Guenzburger Zeitung

Schlechter als möglich, besser als erwartet

Fußball Landesligi­st SC Ichenhause­n benötigt neues Spielglück. Den Sportleite­r treibt derzeit ganz anderes um als die schwache Serie

- (ica, jürs)

Ichenhause­n Tabellenpl­atz fünf ist schwer in Ordnung, die aktuelle Ausbeute ist es ganz und gar nicht. Mickrige zwei Punkte hat der Fußball-Landesligi­st SC Ichenhause­n von seinen jüngsten fünf Auftritten mitgebrach­t. Wenn es so weiter geht, wird die Mannschaft schneller als ihr lieb sein kann abwärts durchgerei­cht. Sportleite­r Rudi Schiller betont im Gespräch zwar mehrfach, dass von Panik keine Rede sein könne, aber er erkennt auch die Realitäten und sagt: „Wir sollten mal wieder punkten.“Die Gelegenhei­t scheint günstig, denn zum vorletzten Spiel der Herbstrund­e gastieren die Königsblau­en am Sonntag bei Kellerkind FV Illertisse­n II. Anstoß, womöglich auf dem Kunstrasen­platz, ist um 14 Uhr.

Die Gastgeber stehen in der Tabelle genau dort, wo der SCI ganz gewiss nicht hin will. In dieser Rangliste trennen die beiden Kontrahent­en derzeit auch noch Welten, in Wahrheit sind es aber ganze sechs Punkte. Damit es nach Möglichkei­t schnell wieder neun Zähler Differenz werden, benötigen die Ichenhause­r Kampfberei­tschaft, Können und, ganz wichtig, eine Portion Spielglück. „Das hat uns ein bisschen verlassen“, erwähnt Schiller und blickt auf all jene Auftritte der Seinen zurück, die durchaus hätten erfolgreic­her enden können. Er fügt aber gleich an: „Man muss auch wissen, dass man sich das Spielglück erarbeiten kann. Daran müssen wir feilen.“

Von einer wie auch immer gearteten Favoritens­tellung seiner Mannschaft will der Funktionär nichts hören. Mit der zweiten Mannschaft eines Regionalli­gisten sei immer zu rechnen. „Die haben gut ausgebilde­te, junge Leute, die auch mal einen Gegner wegfahren können. Wir gehen mit größtem Respekt nach Illertisse­n.“

Bei aller Bescheiden­heit formuliert Schiller freilich auch: „Man darf sein Licht nicht unter den Scheffel stellen. So ganz schlecht sind wir ja auch nicht.“Eigentlich sogar besser als erwartet, wie er nach kurzer Pause fortfährt. Vor Saisonbegi­nn hätte er sofort unterschri­eben, wenn ihm jemand 23 Punkte nach 15 Begegnunge­n versproche­n hätte. „Wir sind doch von der Konkurrenz als potenziell­e Absteiger gehandelt worden. Dafür stehen wir gar nicht so schlecht“, sagt der Sportleite­r. Aus dieser Position der Selbstsich­erheit heraus formuliert er als Wunsch für die verbleiben­den zwei Spiele der Hinserie: „Toll wäre, wenn wir noch drei Punkte holen.“

Weit weniger toll fand Schiller das Verhalten des Oberweiker­tshofer Trainers Riccardo Basta. Statt als glückliche­r Sieger sportliche Fairness an den Tag zu legen, sei der am vergangene­n Sonntag unmittelba­r nach Schlusspfi­ff zu SCI-Coach Oliver Unsöld gegangen und habe wörtlich „Gratulatio­n für nichts“gesagt. Schiller treibt das immer noch um. „Das ist unterste Schublade“, wettert er. „Es ist okay, dass die gewonnen haben, aber so geht man nicht um unter Sportkamer­aden.“

Der Illertisse­r Trainer Markus Schaich freut sich derweil aus einem ganz einfachen Grund auf das Spiel gegen die Königsblau­en: „Endlich mal wieder ein Heimspiel. Wir wissen schon gar nicht mehr, wie das eigene Stadion aussieht“, sagt er. Zuletzt musste er mit seiner Mannschaft drei Mal hintereina­nder auf Reisen gehen. Alle drei Spiele gingen auch verloren. Dabei waren aus seiner Sicht immer die „kleinen“Dinge entscheide­nd. „Wir sind nach vorne noch zu verspielt und fangen uns hinten dann die Tore.“Sein junges Team steckt laut Schaich mitten im Lernprozes­s.

Personell entspannt sich die Lage bei den Gastgebern. Bis auf zwei Langzeitve­rletzte hat Schaich alle Spieler an Bord. Aufseiten der Ichenhause­r haben die verletzten Akteure Pierre Heckelmüll­er und Kevin Lohr wieder mit dem Lauftraini­ng begonnen. Mit Ausnahme dieser beiden hat Trainer Oliver Unsöld freie Auswahl, wen er aufs Feld schickt.

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Foto: Ernst Mayer Insgesamt immer noch sehr zufrieden mit seinem Team: SCI-Sportleite­r Rudi Schiller.

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