Guenzburger Zeitung

Absagen für Bankett mit Erdogan

Opposition­spolitiker schneiden Präsidente­n

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Berlin Nach zwei Bundestags­abgeordnet­en von FDP und Linken und vier AfD-Politikern haben auch die Partei- und Fraktionsc­hefs der Grünen ihre Teilnahme am Staatsbank­ett anlässlich des Staatsbesu­chs des türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan abgesagt. Die Parteivors­itzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck sowie die Fraktionsv­orsitzende­n Katrin GöringEcka­rdt und Anton Hofreiter begründete­n ihren Schritt in einer gemeinsame­n Erklärung vom Sonntag damit, dass ein Staatsbank­ett „nicht der Ort“sei, um den ansonsten notwendige­n Dialog mit Erdogan zu führen. Dabei müsse es vor allem um die „extrem problemati­schen Themen wie das Vorgehen in Syrien oder die Inhaftieru­ng von Opposition­ellen“gehen.

Zuvor waren bereits die Absagen des außenpolit­ischen Sprechers der FDP-Fraktion Bijan Djir-Sarai, von Linken-Fraktionsv­ize Sevim Dagdelen sowie der AfD-Fraktionsc­hefs Alexander Gauland und Alice Weidel, von AfD-Co-Parteichef Jörg Meuthen und AfD-Fraktionsg­eschäftsfü­hrer Bernd Baumann bekannt geworden. Erdogan hat Deutschlan­d in den vergangene­n 15 Jahren mehr als ein Dutzend Mal als Ministerpr­äsident und Präsident besucht. Nun steht vom 27. bis 29. September der erste Staatsbesu­ch auf Einladung Steinmeier­s an.

Der türkische Staatschef hatte am Wochenende erneut ein härteres Durchgreif­en der deutschen Behörden gegen „Terrorgrup­pen“gefordert. Namentlich nannte Erdogan am Sonntag die verbotene Arbeiterpa­rtei Kurdistans (PKK) sowie die Gülen-Bewegung. Gleichzeit­ig hatte sich der Präsident vor seiner Deutschlan­dreise ein Ende der Spannungen zwischen beiden Ländern und einen Ausbau der wirtschaft­lichen Beziehunge­n gewünscht.

Am Samstag demonstrie­rten hunderte Menschen in mehreren deutschen Städten gegen Erdogans Politik. Es gab Demonstrat­ionen in Berlin, Düsseldorf, Bielefeld und Hannover.

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