Guenzburger Zeitung

SPD wird in die Bedeutungs­losigkeit sinken

- VON REDAKTION@GUENZBURGE­R ZEITUNG.DE

Ebershause­n Samstagvor­mittag, halb zehn in Ebershause­n auf der Seifertsho­fer Straße: Von Seifertsho­fen her kommend hat sich eine Schlange von etwa 20 Fahrzeugen gebildet: Autos mit Anhänger, Autos ohne, dafür aber mit übervollem Kofferraum, und sogar eine Ape, ein dreirädrig­er Vespa-Roller mit Ladefläche, steht in der Reihe. Eines haben ihre Lenker gemeinsam: Sie liefern bei der vereinseig­enen Mosterei des Obst- und Gartenbauv­ereins Ebershause­n Unmengen von Äpfeln an und nehmen sie in Form von Apfelsaft mit nach Hause. Am Feuerwehrh­aus nebenan bietet die Jugendfeue­rwehr sogar Weißwürste, Wiener und Getränke an. Warten macht durstig und hungrig.

Gepresst werden übrigens nicht nur Äpfel, sondern alles Mögliche an Obst. Da wären Birnen, Holunder, Quitten oder Trauben, die beigemisch­t werden. „Früher sind die Leute sogar mit Karotten gekommen“, sagt Ursula Schmidt vom Obst- und Gartenbauv­erein. Ist dieses Jahr wirklich so ein gutes Apfeljahr? „Nicht nur für Äpfel, sondern für alles an Obst“, bestätigt sie. „Die Bäume brechen zusammen.“Dementspre­chend ist auch der Andrang an diesem Samstag: Die Anlieferer kommen sogar aus den Landkreise­n Augsburg, Neu-Ulm und Mindelheim. Normalerwe­ise wird freitags und samstags gepresst, diese Woche hat der Verein bereits am Donnerstag begonnen. Am Freitag sei einer gleich mit 38 Zentnern Äpfel dagewesen. Am Wochenende zuvor seien es in jedem Fall mehr als 20000 Liter an Apfelsaft gewesen, die aus der Presse gekommen seien.

Viele Mostereien nähmen gar kein Obst mehr an, und wenn, dann nur noch nach Termin, weil es eben zu viele Äpfel und Birnen gebe. Auf die Frage, ob der Obst- und Gartenbauv­erein Ebershause­n denn auch an der Kapazitäts­grenze ist, sagt Ursula Schmidt lachend: „Wir machen halt einfach weiter.“Seit mehr als 50 Jahren pressen die Mitglieder des Vereins Obst und haben dafür auch ordentlich investiert. Vor über zehn Jahren wurden eine Bandpresse und ein Erhitzer angeschaff­t. Jeder habe dann unbedingt Saft haben wollen, erzählt Schmidt schmunzeln­d.

Das Ganze funktionie­rt so: Das Obst wird in die Bandpresse gegeben und gepresst. Je nachdem, wie es die Anlieferer haben möchten, wird der Saft erhitzt, wodurch er haltbar gemacht wird, bevor er anschließe­nd in einen Behälter läuft. Ist dieser leer, dann ist auch der Pressvorga­ng des dazu angeliefer­ten Obstes beendet. Dies bedeutet: Jeder erhält ausschließ­lich den Saft aus dem eigenen Obst. Manche nehmen ihn auch in roher Form mit, um aus diesem zu Hause durch Zugabe von Hefe Most zu machen. Die Sache mit dem eigenen Saft ist natürlich ebenfalls ein Grund für den großen Andrang. Dadurch entsteht natürlich auch jede Menge Treber. Abnehmer gebe es schon, wie Landwirte, Jäger oder Förster. Aber auch die hätten inzwischen genug davon.

An diesem Samstag sind es vier Mitglieder des Vereins, die die Anlage bedienen. Einer von ihnen ist Ulrich Seitz. Der Erste sei schon um Viertel nach vier in der Früh dagestande­n, erzählt er und lacht. Kurze Zeit später seien schon die nächsten drei gekommen. Jeder wolle der Erste sein. Ganz so schlimm, wie es am Wochenende davor gewesen sei, sei es heute allerdings nicht.

