Die alten Gebäude sind ein großes Plus
um Haupt-, Weber-, Schloss-, Fischer-, Unterer und Oberer Angerweg inklusive des Marktplatzes. An Gebäudeeigentümer wurden 325 Fragebögen verschickt, gut 60 sind zurückgekommen. Im Vergleich zu anderen Gemeinden sei das eine gute Quote. Vor allem die alten Gebäude, an denen sich die Geschichte der Gemeinde ablesen lasse, die Kirche, das Schloss inklusive des Parks seien große Vorzüge. Im Ortskern gebe es zwar Leerstände, aber noch einige Geschäfte für die Nahversorgung. Manche Neubauten seien der traditionellen Bauweise angepasst.
Weniger gut sei, dass einige neue Gebäude überhaupt nicht in die Umgebung passten und auch ältere verlieren durch übergroße Werbeanlagen oder Schaufensterfronten ihren Charme. Da der Rieder Bach verrohrt ist, lässt er sich nicht mehr wahrnehmen, nicht mehr erleben. Es gebe kaum noch Gasthöfe, das Radwegenetz müsse ausgebaut werden und der Verkehr im Ort sei trotz der Umgehung immens. Im Untersuchungsgebiet gebe es 16 leer stehende Gebäude und bei 18 einen Teilleerstand, wenn etwa die Ge- schäftsräume im Erdgeschoss nicht mehr genutzt werden. Der Zustand der Gebäude sei überwiegend gut, an ein paar Häusern bröckele der Putz, in wenigen Fällen seien sie aber in einem sichtbar schlechten Zustand. „Es ist noch keine dramatische Situation, aber man muss frühzeitig entgegenwirken“, sagte Franzke. Die Gemeinde könne Impulse geben, die Initiative müsse letztlich von den Eigentümern kommen. Abschließend resümierten die Planer, dass der Ortseingang eher unattraktiv sei, es ein „wildes“Parken gebe und Erhaltungsmängel an den Wohnstraßen auffallen. Es gebe zwei untergenutzte innerörtliche Flächen, doch am Ende jeder Straßenachse ein „Blickfang“-Gebäude.
Als erste Handlungsmöglichkeiten schlugen sie vor, Flächen nachzuverdichten und sich darum zu kümmern, Leerstände nutzbar zu machen. Beim ehemaligen Gasthof Adler beispielsweise könnten durch eine Umgestaltung der Straße Außenflächen für Gastronomie geschaffen und die Scheune könnte mit Kulturveranstaltungen belebt werden. Auch die frühere Brauerei des Gasthofs Sonne sollte reaktiviert werden, dort könnten etwa Brauseminare angeboten werden. Mehr Grün und weniger Raum für Verkehr sei wichtig, etwa indem die Autos unter Bäumen in Parkbuchten abgestellt werden. Dabei zielen sie auch auf eine Neugestaltung des Marktplatzes ab. Das Rückverlegen von Geschäften aus Gewerbegebieten wäre wichtig, um das Zentrum zu stärken, ein Beleuchtungskonzept für Gebäude, ein einheitliches Marketing und eine größere Barrierefreiheit könnten die Entwicklung flankieren. Schön wäre eine zumindest teil- und zeitweise Öffnung des