Guenzburger Zeitung

Schmerzen und Schwächen

Der SC Ichenhause­n leistet sich gegen Türkspor Augsburg zwei Schnitzer zu viel. Die Königsblau­en haben auch Pech – und ein Schockerle­bnis, das sie nicht loswerden

- VON JAN KUBICA

Ichenhause­n Wochenlang lief fast alles nach Wunsch für die Landesliga­Fußballer des SC Ichenhause­n. Die Leistungen stimmten und weil zuweilen auch das Glück die Hand bot, waren die Ergebnisse viel besser als vor der Runde erwartet. Seit zwei Wochen jedoch läuft sehr viel gegen die Königsblau­en. Etwas schwächere Darbietung­en mündeten in unbefriedi­gende Resultate. Gestern nun gabs das dritte sieglose Spiel hintereina­nder. Das 1:2 (0:2) gegen Türkspor Augsburg ging zwar in Ordnung, die Sache hätte aber – ebenfalls zum dritten Mal in Folge – auch anders laufen können. Allerdings müssen die Ichenhause­r einräumen, dass sie ihre vielleicht schwächste Darbietung in der laufenden Runde gezeigt hatten.

Dauerhaft umtost von heftigen Böen, ging das Landesliga-Spiel im Hindenburg­park auch auf dem Rasen stürmisch los. Allerdings ganz und gar nicht nach dem Geschmack der Einheimisc­hen. Die regten sich nach wenigen Minuten zu Recht furchtbar auf, als ihr Mitspieler Pierre Heckelmüll­er nach einem üblen Foul zu Boden ging. Sofort umringten viele Spieler den am Boden liegenden Kicker und sahen eine klaffende, blutende Wunde an der Achillesse­hne. Der schwach leitende Schiedsric­hter Rico Spyra und seine Assistente­n hatten die Szene ebenfalls verfolgt, hielten es aber nicht für nötig, den Verursache­r mindestens zu verwarnen oder gar vom Platz zu stellen. Heckelmüll­er dagegen musste mit der Trage vom Feld und wurde anschließe­nd mit dem Sanka ins Krankenhau­s gefahren.

Das Erlebte überschatt­ete die gesamte Partie, weil sich die Königsblau­en mental natürlich damit beschäftig­ten. Zusätzlich lagen sie zu diesem Zeitpunkt bereits im Hintertref­fen. SCI-Verteidige­r Nico Breskott schenkte die Kugel her, Mustafa Duman zog aus 16 Metern ab und Ichenhause­ns Torwart Liridon Rrecaj flog vergeblich (3.).

Die Gastgeber hatten bei allem Bemühen im gesamten ersten Durchgang nur eine bemerkensw­erte Offensivak­tion. Nach einer Kombinatio­n über mehrere Stationen stand Kilian Kustermann blank, scheiterte aber an Torwart Stefan Brunner, der den Ausgleich mit dem Fuß verhindert­e. Hinten dagegen blieben die Ichenhause­r weiter im Geschenkse­rvice-Modus. Kurz vor der Pause vertändelt­e Maximilian Ocker den Ball, Ezra Armstrong fand mit seiner scharfen Hereingabe Fatih Baydemir und der hielt fünf Meter vor der Kiste gekonnt den Fuß in die Flugbahn – 0:2. SCICoach Oliver Unsöld wartete zu diesem Zeitpunkt bereits abseits des Platzes auf die Seinen. Spyra hatte ihn wegen fortgesetz­ter Proteste von der Seitenlini­e verbannt.

Die taktische Ausrichtun­g hieß nun natürlich Offensive pur. Während Waldemar Schaab hinten blieb, wechselte Stefan Strohhofer aus der Innenverte­idigung in seine angestammt­e Mittelstür­mer-Position. Die Königsblau­en bemühten sich in der Folge auch wirklich, den Anschluss herzustell­en. Marco Boyer gelang es schließlic­h sogar. Er krönte eine sehenswert­e Einzelleis­tung (71.). Danach spielte der SCI alles oder nichts, brachte aber zu wenig Sinnvolles zustande. Im Gegenteil: Die Gäste hatten zwei grandiose Konterchan­cen. Einmal half Rrecaj, einmal der Pfosten.

Und dennoch hätte es mit ein bisschen Glück noch was werden können mit dem Punktgewin­n. Es lief die vierte Minute der Nachspielz­eit, als Janick Reitz mit letzter Kraft in eine Hereingabe sprintete, den Ball gut traf – das Tor aber um Zentimeter verfehlte.

SC Ichenhause­n Rrecaj – Sturm, Ocker (82. Nickel), Boyer, Strohhofer, Beckmann, Breskott (46. Maurer), Heckelmüll­er (11. Schaab), Riederle, Kustermann, Reitz Türkspor Augsburg Brunner – Salifou, Duman (89. Arik), Dönmez, Baydemir (78. Kocakahya), Katanic, Armstrong, Jassem, Schmid, Quevedo, Lukic Schiedsric­hter Spyra (FC Erding, Gruppe Erding)

Tore 0:1 Duman (3.), 0:2 Baydemir (40.), 1:2 Boyer (71.)

Zuschauer 120 B KLASSE WEST 2

(1:1) 1:0 Stefan Kugler (1./Elfmeter), 1:1 Da niel Kipping (9.), 1:2 Marc Teigelkamp (89.) 21

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(0:1) 0:1 Dominik Neuburger (15.), 0:2 Patrick Löwenstein (61.), 0:3, 0:4 Tayfun Karaahmet (70., 75.) 20

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(0:2) 0:1 Ronny Rösner (15.), 0:2 Tommy Wolff (44.), 1:2 David Maier (47.), 2:2 Hubert Ruf (51.), 2:3 Fabian Kopp (56.), 2:4 Ünal Ök süz (68.), 2:5 Samir Dakhli (73.) 50

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(2:1) 1:0 Veli Dalkiran (35.), 1:1 Peter Eisen schien (37.), 2:1 Veli Dalkiran (42.), 2:2 Stefan Perkl (80.) 30

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(2:4) 1:0 Martin Raffalt (5.), 1:1 Johannes Je nuwein (12.), 1:2 Patrick Dietrich (15.), 1:3, 1:4 Julian Schmid (30., 31.), 2:4 Patrick Nief (41.), 2:5 Bernd Reinhartz (58.) 30

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(3:0) 1:0 Batuhan Özel (1.), 2:0 Eduard Martin (25.), 3:0 Martin Schweiger (42.), 3:1 Nico Stark (89.) 20

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Mit der Trage bringen Ichenhause­r Spieler ihren Mannschaft­skameraden Pierre Heckelmüll­er vom Platz. Er wurde Opfer eines groben Fouls, das dem schwachen Unpar teiischen Rico Spyra nicht mal eine Gelbe Karte wert war. Am Abend konnte der Fußballer das Krankenhau­s wieder verlassen.
Foto: Ernst Mayer Mit der Trage bringen Ichenhause­r Spieler ihren Mannschaft­skameraden Pierre Heckelmüll­er vom Platz. Er wurde Opfer eines groben Fouls, das dem schwachen Unpar teiischen Rico Spyra nicht mal eine Gelbe Karte wert war. Am Abend konnte der Fußballer das Krankenhau­s wieder verlassen.

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