In zehn Schritten zum perfekten Fotobuch
Ratgeber Im Internet erstellte Fotobücher lösen das klassische Fotoalbum mehr und mehr ab. Eigentlich ist die Gestaltung kinderleicht – und doch gibt es einiges zu beachten. Mit dieser Checkliste macht man nichts falsch
Über hundert Jahre lang gehörten Alben mit eingeklebten Fotos zum Alltag. Im Zeitalter der Digitalfotografie sind Fotobücher an ihre Stelle getreten. Aber die Hemmschwelle ist bei vielen Hobbyfotografen groß. Das liegt nicht zuletzt an den vielfältigen Möglichkeiten, die das Internet hier bietet. Wir zeigen in zehn Schritten, wie sich ein Fotobuch für jedermann einigermaßen einfach realisieren lässt.
Schritt 1: Das Bildmaterial
Wer ein Fotobuch erstellen will, benötigt Fotos. Die müssen für ein Fotobuch in digitaler Form vorliegen. Wer digitale Aufnahmen bereits auf der Festplatte hat, kann gleich zum zweiten Schritt übergehen. Wer beispielsweise ältere Aufnahmen nutzen will, muss Bilder oder Dias zunächst digitalisieren. Das geht mithilfe von Scannern. Fotofachgeschäfte bieten aber auch einen Digitalisierungsservice an.
Schritt 2: Die Bildauswahl
Um sich später hinsichtlich Umfang und Größe des Fotobuches entscheiden zu können, ist zunächst eine sinnvolle Bildauswahl notwendig. Dabei gilt: Oft ist weniger mehr. Also lieber weniger Bilder, diese dann aber größer. Allerdings ist die Ausgangsgröße des digitalen Bildes zu beachten. Eine Faustregel: Arbeitet die Kamera mit fünf Megapixel oder mehr, ist eine Vergrößerung auf DIN-A4-Größe problemlos möglich.
Ein Tipp: Wer im Urlaub eifrig fotografiert, sieht sich im Anschluss oft vielen hundert oder gar mehr als tausend Aufnahmen gegenüber. Oft kann es hilfreich sein, eine Vorauswahl sehr zeitnah vorzunehmen – nämlich schon im Urlaub. Wer täglich die schönsten Aufnahmen identifiziert, tut sich später leichter, ein Fotobuch zu erstellen.
Sinnvoll ist es, die Bildauswahl in einem separaten Unterordner zu speichern, auf den bei der Buch-Erstellung der Zugriff erfolgt.
Schritt 3: Das Buchformat
Das klassische Fotobuch im gewohnten DIN-A4-Format kann es sein – muss es aber nicht. FotobuchAnbieter offerieren die unterschiedlichsten Formate. Zu bedenken ist: Die Seitengröße bestimmt später die Möglichkeiten zur Gestaltung. Wer sich für ein Fotobuch mit 10 mal 15 Zentimetern Seitengröße entscheidet, platziert üblicherweise genau ein Bild pro Seite. DIN-A4- oder gar DIN-A3-Fotobücher ermöglichen deutlich mehr Kreativität.
Schritt 4: Die Buchbindung
Wie bei jedem Buch sind auch bei einem Fotobuch unterschiedliche Bindungen möglich. Die Ring- oder Spiralbindung erleichtert das Blättern, eine Schraubbindung wirkt sehr hochwertig. Beide sind ver- gleichsweise teuer. Günstig und dennoch sehr professionell ist die Klebebindung. Sie kommt allerdings nicht in Betracht, wenn Bilder über eine gesamte Doppelseite geplant sind, denn dann wird ein Bildteil in der Mitte „verschluckt“. Wer also beispielsweise eine PanoramaAufnahme über eine Doppelseite zeigen will, ist mit einer LeporelloBindung (auch Lay-Flat genannt) gut beraten.
