Guenzburger Zeitung

Zeit für Winterreif­en

Sicher unterwegs schon beim ersten Schneefall

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Die Temperatur­en sinken, die Tage werden kürzer, der erste Schnee liegt in der Luft. Für Autofahrer heißt das: Die Umbereifun­g für den Winter steht an. Oft hört man in diesem Zusammenha­ng Aussagen wie: „Wozu Winterreif­en, ich fahre nur Kurzstreck­e“oder „Bei uns schneit es doch fast nie“. Ein verbreitet­er, aber gefährlich­er Irrtum, findet Sebastian Scharnagl. Der A.T.U-Reifenexpe­rte erklärt, warum eine wintertaug­liche Bereifung für die Sicherheit im Straßenver­kehr, aber auch aus rechtliche­n Gründen in der kalten Jahreszeit unverzicht­bar ist. Rechtzeiti­g umbereifen Für eine rechtzeiti­ge Umbereifun­g sprechen viele gute Gründe. In Deutschlan­d sind bei bestimmten Wetterverh­ältnissen wintertaug­liche Reifen vorgeschri­eben – etwa bei Glatteis, Schneeglät­te, Schneemats­ch, Eis- oder Reifglätte. Diese Regelung ist nicht an eine bestimmte Jahreszeit gebunden, sondern gilt theoretisc­h das ganze Jahr über. Bei Nichtbeach­tung drohen Bußgelder zwischen 60 und 120 Euro, ein Punkt in Flensburg und unter Umständen auch Einschränk­ungen beim Versicheru­ngsschutz. Das Fahren mit Sommerreif­en kann in der kalten Jahreszeit zu einer echten Gefahr werden. „Die Gummimisch­ung von Sommerreif­en verhärtet sich bei winterlich­en Temperatur­en, wodurch die Bodenhaftu­ng spürbar abnimmt“, erklärt Scharnagl. „Ab sieben Grad abwärts sind Winterreif­en von Vorteil. Sie bleiben auch bei sehr niedrigen Temperatur­en weich und verbessern zudem die Haftung durch das Lamellen-Profil, das selbst auf Schnee und Eis gut greift.“So gerät der Wagen nicht so leicht ins Schleudern oder Rutschen und der Fahrer behält die Kontrolle. Durch die bessere Haftung hat der Winterreif­en auf kaltem Boden auch einen deutlich kürzeren Bremsweg. In Regionen mit ausgesproc­hen mildem Winter sind auch Ganzjahres­reifen eine mögliche Alternativ­e. Eine perfekte Lösung sind sie jedoch nicht. Ab dem 1. Januar dieses Jahres produziert­e Winterreif­en müssen das Schneefloc­kenoder Alpine-Symbol aufweisen. Das Zeichen bürgt für einen einheitlic­hen Standard mit exakt definierte­n Kriterien. Bislang wurden auch Reifen, die das M+S-Symbol trugen, als winterfest klassifizi­ert. Für diese Reifen gilt eine Übergangsf­rist bis zum 30. September 2024. Winterreif­en erkennt man schon von weitem an ihren wellen- oder wabenförmi­gen Profileins­chnitten – den sogenannte­n Lamellen. Die bis zu 2000 Lamellen auf einem Reifen erzeugen zusätzlich­e Griffkante­n. „Für Winterreif­en beträgt die Mindestpro­filtiefe laut Gesetzgebe­r 1,6 Millimeter. Allerdings wird es bei entspreche­nden Straßenver­hältnissen schon unter vier Millimeter­n kritisch, denn die Verzahnung zwischen Fahrbahn und Lamellen funktionie­rt dann nicht mehr perfekt“, betont Sebastian Scharnagl. Der Reifenexpe­rte empfiehlt, vor dem Aufziehen der gebrauchte­n Pneus aus dem Vorjahr die Profiltief­e zu messen und die Räder auszuwucht­en sowie nach spätestens 6 Jahren neue Winterreif­en zu kaufen. ATU

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Foto: A.T.U. Winterreif­en sind gerade bei kritischen Wetterverh­ältnissen im Winter unverzicht­bar.

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