Bürgermeister: Fasching soll wieder aufleben
Umzug wird es 2019 in Jettingen-Scheppach aber nicht geben
Jettingen-Scheppach Die Nachricht, dass die Burkhardia in der kommenden Saison nicht mehr den Fasching in Jettingen-Scheppach organisieren (wir berichteten) und der Umzug somit ausfallen wird, sorgt weiter für lange Gesichter. Hans Reichhardt (Freie Wähler) schnitt das Thema in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats an. Er befürchtet, dass der Fasching auf Dauer einschlafen wird, sollte es einmal einreißen. Ob denn nochmal Gespräche stattgefunden hätten, ob es möglicherweise eine kleine oder eine andere Lösung gebe, wollte Reichhardt vom Bürgermeister wissen.
Der betonte, dass er zahllose Gespräche geführt habe. Aber einen Faschingsdienstag mit Umzug werde es 2019 definitiv nicht geben, so sehr ihm dieser selbst fehlen werde. Er habe eingesehen und auch vollstes Verständnis dafür, dass den Verantwortlichen der Faschingsgesellschaft „die Luft ausgegangen“sei. Er als „leidenschaftlicher Fasnachter“, der selbst jahrelang mitorganisiert habe, wisse nur zu gut, dass der Fasching immer schwieriger werde. „Mit auf den Tischen stehen und Juhu rufen, ist es nicht getan“, betonte der Bürgermeister.
Die Anforderungen und Ansprüche seien gestiegen, der Aufwand gewaltig. Er sei dankbar, dass die Burkhardia-Vertreter so lange durchgehalten hätten. „Vielleicht ist das jetzt ein Signal, dass der ein oder andere aufwacht und sich einbringt“, hofft Reichhart. Er selbst will „alles versuchen, dass der Fasching bei uns wieder auflebt“. Auch Hermann Högel (CSU) bedauert zutiefst, dass ein wichtiges Kulturgut verloren gehe. Vielleicht könne ja wenigstens das Rumäckra erhalten bleiben. Wenig tröstlich sei, dass Jettingen-Scheppach nicht die einzige Kommune sei, in der der Faschingsumzug flachfällt. Josef Seibold (CSU) warb um Verständnis für die Fasnachter, die das Handtuch werfen. Man dürfe den Leuten nicht böse sein, sie hätten sich jahrelang unglaublich engagiert, jetzt müssten andere das Heft in die Hand nehmen. (hva)