Eine sonderbare Logik
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In der sonderbaren Logik von Pfarrer Meir gehört ein missbrauchender, übergriffiger Priester einfach nicht der Kirche an, dann bleibt sie „heilig“. Aber genau diese Kirche hat die priesterlichen Sexualstraftäter geschützt. Sie wurden der weltlichen Gerichtsbarkeit entzogen, die Taten wurden verleugnet und vertuscht, sie konnten teilweise ohne Probleme in anderen Pfarreien wieder mit Jugendlichen beiderlei Geschlechts arbeiten und manche machten weiter und es gab neue Opfer. Wenn sich ein Junge oder Mädchen voll Scham Erwachsenen anvertraute, zweifelte die Kirche die Aussagen an.
Die Opfer, deren Kindheit gezeichnet war durch die Folgen der Tat, die teilweise heute noch unter Depressionen leiden, mussten sich erst zusammenschließen und medialen Druck erzeugen, um überhaupt wahrgenommen zu werden und jahrelang um ihre Rehabilitierung und Entschädigung kämpfen. Und erst jetzt, in einer liberalen Gesellschaft, wurde ihnen geglaubt und nicht die Macht des alten Patriarchats einfach hingenommen. Auch Herr Reichart zweifelt die Berichte der Opfer an und relativiert die Taten. „Unangemessene Körperberührungen“von Kindern sind keine Bagatelle, es sind brutale traumatisierende Grenzüberschreitungen. Und, wie Herr Gall dankenswerterweise erwähnte, die Dunkelziffer ist immer noch hoch. Irmgard Hofer, Neuburg