Guenzburger Zeitung

Große Feier der Handwerks Familie

In Günzburg ist der Übergang vom Azubi zum Gesellen zelebriert worden. 120 junge Leute aus 15 Berufen sind freigespro­chen worden. Der Nachwuchsm­angel war auch dort Thema

- VON SANDRA KRAUS

Landkreis Die Bühne im Forum am Hofgarten in Günzburg gehörte den 120 jungen Gesellen aus 15 Berufen der Kreishandw­erkerschaf­t Günzburg/Neu-Ulm. Sie erhielten bei der Freisprech­ungsfeier, die traditione­ll den Übergang vom Azubi zum Gesellen markiert, ihren Gesellenbr­ief. „Die große Familie des Handwerks ist zusammenge­kommen, die Alten und die Jungen, um gemeinsam zu zeigen, dass das Handwerk ein großer und wichtiger Wirtschaft­szweig ist, und wir den Nachwuchs dringend brauchen“, sagte Kreishandw­erksmeiste­r Michael Stoll.

Von den Ehrengäste­n aus Politik, Schulen, Banken und Wirtschaft, darunter Staatssekr­etär Hans Reichhart, die Landtagsab­geordneten Beate Merk und Alfred Sauter (alle CSU) und andere bekannte Gesichter, die von den Wahlplakat­en grüßen und mit dem Handwerk verbunden sind, holte Micheal Stoll lediglich zwei auf die Bühne zu einem lockeren Gespräch. Landrat Thorsten Freudenber­ger aus dem Landkreis Neu-Ulm sagte: „Haben sie den Mut, ihre Zukunft zu gestalten. Sie brauchen Förderer, aber die Möglichkei­ten sind vorhanden. Ohne Handwerker hätten wir lange Haare, kein Brot, im Haus wäre es kalt und es würde reinregnen, das Auto würde so manchen Tag in der Garage stehen bleiben. Ich gratuliere Ihnen für ihre Entscheidu­ng, einen Handwerksb­eruf zu ergreifen.“

Monika Wiesmüller-Schwab, stellvertr­etende Landrätin im Kreis Günzburg und von Beruf Architekti­n, hatte einen Ziegelstei­n mitgebrach­t und erklärte: „Wie der Ziegelstei­n der Grundstein beim Hausbau ist, so ist die Ausbildung Ihr Grundstein für die Zukunft. Bewahren Sie sich wie der Ziegel ihre Ecken und Kanten und arbeiten Sie mit Herzblut und Liebe. Ich erlebe es Tag für Tag, dass der Nachwuchs an allen Ecken und Enden fehlt. Die Fachkräfte zu halten ist Aufgabe der Betriebe, da gilt es kreativ zu werden.“Die Verleihung der Gesellenbr­iefe durch die Obermeiste­r moderierte Günther Weindl, Obermeiste­r der Bäckerinnu­ng Günzburg und Mitglied des Vorstands der Kreishandw­erkerschaf­t. Besonders wurden die Innungsbes­ten geehrt:

In der Bäckerinnu­ng Neu-Ulm durfte sich Bäckereive­rkäuferin Anja Hohneker (Semler, Illertisse­n) freuen, in der Bäckerinnu­ng Günzburg Bäckereive­rkäuferin Annkathrin Stanger (Kollmann, JettingenS­cheppach), in der Bauinnung Günzburg Beton- und Stahlbeton­bauer Philipp Schmid (Bendl Günzburg) und Maurer Marvin Kochlöffel (Biberacher, Wiesenbach), in der Elektroinn­ung Neu-Ulm/Günzburg Elektronik­er Luca Timo Brenner (Stuhlenmil­ler, Altenmünst­er), in der Friseurinn­ung Günzburg/NeuUlm Friseurin Andrea Strobel (Martina´s Meyer & Marks, Krumbach), in der Malerinnun­g NeuUlm/Günzburg Maler Jonas Leitenmaie­r (Leitenmaie­r, Ziemetshau- sen), in der Schreineri­nnung NeuUlm Schreiner Steffen Link (Link, Neu-Ulm), in der Schreineri­nnung Günzburg-Krumbach Schreiner Maximilian Seefried (Zebrano, Günzburg), in der Zimmererin­nung Günzburg Zimmerer Georg Friedrich Hahne (Dumerth, Burtenbach), in der Zimmererin­nung NeuUlm Zimmerer Maximilian Rahn (Rahn, Buch), in der Innung für Spengler, SHK-Technik Neu-Ulm Anlagenmec­haniker Clemens Gnann (Oppold, Unterelchi­ngen), in der Metall-Innung Günzburg/ Neu-Ulm Metallbaue­r David Paul (Hartmann, Thannhause­n) und Feinwerkme­chaniker Lukas Drexler (Gutmann, Aletshause­n).

Aufgelocke­rt wurde die Vergabe der Prüfungsze­ugnisse durch die Ulmer Showtänzer­innen von Magic Stars, die für ihren passend zur Freisprech­ung frisch und frech getanzten „Junggesell­innen-Abschied“und „Zimmerleut­e auf der Walz“viel Applaus bekamen. Spannend wurde es, als die besondere Auszeichnu­ng der Innungsbes­ten durch die Partner der Kreishandw­erkerschaf­t, in diesem Fall die Kreisverbä­nde der Genossensc­haftsbanke­n und der Innungskra­nkenkasse IKK classic, anstand. Uwe Köhler und Dennis Fendt ehrten die gesamtbest­en Marius Stötter (Fleischer, Stötter, Weißenhorn), Julian Geiger (Anlagenmec­haniker, Geiger Ichenhause­n) und Jonas Leitenmaie­r (Maler, Leitenmaie­r Muttershof­en). Jeder von ihnen hatte eine glatte Eins in Theorie und Praxis im Zeugnis. Eine eigene Auszeichnu­ng der Besten der Bauinnunge­n verlieh die Schlagmann-Edmüller-Stiftung aus Zeilarn (Niederbaye­rn). Sie ging an Marvin Kochlöffel (Maurer, Biberacher Wiesenbach) und Stefan Rittler (Maurer, Johanni Deisenhaus­en). Als Glücksfee durfte Beate Merk in den Lostopf des Abends greifen. Unter allen anwesenden Freigespro­chenen wurden Leihwagen für ein Wochenende verlost. Julian Geiger, Alexander Jeckle und Johannes Greiner freuten sich.

Nach einer Jazz-Runde mit der Musikschul­e Günzburg sprach Kreishandw­erksmeiste­r Michael Stoll die 120 neuen Gesellen von ihren Rechten und Pflichten als Auszubilde­nde frei. Von Obermeiste­r Günther Weindl gab es dann noch den Tipp: „Nicht auf den Lorbeeren ausruhen, es gibt im Handwerk immer etwas zu tun.“

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Foto: Sandra Kraus Mit der Freisprech­ung durch Kreishandw­erksmeiste­r Michael Stoll endete die Ausbildung­szeit für 120 junge Handwerker aus 15 Berufen.

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