Vom Handwerksbetrieb zum Bauunternehmen
Die Firma Bornschlegl in Kammeltal-Ried vergrößert sich und investiert dabei Millionen
Kammeltal Die kontinuierliche Weiterentwicklung seines Unternehmens in Ried im Kammeltal setzt der Bauunternehmer Michael Bornschlegl in den nächsten beiden Jahren fort. „Die Betriebsfläche wird um 10000 Quadratmeter erweitert und das Bürogebäude vergrößert“, so Bornschlegl. Er rechnet mit Investitionen von rund zwei Millionen Euro. Profitieren sollen insbesondere seine Kunden und Mitarbeiter.
2001 wagte der Maurermeister den Sprung in die Selbstständigkeit. Bis heute hat er diesen Schritt nicht bereut. 2004 erhielt er von der Branchenzeitschrift
das Prädikat „Topgründer im Handwerk“. 2007 verwirklichte er mit dem Bau einer neuen Betriebsstätte in Ried einen Traum. Das Firmenareal platzt nach über zehn Jahren aus allen Nähten. Erforderliche Flächen östlich des bestehenden Firmengeländes konnte er bereits erwerben. In einem nächsten Schritt soll nun das bestehende Bürogebäude vergrößert werden.
„Wir sind mitten in der Planung“, sagt Bornschlegl. Zwei Varianten sind angedacht: Entweder aufstocken oder ebenerdig erweitern. Vor zehn Jahren arbeiteten in dem Gebäude vier Mitarbeiter. Mittlerweile sind es zehn. „Ich muss handeln“, so Bornschlegl. Seine Firma hat sich von einem klassischen „Rohbauerrichter“über schlüsselfertige Wohnhäuser bis hin zu einem Generalunternehmen für private und gewerbliche Großbauten mit Projektierung und Planung entwickelt. Seit 2015 ist in der Firmengruppe zudem eine Immobilienabteilung integriert. Für den Backoffice-Bereich und für Controlling hat er kürzlich einen erfahrenen Mitarbeiter eingestellt. „Dieser soll unsere Bauleiter und Architekten entlasten.“Damit will Michael Bornschlegl Freiräume für die Kundenbetreuung schaffen und die firmeneigenen Qualitätsstandards erhöhen. Ohnehin ist ihm eine optimale Kundenbetreuung wichtig. In Zukunft setzt er auf eine komplette Inhouseplanung, will also möglichst wenig nach außen vergeben. Zuletzt machte er schlechte Erfahrungen mit externen Planungsbüros. „Wir bieten mittlerweile von der Grundstückssuche über die Mithilfe eines geeigneten Finanzpartners bis hin zu Planung, Projektierung und Standortanalysen alles aus einer Hand. Dann können wir jedes Bauvorhaben termingerecht verwirklichen.“In der angebotenen Vielfalt sieht er auch für seine 45 gewerblichen Mitarbeiter Entwicklungsmöglichkeiten. „Jeder kann individuell nach seinen Fähigkeiten eingesetzt werden“, betont der Firmeninhaber. In enger Zusammenarbeit mit einem Sanitärunternehmen hat er in Augsburg ein Musterbad errichtet. Und als kleine Zugabe lädt er Kunden und Investoren zum FC Augsburg in die „Bornschlegl-Bau-Lounge“ein.
Die momentane Auslastung ist gut. Er spricht für die nächsten Monate von einem aktuellen Auftragsbestand von 35 Millionen Euro.
Aktuelle Projekte sind der Bau eines Bürogebäudes in Gersthofen mit zwölf Stockwerken, der Bau von Mehrfamilienhäusern in Weißenhorn, Göggingen, Augsburg und Burtenbach mit insgesamt 114 Wohneinheiten und der Bau von zwölf schlüsselfertigen Einfamilienhäusern in der Region. Weitgehend fertiggestellt sind im Ichenhauser Stadtkern drei Mehrfamilienhäuser mit einem Bürogebäude für eine Steuerkanzlei. „Dies haben wir als Generalunternehmen realisiert“, so Bornschlegl.
Der Umbau eines ehemaligen Kinderfachgeschäftes zu einem Hotel in Krumbach steht kurz bevor. „Wir warten nur noch auf die Baugenehmigung und geprüfte Planunterlagen“, so Bornschlegl.
Im Bereich „Projektierung“arbeite sein Unternehmen momentan an zukünftigen Aufträgen mit einer Auftragssumme von 18 Millionen Euro. Dazu gehört in Augsburg der Bau von 160 Wohneinheiten speziell für Studenten sowie Mehrfamilienhäuser in Ziemetshausen, Mindelheim und Türkheim.
Die Akquise von Baufachleuten sei enorm schwierig. Übertarifliche Bezahlung und Überstundenregelungen sowie Mitarbeiterbeteiligungen habe er im Angebot.
Zudem sehe er seine Firmengruppe als familienfreundliches Unternehmen. „Wir meiden zum Beispiel Urlaubsblöcke, damit jeder individuell mit seinen Angehörigen Urlaub planen kann“. In einem Bauberuf zu arbeiten ist laut Bornschlegl interessanter als es oft vermutet werde.