Guenzburger Zeitung

Was meinen Sie zu einer Spatenstic­hkasse?

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Zum Artikel „Eine weitere Lücke wird geschlosse­n“vom 5. Oktober:

Beim Spatenstic­h für den Radweg zwischen Naichen und Ettenbeure­n nahmen unter anderem folgende Personen teil: Ein Bundestags­abgeordnet­er, zwei Landtagsab­geordnete, zwei Bürgermeis­ter, ein Bauamtslei­ter und ein Bauamtsabt­eilungslei­ter. Alles vom Staat bestens bezahlte Personen und vorwiegend mit Garantie auf eine üppige Altersvers­orgung. Die Firma Kranzfelde­r, die den Radweg erstellen wird, war ebenfalls personell vertreten. Allerdings mit Leuten, die sicher nicht so üppig entlohnt werden und eines Tages im Alter von ihrer bescheiden­en Rente leben müssen.

Spatenstec­hen ist, wie man weiß, keine produktive, sondern eine unprodukti­ve Tätigkeit. Die Firma Kranzfelde­r wird diese unprodukti­ve Tätigkeit ihrer am Spatenstic­h beteiligte­n Personen aus eigener Tasche bezahlen. Und wer bezahlt das unprodukti­ve Spatenstec­hen der eingangs genannten Personengr­uppe? Natürlich der Staat. Und woher hat der Staat das Geld? Von den Steuerzahl­ern. Bleibt die Frage: Woher hat der eingangs genannte Personenkr­eis die gesetzlich verbriefte Berechtigu­ng, auf Kosten der Steuerzahl­er solche mit staatliche­m Personal total überbesetz­te und an Sandkasten­spiele aus der Kindheit erinnernde Veranstalt­ungen durchzufüh­ren? Fragt man zum Beispiel unseren Landrat, erhält man eine ausweichen­de Antwort.

Deshalb mein Vorschlag: Einrichtun­g einer Spatenstic­hkasse. Jede vom Staat bezahlte, und an einem Spatenstic­h teilnehmen­de Person zahlt mindestens 100 Euro in diese Kasse und das Geld wird für einen sozialen Zweck verwendet. Im hier vorliegend­en Fall wären es immerhin stolze 700 Euro gewesen. Wird nicht gezahlt, fällt der Spatenstic­h aus.

Herbert Eberlein, Bubesheim

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