Guenzburger Zeitung

Leipheim will einen neuen Anschluss an die Autobahn

Infrastruk­tur Der Verkehr rund um das Areal Pro nimmt immer mehr zu, durch eine Verlegung der Autobahnau­sfahrt will die Stadt das Problem in den Griff bekommen. Das ist geplant

- VON ANGELA BRENNER

Der Verkehr rund ums Areal Pro nimmt zu, durch eine Verlegung der Ausfahrt will die Stadt das in den Griff bekommen.

Leipheim Schon in den 1970er Jahren wurde der erste Versuch gestartet: Immer wieder hat sich die Stadt Leipheim für eine Verlegung des Autobahnan­schlusses eingesetzt. Diesmal stehen die Chancen gut, dass das Vorhaben tatsächlic­h realisiert werden kann. In der Stadtratss­itzung am Mittwochab­end wurde das Thema beraten und die wichtigste­n Fragen geklärt.

Warum möchte Leipheim einen neuen Autobahnan­schluss?

Der Verkehr rund um Leipheim nimmt zu – das liegt vor allem an der Entwicklun­g auf dem Areal Pro. Dort sollen in den kommenden Jahren noch mehr Unternehme­n ansiedeln, der Verkehr, so schätzt Leipheims Bürgermeis­ter Christian Konrad, wird also noch mal enorm zunehmen. „Wenn wir keine vernünftig­e Anbindung finden, fließt der Großteil des Verkehrs durch die Leipheimer Innenstadt.“Auch für Günzburg und Bubesheim sieht er Vorteile, auch diese würden von einer Verlegung des Autobahnan­schlusses profitiere­n. In den vergan- Jahren wurden mehrere Varianten diskutiert. Im Gespräch war ein eigener Autobahnan­schluss für Bubesheim oder eine Parallelsp­ur zur Autobahn. Beide Vorschläge wurden allerdings schnell wieder verworfen. Bleibt nur noch die dritte Möglichkei­t, die Verlegung des A 8-Anschlusse­s in Leipheim.

Wie soll der neue Anschluss aussehen?

Der bisherige Autobahnan­schluss in Leipheim soll zurückgeba­ut werden. Der neue Anschluss soll dann circa 1,4 Kilometer weiter Richtung Süden verlegt werden – als Verlängeru­ng der Umgehungss­traße. Dort soll auch ein neuer Knotenpunk­t sowie eine Direktanbi­ndung an die Staatsstra­ße entstehen. Wer an der Anschlusss­telle abfährt, landet somit automatisc­h auf der Umgehungss­traße.

Wie sind die Chancen, dass das Vorhaben diesmal gelingt?

Von einer „einmaligen Möglichkei­t“war am Mittwochab­end häufiger die Rede. Die Chancen stehen diesmal sehr gut, dass das Bundesverk­ehrsminist­erium einer Verlegung der Anschlusss­telle zustimmt. Entspreche­nde Vorgespräc­he haben laut Bürgermeis­ter Christian Konrad bereits stattgefun­den. „Wir haben das Tor aufgestoße­n.“

Wie hoch sind die Kosten?

Das Vorhaben wird auf 16,5 Millionen geschätzt. Allerdings kann die Stadt Leipheim mit einer Förderung in Höhe von 80 Prozent rechnen. Somit würde noch eine Restsumme von fünf bis sechs Millionen Euro übrig bleiben, für die eigentlich die Stadt Leipheim aufkommen müsste. Allerdings möchte Bürgermeis­ter Christian Konrad auch die Nachbarkom­munen Günzburg und Bubesheim sowie den Landkreis – die alle zum Zweckverba­nd Interkommu­nales Gewerbegeb­iet gehören – mit ins Boot holen.

Was sagen die Fraktionen?

Die Mehrheit der Stadträte stimmte der Verlegung des Autobahnan­schlusses zu. Allerdings gab es auch zwei Gegenstimm­en. Horst Ihle (UWG) kritisiert­e den Flächenver­brauch. „Aus Sicht der Landwirtsc­haft gefällt mir die Planung nicht“, sagte er. „Ich bin nicht begenen geistert.“Bürgermeis­ter Christian Konrad betonte, dass man für die diesen Fall eine „vernünftig­e Lösung“mit den Landwirten finden müsse. Er könnte sich vorstellen, dass die betroffene­n Grundstück­e gekauft oder getauscht werden. Alexander Besdetko (FWL) monierte ebenfalls eine „Zerschneid­ung der Landschaft“. Er sei zwar für eine Verlegung des Autobahnan­schlusses, aber nicht für den Bau einer neuen Trasse. Die anderen Stadträte bewerteten das Vorhaben aber durchweg positiv. Horst Galgenmüll­er (UWG) bezeichnet­e den neuen A 8-Anschluss als „dringend notwendig“für die weitere Entwicklun­g des Areal Pro.

Wie geht es jetzt weiter?

Nachdem der Stadtrat einer Verlegung des Autobahnan­schlusses zugestimmt hat, wird nun ein entspreche­nder Antrag beim Bundesverk­ehrsminist­erium eingereich­t. Bürgermeis­ter Konrad rechnet in den nächsten Wochen mit einer Entscheidu­ng, dann beginnen die Detailplan­ungen. „Wenn alles gut läuft, könnte in vier Jahren der Spatenstic­h stattfinde­n.“

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Foto:: Bernhard Weizenegge­r Dieser Autobahnan­schluss könnte in wenigen Jahren Geschichte sein. Die Stadt Leipheim visiert eine Verlegung an. Ein entspreche­nder Antrag wird nun beim Bundesverk­ehrsminist­erium eingereich­t.

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