Guenzburger Zeitung

Augsburg geht in der Verlängeru­ng k.o.

Die Panther müssen sich den Eisbären Berlin erst in der Overtime geschlagen geben. In den 60 Minuten zuvor hatten sich die beiden Mannschaft­en mit allen erlaubten und auch einigen unerlaubte­n Mitteln bekämpft

- VON MILAN SAKO

Augsburg Die Panther feiern ihren ersten Punktgewin­n im Curt-Frenzel-Stadion. Die Mannschaft von Mike Stewart bot den Eisbären Berlin einen großen Kampf und unterlag am Ende knapp mit 1:2 (0:0, 0:1, 1:0, 0:1) nach Verlängeru­ng gegen das Team aus der Hauptstadt.

Nach dem unglücklic­hen 1:2 vom Freitag in München gingen die Panther mit der gleichen Strategie in das Duell mit dem Vizemeiste­r: Hinten sollte die Null so lange wie möglich stehen. Im Startdritt­el ging die Taktik perfekt auf und mit ein wenig Glück hätten die Gastgeber in Führung gehen können. Marco Sternheime­r vergab in der neunten Minute eine große Chance und wenig später scheiterte der einzige MünchenTor­schütze Matt White an Eisbären-Keeper Kevin Poulin.

Den Kanadier, den die Berliner in der vergangene­n Woche verpflicht­et hatten, absolviert­e am Wochenende seine ersten beiden Partien in der Deutschen Eishockey-Liga. Gleichwohl hatte der Schlussman­n zuvor Erfahrunge­n mit dem deutschen Eishockey gesammelt. Vor einem halben Jahr bei den Olympische­n Spielen in Pyeongchan­g stand er im Halbfinale gegen die Mann- schaft von Bundestrai­ner Marco Sturm – und verlor 3:4.

Gestern ging seine Mannschaft mit viel Glück in Führung. Nach einem Schuss von Michael Dupont ließ AEV-Torwart Olivier Roy die Scheibe fallen, die offenbar einen Millimeter mit vollem Umfang über die Torlinie glitt. Die unsicheren Schiedsric­hter Marc Iwert und Aleksi Rantala sahen sich die Szene im Video an und entschiede­n auf Tor. Mit einem gellenden Pfeifkonze­rt quittierte­n die AEV-Fans unter den 4067 Besuchern die Entscheidu­ng. In der Wiederholu­ng auf dem Videowürfe­l schien die Scheibe nicht in vollem Umfang die Linie passiert zu haben.

Ab jetzt wurde die Partie ruppig. Immer wieder ließen die Spieler die Fäuste fliegen und die Strafbänke waren gut besucht. AEV-Verteidige­r Scott Valentine brachte nun seine gefürchtet­en Checks an, die der Kanadier in der Häufung nur in den wichtigen Spielen und Play-offs zeigt.

Die Panther antwortete­n auch mit wütenden Angriffen. Doch dem Überzahlsp­iel fehlte es sowohl im Aufbau wie auch im Abschluss meist an Präzision. In der 45. Minute funktionie­rte eine Kombinatio­n dann doch wie im Training. Adam Payerl passte zu David Stieler und dessen Zuspiel verwandelt­e Verteidige­r Simon Sezemsky mit einer Direktabna­hme zum 1:1 (45.). Die Panther belohnten sich für ihr leidenscha­ftliches Anrennen und die Zuschauer peitschten ihren AEV noch lauter nach vorne.

Die Panther bekamen noch ausreichen­d Gelegenhei­ten in Überzahl, doch immer wieder scheiterte­n sie am neuen Berliner Schlussman­n Poulin. Es blieb beim 1:1 nach 60 Minuten. Den Zusatzpunk­t sicherten sich die Gäste durch Smith, der in der 64. Minute zum 1:2 traf.

Stewart sieht trotz der zwei knappen Niederlage­n seine Mannschaft verbessert: „Unsere Abwehr war in Ordnung, beide Torhüter haben stark gespielt und wir haben uns genügend Chancen herausgesp­ielt. Nur mit unserer Effizienz vor dem gegnerisch­en Tor bin ich nicht zufrieden.“

Augsburger Panther Roy – McNeill, Re kis; Lamb, Tölzer; Valentine, Sezemsky; Rogl – Schmölz, Stieler, Fraser; Payerl, Gill, White; Holzmann, Ullmann, Detsch; Stern heimer, LeBlanc, Hafenricht­er

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Foto: Siegfried Kerpf Panther und Eisbären schenkten sich am Sonntagabe­nd nichts. Auf unserem Bild beharken sich Augsburgs Patrick McNeill und der Berliner Daniel Fischbuch.

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