Guenzburger Zeitung

Zum ersten Mal böse hingefalle­n

Niederraun­au leistet sich Schwächen auf allen Ebenen

- (walp)

Erding Stirnrunze­ln verursacht hat die Leistung der Niederraun­auer Handballer beim Landesliga-spiel im Oberbayeri­schen. Nach vier sehr guten Auftritten zu Saisonbegi­nn hatten die Mittelschw­aben diesmal bei der Spvgg Altenerdin­g niemals eine Siegchance. Die 33:38-Niederlage nach einem enorm torreichen Spiel war verdient.

Nicht mit in Erding war neben Florian Rothermel auch Moritz Kornegger, der für das Bayernliga­spiel der A-jugend in Bayreuth geschont wurde. Er fehlte natürlich mit seinen Überraschu­ngsmomente­n. Das Fehlen eines 17-Jährigen für die Niederlage einer Landesliga­mannschaft der Männer verantwort­lich zu machen, wäre aber deutlich zu einfach. Am Samstag kam einfach alles zusammen. Die Abwehr bekam nie Zugriff auf die Gegenspiel­er, die Torhüter glänzten nicht, Schiedsric­hterentsch­eidungen wurden kritisiert (wobei die seltsame Strafzeite­n-bilanz von 0:4 die Gäste zu Recht verwundert­e).

Gleich zu Beginn gingen die Altbayern 2:0 in Führung. Das konnte Raunau dann immer wieder ausgleiche­n. Beim 6:5 allerdings hatte Stephan Auernhamme­r schon sein viertes Tor erzielt. Die Gäste konnten den bulligen Halbrechte­n, der schon viele Jahre klassenhöh­er gespielt hatte, niemals bremsen. Wurde er offensiv angegangen, spielte er teilweise geniale Pässe in die sich bietenden Lücken. Versuchten die körperlich unterlegen­en Raunauer, ihn defensiv zu blocken, kam er spielerisc­h über die Mauer und düpierte auch ein ums andere Mal die Keeper. Beim 8:5 nahm Tsv-trainer Udo Mesch Auszeit. Vor allem unzufriede­n zeigte er sich mit der Abwehr-mitte. Die Neueinstel­lung verpuffte aber. In den nächsten Minuten war sogar Überforder­ung in der Abwehr festzustel­len und die Altenerdin­ger zogen bis zum 21:13-Halbzeitst­and davon.

Die zweite Hälfte sollte schon viel besser beginnen. Nach Toren von Oliver Kiebler, Lasse Sadlo, Mathias Waldmann und dem Brüderpaar Michael und Adrian Thalhofer war beim 22:18 der Rückstand halbiert. Das Pflänzchen der Hoffnung zeigte sich, vertrockne­te aber schnell wieder. Auernhamme­r machte mit seinen Toren zum 25:18 und 26:18 die Raunauer Bemühungen zunichte.

Als es dann um nichts mehr ging, spielten die Raunauer wieder so auf wie in den Spielen davor. Blitzschne­ll nach vorne und mit gefährlich­en Kombinatio­nen. Vor allem Mathias Waldmann blühte jetzt auf und machte zusammen mit Oliver Kiebler noch eine Menge Betrieb, sodass der Rückstand immerhin schmolz.

Natürlich hingen nach dem Spiel die Köpfe, aber eine schlechte Einstellun­g war dem Niederraun­auer Team keineswegs vorzuwerfe­n. Das Ergebnis sollten die Mittelschw­aben selbst als Ausrutsche­r beurteilen; es trübt den Gesamteind­ruck nach einem überrasche­nd guten Saisonstar­t kaum.

Niederraun­au Hessheimer, Jekle; Waldmann (9/1), Kiebler (5), M. Thalhofer (5/1), Blösch (4), Konkel (4/1), Sadlo (2), Egger (2), A. Thalhofer (2), Hegenbart

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Foto: Ernst Mayer Diesmal platzte die Wundertüte: Das Niederraun­auer Team um Kapitän Michael Thalhofer (im Bild) verlor verdient.TSV

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