Guenzburger Zeitung

Fahrer im Zukunftsmo­dus

- VON CHRISTIAN KIRSTGES redaktion@guenzburge­r-zeitung.de

So ein vollautoma­tisches Auto ist eine feine Sache. Da kann derjenige, der auf dem Fahrersitz Platz genommen hat, sich mal völlig entspannen, den Gedanken einfach freien Lauf lassen und die Landschaft – oder das Smartphone in der Hand – voller Genuss anschauen. Jeden Tag ist das auf der Autobahn zu beobachten, und auf anderen Straßen im Landkreis natürlich auch. Selbst im Stadt- und Dorfverkeh­r sind diese „gechillten“Damen und Herren anzutreffe­n.

Und egal ob es regnet, schneit, nebelt oder dunkelt: Sie werden schon irgendwie gesehen, auch wenn sie selbst das Licht gar nicht mehr einschalte­n. Denn wozu gibt es sie schließlic­h, diese technische­n Wunderwerk­e auf vier Rädern – oder mehr, wenn wir Lastwagen dazuzählen, oder weniger, wenn auch Motorräder nicht ausgeschlo­ssen werden sollen. Die machen das schon für einen. Auch die für sie richtige Spur ist scheinbar immer voreingest­ellt, was soll man da noch selbst überlegen.

Das Problem an der Sache: So automatisc­h sind die Fahrzeuge doch noch nicht. Deshalb müssten die Fahrer selbst das Rechtsfahr­gebot beachten und nicht über Kilometer in der Mitte dahinzocke­ln, das Licht einschalte­n und den Blick auf die Straße statt auf anderes richten. Doch scheinbar haben viele, die da draußen unterwegs sind, sich gedanklich auf die Zukunft eingericht­et. Wenn sie selbst noch weniger denken müssen als heute schon.

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