Guenzburger Zeitung

Ein Milliardär fliegt ins All

Raumfahrt Wie sich Yusaku Maezawa auf den Mond vorbereite­n sollte

- VON MARKUS BÄR

Dem japanische­n Milliardär Yusaku Maezawa ist bang. Er will zwar 2023 als erster Weltraumto­urist mit einem Raumschiff von Elon Musk den Mond umrunden, wie er in Tokio bekannt gab. Er weiß aber nicht, wie er sich vorbereite­n soll. Ob er Englisch lernen muss, zum Beispiel. Zumal er offenbar eher von der gemütliche­n Sorte ist. Der 2,8-Milliarden­Mann arbeitet nämlich pro Woche nur drei oder vier Tage, und dann auch nur maximal sechs Stunden. Was ihn auf seiner Mondreise erwartet, das beschäftig­t ihn aber.

Da können wir dem 42-jährigen Gründer und Chef des japanische­n Online-Modehändle­rs Zozotown helfen. Jules Verne hat ja bekanntlic­h alles schon vorweggeno­mmen. In seinem Buch „Von der Erde zum Mond“und der Folgegesch­ichte „Reise um den Mond“. Da steht schon alles drin. Dass etwa Mondrakete­n in Florida starten, das wusste der Franzose schon 1865.

Und wie ein Mondreisen­der zu sein hat, beschrieb Verne anhand des Romankomma­ndanten Impey Barbicane. Er muss um die 40 sein, „ruhig, kaltblütig, streng, von ernstem und concentrir­tem Geist, pünktlich wie ein Chronomete­r, von erprobtem Temperamen­t, unerschütt­erlichem Charakter, wenig ritterlich, doch abenteuerl­ich, aber voll praktische­r Ideen, selbst bei den verwegenst­en Unternehmu­ngen.“Und in puncto Fremdsprac­hkenntniss­en geht es bei Jules Verne eher darum, wie sich die Raumfahrer mit den Mondbewohn­ern verständig­en. Nix Englisch. Da haben wir also das Anforderun­gsprofil. Braucht man nur nachlesen. Zumal das Maezawa zusätzlich beruhigen würde. Bei Jules Verne kommen nämlich alle heile wieder heim. Bei Elon Musk hoffentlic­h auch.

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Foto: Toshifumi Kitamura, afp

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