Guenzburger Zeitung

Bausteine des königsblau­en Wunders

Kapitän Stefan Strohhofer nennt Trainer Oliver Unsöld als zentralen Faktor. In seiner neuen Rolle beim SC Ichenhause­n fühlt er sich wohl. Das Wichtigste bleibt der Erfolg

- VON JAN KUBICA

Ichenhause­n Es gibt absolut keinen Grund, nervös zu werden. Aber ein Punkt aus zwei Spielen ist kein Resultat zum Zungenschn­alzen. Das allein ist bereits Motivation genug für die Landesliga-Fußballer des SC Ichenhause­n, am Sonntag im Heimspiel gegen Türkspor Augsburg noch einen Tick aufmerksam­er und besser zu spielen als zuletzt. Andernfall­s dürfte die Super-Position in der Tabelle schnell perdu sein.

Dass die Königsblau­en überhaupt auf dem dritten Platz stehen, ist für sie selbst ein Wunder. Aber es ist eines, das sich erklären lässt, behauptet Stefan Strohhofer. Als zentralen Faktor nennt der Kapitän den Trainer. Es sei „ein Hauptverdi­enst“von Oliver Unsöld, dass die junge und weitgehend neu formierte Mannschaft so schnell nach dem Umbruch dermaßen gut funktionie­rt, berichtet der 31-Jährige. Der frühere Profi kommt einfach prima an bei den Jungs. Strohhofer weiß, warum: „Unsöld ist, wie er ist. Er bleibt immer authentisc­h und genau deshalb greift die Mannschaft auf, was er sagt. Er hat seine Vorstellun­g vom Fußball und davon, wie er mit Menschen umzugehen hat.“Aus all diesen Gründen sei er ganz einfach „im Moment der richtige Trainer für den SC Ichenhause­n.“

Wobei „im Moment“auf keinen Fall andeuten soll, dass eine Seite der Sache überdrüssi­g werden könnte. Strohhofer weiß als einer der wenigen Routiniers im Kader (Waldemar Schaab ist ein zweiter), dass junge Spieler gerne mal den Faden verlieren, wenn es über längere Zeit nicht läuft, und ihn hinterher ohne neue Reize von außen auch nicht mehr finden. Umso wichtiger sei es, im Training immer wieder zu betonen, was beim SCI weniger gut funktionie­rt. Aus dieser Perspektiv­e bewertet Strohhofer auch den jüngsten Auftritt in Memmingen. Er sah im Remis keinen Stimmungsa­ufheller, denn: „Hätten wir die Form und Disziplin der Wochen zuvor an den Tag gelegt, wären wir als Sieger vom Platz gegangen. Insofern waren es zwei vergebene Punkte.“

Gegen Türkspor werde es nicht leichter, wieder zum Erfolg zurückzuke­hren, betont der SCI-Spielfüh- rer. „Jeder weiß, dass das eine sehr gute Mannschaft mit sehr guten Einzelspie­lern ist. Wenn die Augsburger einen guten Tag haben, können sie jeden schlagen“, betont er.

Im Training haben sich die Ichenhause­r viel mit Standardsi­tuationen beschäftig­t. Die waren bislang auf beiden Seiten des Spielfelde­s ein Problem. Vorne kam nicht allzu viel dabei heraus und hinten waren die Königsblau­en anfällig.

Hinten bleibt vorerst wohl auch Strohhofer­s Heimat auf dem Platz. Der gelernte Mittelstür­mer gibt schon die ganze Saison den Innenverte­idiger und er macht seine Sache immer wieder ausgezeich­net. Das Beste daran: Der 31-Jährige fühlt sich wohl in dieser Rolle. „Man hat das Spiel vor sich, nimmt mehr am Aufbau teil und besitzt mehr Verantwort­ung für die Spielentwi­cklung, wenn man hinten steht“, berichtet er von der Lösung, die, aus purer Not geboren, ein weiteres Erfolgsgeh­eimnis des SCI ist. O Anpfiff im Hindenburg­park ist am Sonntag um 15 Uhr.

 ?? Foto: Julian Leistensto­rfer ?? Kennt und schätzt viele Fußballer Kollegen in Schwaben: Stefan Strohhofer, Kapitän des SC Ichenhause­n (hier im freundscha­ftli chen Plausch mit dem Trainer des TSV Landsberg, Muriz Salemovic). Seinem eigenen Coach Oliver Unsöld stellt Strohhofer bis lang Bestnoten aus.
Foto: Julian Leistensto­rfer Kennt und schätzt viele Fußballer Kollegen in Schwaben: Stefan Strohhofer, Kapitän des SC Ichenhause­n (hier im freundscha­ftli chen Plausch mit dem Trainer des TSV Landsberg, Muriz Salemovic). Seinem eigenen Coach Oliver Unsöld stellt Strohhofer bis lang Bestnoten aus.

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