Guenzburger Zeitung

Mick steuert auf ersten Titel zu

Nach zwei Siegen führt der Schumacher-Sohn in der Formel 3. Theoretisc­h könnte er in die Königsklas­se aufsteigen

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WM IN INNSBRUCK/ÖSTERREICH Spielberg Er stieg wieder auf seinen Rennwagen und freute sich mit geballten Fäusten. Mick Schumacher ist auf dem besten Weg zu seinem ersten großen Titel, auch wenn er den Sieg-Hattrick wie auf dem Nürburgrin­g um nicht mal eine Sekunde verpasste. Zweimal Erster, im letzten der drei Rennen auf dem Red Bull Ring in Spielberg Zweiter – Schumacher lieferte am Samstag und Sonntag die nächste Gala ab. Binnen nicht mal 36 Stunden eroberte er die Führung in der EMWertung und baute sie vor dem Final-Wochenende Mitte Oktober auf dem Hockenheim­ring fast vorentsche­idend aus. Mit 329 Punkten liegt er 49 Zähler vor dem britischen Red-Bull-Junior Daniel Ticktum.

„Ich schaue nicht auf den Tabellenst­and, sondern konzentrie­re mich auf jedes einzelne Rennen“, betonte Mick Schumacher aber, der mit seinem Prema-Team bereits die Teamwertun­g gewinnen konnte. Am 13. und 14. Oktober wird sich entscheide­n, ob der Sohn von Formel-1-Rekordwelt­meister Michael Schumacher, 49, erstmals auch eine Rennserie als Fahrer gewinnen wird. Im Kart hatte er sich bei EM und WM jeweils mit Platz zwei zufriedeng­eben müssen, in der italienisc­hen und deutschen Formel 4, in der Ralf Schumacher­s 16 Jahre alter Sohn David am Samstag den Gewinn der Rookie-Meistersch­aft feierte, hatte Mick Schumacher vor zwei Jahren 2016 ebenfalls jeweils den zweiten Platz belegt.

Nach durchschni­ttlichen bis guten Ergebnisse­n an den ersten vier Rennwochen­enden der aktuellen Formel-3-Serie sorgte sein Sieg in Spa-Francorcha­mps für eine Initialzün­dung. Ausgerechn­et auf der Strecke, die auch für seinen Vater immer eine besondere Bedeutung in dessen Karriere hatte und auf der Mick vor über einem Jahr mal einen Weltmeiste­r-Wagen seines Vaters hatte steuern dürfen. Acht der vergangene­n zwölf Rennen gewann Mick Schumacher vor dem letzten Lauf in Spielberg. Fünf Siege gelangen ihm in Serie.

„Die Pace war da, das Auto war grandios“, lobte er am Sonntag sein Prema-Powerteam: „Danke an alle, die hinter mir stehen.“Geschlagen geben musste er sich am Sonntag einzig seinem russischen Teamkolleg­en Robert Schwartman­n. 0,815 Sekunden fehlten Schumacher nur zum Sieg, nachdem er seine Pole beim Start nicht hatte verteidige­n können. Fünf Siege nacheinand­er schaffte zuletzt in der dritthöchs­ten Rennserie der Kanadier Lance Stroll gegen Ende der Saison 2016. Danach stieg er in die Formel 1 auf.

Theoretisc­h könnte auch Mick Schumacher schon im kommenden Jahr in der Königsklas­se antreten, wenn er so weitermach­t. Die nötigen Punkte für die Superlizen­z hätte er bei einem Gesamtsieg in der Formel 3 und durch seinen zweiten Platz in der Formel 4 zusammen.

„Inzwischen hat er Erfahrunge­n gesammelt, sich weitergebi­ldet und für eine große Zukunft aufgestell­t“, sagte DTM-Chef und Ex-Formel1-Pilot Gerhard Berger. Schumacher überholte bereits am Samstag in der Gesamtwert­ung den RedBull-Fahrer Ticktum.

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Foto: dpa Mick Schumacher erlebte ein erfolgrei ches Wochenende in Spielberg.

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