Schritt 5: Der Anbieter
Auf dem Fotobuch-Markt tummeln sich dutzende von Anbietern – tatsächlich stehen aber nur wenige Fotolabore dahinter, welche die Fotobücher für die unterschiedlichen Internet-Anbieter sowie Drogerieund Elektronikmärkte produzieren. Regelmäßig gute Testergebnisse erreichen beispielsweise Lidl, MediaMarkt, Pixelnet und Cewe Fotobuch.
Mit i-Port.de gibt es übrigens auch einen Anbieter aus der Region: Die Produktion des Fotobuches erfolgt hier in einem der größten deutschen Fotolabore (Allcop) in Lindenberg im Allgäu.
Schritt 6: Die Erstellung
Für viele Fotografen ist das die größte Hürde: Die Erstellung des Fotobuches erfolgt auf einem Bildschirm. Das muss längst nicht mehr der PC-Bildschirm sein. Denkbar ist die Erstellung eines Fotobuches auch mit einem Tablet, mit dem Smartphone oder sogar direkt an einem Automaten im Geschäft.
Alle wichtigen Anbieter ermöglichen die Erstellung mithilfe einer speziellen Software beziehungsweise App sowie über einen InternetBrowser. Die Arbeit mit einem Browser ist zu Beginn langsamer, da zunächst die Bilder auf den Server des Anbieters übertragen werden. Dafür geht der Bestellvorgang am Ende schneller. Erfolgt die Erstellung mit einer Software beziehungsweise via App, erfolgt die Datenübertragung am Ende.
Schritt 7: Die Bildplatzierung
Nahezu alle Software-, App- und Browser-Varianten ermöglichen es, die ausgewählten Bilder automatisch zu platzieren. Das kann eine große Hilfe sein. Die Reihenfolge lässt sich dann jedoch nur auf den Dateinamen oder das Erstellungsdatum hin sortieren. Oftmals ist allerdings eine andere Reihenfolge gewünscht. Das funktioniert dann natürlich nur von Hand.
Tipp: Fotobücher leben davon, dass sich die Bildformate abwechseln. Einer Doppelseite mit sechs Einzelfotos folgt beispielsweise eine Doppelseite mit nur einer Aufnahme. Welches ein persönlicher Favorit ist, kann die Automatik natürlich nicht wissen. Kurzum: Schöner wird es, wenn man die Bilder selbst platziert.
Schritt 8: Die Texte
Ob nüchterne Information über den Aufnahmeort oder kleine Anekdote: Ein großer Vorteil von Fotobüchern besteht darin, dass sich Texte mühelos ergänzen lassen. Wer nur Bilder sprechen lassen will, kann aber auch ganz auf sie verzichten – vielleicht die bessere Idee. Überlegte Texte ermöglichen ein sehr persönliches, individuelles Fotobuch. Aber leicht führen die Ausführungen auch dazu, dass eine Seite überfrachtet wirkt.
Schritt 9: Der Hintergrund
Füllt ein Foto die gesamte Seite aus, ist der Hintergrund kein Thema. Sind jedoch mehrere Fotos auf einer Seite platziert, gilt es, den Hintergrund zu gestalten. Bei einem klassischen Fotoalbum ist der im Regelfall weiß. Das kann auch bei einem Fotobuch die richtige Wahl sein. Denkbar sind aber auch ganzseitige Fotos als Hintergrund sowie mehr oder weniger bunte Vorlagen, die die Software zur Verfügung stellt. Wie bei den Texten gilt: Vorsicht! Eine Seite wirkt allzu schnell überladen. Die Fotos sollten nicht in den Hintergrund rücken.
Schritt 10: Das Titelbild
Das Beste zum Schluss! Natürlich benötigt das Fotobuch einen attraktiven Einband. Hier kommt meist ein ganzseitiges Foto mit darin platziertem Titel in Betracht. Auf der Rückseite ist eine Auflistung beispielsweise der während eines Urlaubs besuchten Ziele denkbar. Ist beides definiert, erfolgt die Datenübertragung – oder im Geschäft direkt die Erstellung des Buches.