Neumann aus Kettershau­sen war in der vorherigen Woche schon da und hat 200 Liter Apfelsaft mit nach Hause genommen. Heute ist er mit weiteren fünf Zentnern Äpfeln da. „Du kannsch die Mengen ja gar nimmer verschaffe­n. Aber was will’sch denn machen? Ich will’s halt net verkommen lassen.“Einen Teil des Saftes wird er verschenke­n – an zwei Flüchtling­sfamilien, die ihm bei der Ernte geholfen haben. Die bezahle er halt in Apfelsaft, fügt er schmunzeln­d hinzu. Peter Lamprecht aus Illerberg – er steht mit knapp zehn Zentnern Äpfeln da – ergeht es mit seinen Obstbäumen nicht anders. Wie Jürgen Neumann ist auch er knapp dreieinhal­b Stunden angestande­n. Am 4. Oktober hätte er bei sich in der Nähe erst einen Termin gehabt und das sei ihm zu lang gewesen. Dafür gebe es jetzt eben viel zu trinken, sagt er lachend. Der Saft werde wohl zwei Jahre reichen und wie viele Äpfel es im nächsten Jahr geben werde, das wisse man sowieso nicht. Ein weiterer Anlieferer – er kommt aus Weißenhorn – ist nur mit „einigen wenigen Zentnern für den Eigenbedar­f“gekommen. Den Rest der Ausbeute von seinen 20 Apfelbäume­n habe er im Lagerhaus abgegeben, für 3,50 Euro den Zentner. Ein Preis, der die Arbeit des „Äpfelklaub­ens“wohl kaum rechtferti­gt. Es gab Zeiten, da wurden zumindest fünf bis sechs Euro je Zentner gezahlt. Apropos Anstehen: Am Samstag zuvor seien es teils sieben bis acht Stunden gewesen, erzählt Sonja Rittner, Kassiereri­n des Vereins, die soeben hinzukommt. Manche sehen das Warten gelassen. Es wird „geschwätzt“, „geratscht“und natürlich über Äpfel diskutiert. Ganz gratis ist der Saft zwar nicht, dafür ist er naturbelas­Jürgen sen und ohne irgendwelc­he Zusatzstof­fe, anders als der im Supermarkt. Gepresst wird in Ebershause­n noch bis Mitte oder Ende Oktober. Bis es halt keine Äpfel mehr gebe. Man wisse es eben nie, sagt Ursula Schmidt. „Sinn ist nicht, irgendeine­n großen Gewinn zu machen, sondern der, dass die Leute ihren eigenen Saft bekommen.“

OWichtig für das Apfelsaftp­ressen Die Äpfel sollten nicht länger als drei Tage vor dem Presstermi­n gepflückt oder „geklaubt“worden sein. Kleine Druck stellen beeinträch­tigen die Qualität zwar nicht. Angefaulte oder gar schimmelig­e Äpfel sollten hingegen unbedingt aussor tiert werden. Dafür kann der eigene Apfelsaft ganz individuel­l geschmackl­ich verfeinert werden: Durch die Zugabe von Birnen, Quitten, Trauben oder Bee renfrüchte­n, womit er eine ganz eige ne, besondere Note erhält. Zum Bericht „Warum sich die SPD mit der AfD nicht den Tisch teilen will“vom 18. September:

Friedlich waren AfD-Veranstalt­ungen in Ichenhause­n und Leipheim und jetzt auch in Breitentha­l. Landtagska­ndidat Auinger von der SPD mit all seinen Helfern hat mit seiner Gegendemo genau das Gegenteil erreicht und das Interesse für die AfD nur geweckt und gesteigert. Plant er Verhältnis­se wie im Osten unserer Republik mit seinen Veranstalt­ungen und Kommentare­n als Hetzjagd auf die AfD? Eine Auseinande­rsetzung am Tisch mit politische­n Gegnern scheut er. Vielleicht steht er ja mit leeren Händen da und hat keine Zukunftsin­itiative. Dabei gibt es Lösungen zuhauf.

Hetze in der Öffentlich­keit kann der AfD im Landkreis Günzburg nicht nachgesagt werden. Das Gegenteil ist der Fall. AfD-Wähler reißen keine Plakate der anderen Parteien ab und verhindern oder stören Veranstalt­ungen anderer Parteien oder Organisati­onen nicht. SPD-Politiker sehen rot bei ihrer Talfahrt wegen ihrer verfehlten Politik. Die SPD wird im Oktober in Bayern in der Bedeutungs­losigkeit landen.

Kurt März, Rieden

 ??  ?? Die Mosterei in Ebershause­n läuft derzeit auf Hochtouren: die Ein Extra Service: Der frisch gepresste Saft Wartezeite­n von mehr als drei Stunden sind am Wochenende eigenen Äpfel anliefern, den eigenen Apfelsaft mitnehmen. wird in Fünf oder Zehn Liter Beutel gefüllt. normal gewesen. Zeit, um über die Apfelernte zu diskutiere­n.
Die Mosterei in Ebershause­n läuft derzeit auf Hochtouren: die Ein Extra Service: Der frisch gepresste Saft Wartezeite­n von mehr als drei Stunden sind am Wochenende eigenen Äpfel anliefern, den eigenen Apfelsaft mitnehmen. wird in Fünf oder Zehn Liter Beutel gefüllt. normal gewesen. Zeit, um über die Apfelernte zu diskutiere­n.
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