Alles nur geklaut
Kurioses Diebe spinnen. Warum stehlen sie Schafe, Nüsse und Prothesen?
Reden wir über das Absonderliche. Und fangen wir mit dem Guten daran an: In Bayern wird weniger gestohlen. 2017 sind die Zahlen gleich um zehn Prozent gesunken. Jetzt das Absonderliche. Kann es sein, dass gleichzeitig immer verrückter geklaut wird? Nicht nur bei uns, auch in außerbayerischen Diebstahl-Kompetenzzentren. Die Polizeistatistik gibt darauf keine befriedigende Antwort. Deshalb lassen wir einfach mal Taten sprechen. In Augsburg zieht einer von den Türen eines geparkten Autos sämtliche Gummidichtungen ab. In Ludwigshafen schlägt der Täter eine Autoscheibe ein, um – Achtung! – eine Zahnprothese zu entwenden. In Unterfranken werden aus einem Transporter 350 Schuhe gemopst, und jetzt kommt’s: alles linke, alle in Größe 37 – Vorführmodelle. In Regensburg kommen über Nacht vom Parkplatz eines Supermarktes 150 Einkaufswagen abhanden. Was tut man mit 150 Einkaufswagen, wenn man nicht gerade einen Supermarkt eröffnet? Die neuesten aus der Schurkenwelt stammenden Geschichten gehen so: In Rheinland-Pfalz räumen Unbekannte einen kompletten Weinberg leer. Beute: 1,6 Tonnen Trauben. Gleiches Schema in Füssen, wo ratzfatz 100 Kilo Walnüsse vom Baum „fallen“. In Mecklenburg-Vorpommern verschwinden 150 Schafe. Und in England montieren – mit Verlaub – Verrückte ein ganzes Kirchendach ab. Warum das alles? Ganz ehrlich: keine Ahnung. Am Ende, wer weiß, läuft alles auf ein billiges Motiv hinaus: Es hat sich halt angeboten. Oder wie der Volksmund so schön sagt: Gelegenheit macht Diebe. Bitte nicht verraten: Der Spruch ist auch geklaut.