel nur 60 Sekunden nach seinem ersten Treffer das 3:1. Den dritten Streich erarbeitete sich Heugel letztlich selbst, indem er einen zu kurzen Rückpass abfing, TSGTorhüter Ozan Hakin umkurvte und zum 4:1 einnetzte (63.). Mit dem 5:1 stellten anschließend Ranitovic und Ayanda alle Kritiker stumm – Ranitovic mit der Vorarbeit, Ayanda mit seinem dritten Saisontor (70.). Eine kleine Unachtsamkeit in der Defensive bescherte den Gästen durch Michael Müller fünf Minuten vor Schluss noch die Ergebniskosmetik zum 5:2.
Das vor einigen Wochen abgebrochene und vom Sportgericht für übermorgen neu angesetzte Nachholspiel zwischen der TSG Thannhausen und dem SC Altenmünster ist verschoben worden. Neuer Anstoß-Termin ist am 17. Oktober um 18.15 Uhr.
TSV Meitingen Wagner, Bauer, Fichtner, Lang, Schuster, Ranitovic, Heider, Ayanda, Huckle (66. Wolf), Lettrari (46. Heugel), Chouloulidis (61. Bader)
TSG Thannhausen Hakin, L. Walter, T. Walter (23. Haboubi), Grmaca (59. Gedi kli), Müller, Yildiz, Yilmaz, Rrezja, Abuska, Stempfle, Tafaj (82. Scheppach) Schiedsrichterin Karmann
Tore 1:0 Ayanda (25.), 1:1 Tafaj (43.), 2:1 Heugel (55.), 3:1 Heugel (57.), 4:1 Heugel (63.), 5:1 Ayanda (70.), 5:2 Müller (84.) Zuschauer 150