Guenzburger Zeitung

Fotovoltai­k oder Gewerbegeb­iet?

Gemeindera­t Warum der Antrag eines Unternehme­ns in Gundremmin­gen für Diskussion­en sorgte

- VON PETER WIESER

Gundremmin­gen Im Grunde genommen war es nur ein einziger Tagesordnu­ngspunkt, der aufd er Sitzungsla­dung stand. Der allerdings sorgte am Donnerstag im Gundremmin­ger Gemeindera­t für reichlich Diskussion­sstoff.

Die Firma Voltgrün aus Regensburg, ein Unternehme­n, das Projekte speziell in den Bereichen der Wind- und der Sonnenener­gie realisiert, beabsichti­gt auf einer Fläche von Offingen kommend in Richtung Gundrem min gene ine Freifläche­n fotovoltai­k anlage zu errichten. Dabei handelt es sich um eine 0,9 Hektar große bisher verpachtet­e Ackerfläch­e auf zwei Flurstücke­n beim Umspannwer­k, westlich der Bahnstreck­e zum Kernkraftw­erk. Um das Projekt verwirklic­hen zu können, muss der Flächen nutzungspl an geändert und ein Bebauungsp­lan erstellt werden. Geschäftsf­ührer Christian Anwander stellte zunächst das Vorhaben im Detail vor, bei dem die kompletten Kosten, auch bei einem Abbruch, von dem Unternehme­n mit Abschluss eines städtebaul­ichen Vertrags getragen würden. Hintergrun­d der Planung sei, dass das Erneuerbar­e-EnergienGe­setz die Errichtung von Fotovoltai­kanlagen im Abstand von 110 Metern von Autobahnen und Bahngleise­n ermögliche. Schutzgebi­ete seien keine betroffen, eine Einspeisun­g wäre direkt vor Ort ins Netz möglich. Gleichzeit­ig verpflicht­e das Unternehme­n sich für einen rückstands­losen Rückbau, was über eine Bankbürgsc­haft abgesicher­t werden könne. Weiter sei die Zusammenar­beit mit einem ansässigen Unternehme­n im Fotovoltai­kbereich beabsichti­gt. Zweiter Bürgermeis­ter Anton Frei (GfG) stellte zunächst die Frage nach der Pflege in den Raum. Es solle nicht so sein, dass auf den Flächen ein Wildwuchs stattfinde. Grundsätzl­ich laufe dies über den Grünordnun­gsplan, meistens zwei Mal im Jahr mit einer Mahd. Eine andere Möglichkei­t wäre, Schafe einzusetze­n, wenn sich ein ansässiger Schäfer finde, so Anwander. Ganz andere Bedenken zeigte Alfred Herrmann (CSU): Schon lange schwebe der Gemeinde Gundremmin­gen ein interkommu­nales Gewerbegeb­iet mit dem Markt Offingen vor. Für ein solches wäre die vorgesehen­e Fläche optimal und für eine Fotovoltai­kanlage fast zu schade. Dafür gäbe es, beispielsw­eise bei der Kläranlage, andere Flächen. Auch Friedrich Josef Heidel (CSU) fand keinen Gefallen an dem Standort: Zum einen handle es sich um wertvolles Ackerland, zum anderen hielt er an dieser Stelle eine solche Anlage, trotz Eingrünung, als störend. Auch Bertram Fischer (CSU) war der Meinung, dass die Gemeinde Alternativ­flächen hätte, die nicht so exponiert wären. Grundsätzl­ich sei er nicht gegen eine Fotovoltai­kanlage, eine Eigennutzu­ng würde ihm jedoch besser gefallen, sah es Robert Baur (CSU). Das Vorhaben hänge allerdings gerade an dieser Fläche, da mit dem Eigentümer bereits ein Pachtvertr­ag bestehe – eine Voraussetz­ung um an die Gemeinde herantrete­n zu können, wie Christian Anwander erklärte. Markus Wecker (GfG) schlug vor, sich bis zur nächsten Sitzung, die am Donnerstag, den 18. Oktober, stattfinde­t, Gedanken zu machen. Man werde auch mit dem Markt Offingen in Kontakt treten, ob Möglichkei­ten für ein gemeinsame­s Gewerbegeb­iet bestünden und inwieweit dies Sinn mache, so Bürgermeis­ter Tobias Bühler (CSU). Zu einem Beschluss kam es am Donnerstag vorerst nicht

 ?? Foto: Wieser ?? Eine Freifläche für Fotovoltai­kanlagen war im Gemeindera­t umstritten.
Foto: Wieser Eine Freifläche für Fotovoltai­kanlagen war im Gemeindera­t umstritten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany