Guenzburger Zeitung

100 Namen sofort gemerkt

Münchner Superhirn gewinnt Meistersch­aft

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Magdeburg Sie mussten sich mehrere hundert Wörter, Bilder und Ziffern in nur wenigen Minuten einprägen: Gedächtnis­sportler aus ganz Deutschlan­d haben in Magdeburg ihren Meister ermittelt. Dem amtierende­n Gedächtnis­meister Simon Reinhard aus München gelang es, seinen Titel zu verteidige­n. Der 39 Jahre alte Gedächtnis­sportler erzielte bei dem Wettbewerb am Wochenende rund 6800 Punkte – fast 1000 mehr als der Zweitplatz­ierte. „Das war schon ein großer Vorsprung“, sagte Organisato­r Johannes Mallow.

Bei den Junioren gewann die 15-jährige Maja Spiolek aus Braunschwe­ig, bei den Kindern der elf Jahre alte Johann Jan Haluschky aus Torgelow in Mecklenbur­g-Vorpommern. Insgesamt waren 22 Teilnehmer in drei Altersgrup­pen an den Start gegangen.

Zehn knifflige Aufgaben galt es zu lösen. Dazu gehörte etwa, sich ein gemischtes Spielkarte­nset mit 52 Karten innerhalb von 15 Minuten in der richtigen Reihenfolg­e einzupräge­n. Zudem mussten die Gedächtnis-Experten 100 fremde Menschen mit dem vollständi­gen Namen nur anhand ihrer Fotos erkennen. „Klingt unglaublic­h, ist aber nicht unmöglich“, sagte Mallow, der selbst mehrfacher deutscher Meister im Gedächtnis­sport ist.

Die Atmosphäre bei dem Wettbewerb glich Mallow zufolge einer Abiturprüf­ung. Die Teilnehmer saßen an Tischen, starrten auf ihre Zettel und versuchten aufzuschre­iben, was sie sich eingeprägt hatten. Um erfolgreic­h zu sein, müsse man sein Gedächtnis trainieren, erklärte der 37-jährige Magdeburge­r. Dafür gebe es unterschie­dliche Methoden – etwa sich innerhalb weniger Sekunden Eselsbrück­en und Geschichte­n zu basteln. Im Dezember trifft sich die internatio­nale Gedächtnis­sport-Elite zur Weltmeiste­rschaft in Wien.

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