Fotovoltaik oder Gewerbegebiet?
Gemeinderat Warum der Antrag eines Unternehmens in Gundremmingen für Diskussionen sorgte
Gundremmingen Im Grunde genommen war es nur ein einziger Tagesordnungspunkt, der aufd er Sitzungsladung stand. Der allerdings sorgte am Donnerstag im Gundremminger Gemeinderat für reichlich Diskussionsstoff.
Die Firma Voltgrün aus Regensburg, ein Unternehmen, das Projekte speziell in den Bereichen der Wind- und der Sonnenenergie realisiert, beabsichtigt auf einer Fläche von Offingen kommend in Richtung Gundrem min gene ine Freiflächen fotovoltaik anlage zu errichten. Dabei handelt es sich um eine 0,9 Hektar große bisher verpachtete Ackerfläche auf zwei Flurstücken beim Umspannwerk, westlich der Bahnstrecke zum Kernkraftwerk. Um das Projekt verwirklichen zu können, muss der Flächen nutzungspl an geändert und ein Bebauungsplan erstellt werden. Geschäftsführer Christian Anwander stellte zunächst das Vorhaben im Detail vor, bei dem die kompletten Kosten, auch bei einem Abbruch, von dem Unternehmen mit Abschluss eines städtebaulichen Vertrags getragen würden. Hintergrund der Planung sei, dass das Erneuerbare-EnergienGesetz die Errichtung von Fotovoltaikanlagen im Abstand von 110 Metern von Autobahnen und Bahngleisen ermögliche. Schutzgebiete seien keine betroffen, eine Einspeisung wäre direkt vor Ort ins Netz möglich. Gleichzeitig verpflichte das Unternehmen sich für einen rückstandslosen Rückbau, was über eine Bankbürgschaft abgesichert werden könne. Weiter sei die Zusammenarbeit mit einem ansässigen Unternehmen im Fotovoltaikbereich beabsichtigt. Zweiter Bürgermeister Anton Frei (GfG) stellte zunächst die Frage nach der Pflege in den Raum. Es solle nicht so sein, dass auf den Flächen ein Wildwuchs stattfinde. Grundsätzlich laufe dies über den Grünordnungsplan, meistens zwei Mal im Jahr mit einer Mahd. Eine andere Möglichkeit wäre, Schafe einzusetzen, wenn sich ein ansässiger Schäfer finde, so Anwander. Ganz andere Bedenken zeigte Alfred Herrmann (CSU): Schon lange schwebe der Gemeinde Gundremmingen ein interkommunales Gewerbegebiet mit dem Markt Offingen vor. Für ein solches wäre die vorgesehene Fläche optimal und für eine Fotovoltaikanlage fast zu schade. Dafür gäbe es, beispielsweise bei der Kläranlage, andere Flächen. Auch Friedrich Josef Heidel (CSU) fand keinen Gefallen an dem Standort: Zum einen handle es sich um wertvolles Ackerland, zum anderen hielt er an dieser Stelle eine solche Anlage, trotz Eingrünung, als störend. Auch Bertram Fischer (CSU) war der Meinung, dass die Gemeinde Alternativflächen hätte, die nicht so exponiert wären. Grundsätzlich sei er nicht gegen eine Fotovoltaikanlage, eine Eigennutzung würde ihm jedoch besser gefallen, sah es Robert Baur (CSU). Das Vorhaben hänge allerdings gerade an dieser Fläche, da mit dem Eigentümer bereits ein Pachtvertrag bestehe – eine Voraussetzung um an die Gemeinde herantreten zu können, wie Christian Anwander erklärte. Markus Wecker (GfG) schlug vor, sich bis zur nächsten Sitzung, die am Donnerstag, den 18. Oktober, stattfindet, Gedanken zu machen. Man werde auch mit dem Markt Offingen in Kontakt treten, ob Möglichkeiten für ein gemeinsames Gewerbegebiet bestünden und inwieweit dies Sinn mache, so Bürgermeister Tobias Bühler (CSU). Zu einem Beschluss kam es am Donnerstag vorerst nicht