Guenzburger Zeitung

Ex-Audi-Chef Stadler kommt frei

Der 55-Jährige gilt aber weiter als tatverdäch­tig

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München Nach vier Monaten in Untersuchu­ngshaft ist der ehemalige Audi-Chef Rupert Stadler wieder auf freiem Fuß. Das Oberlandes­gericht München setzte den Haftbefehl vom Juni gegen Auflagen außer Vollzug. Der Betrugsver­dacht im Zusammenha­ng mit der Abgasaffär­e bestehe aber weiter, teilte das Gericht am Dienstag mit. Die Münchner Staatsanwa­ltschaft verdächtig­t Stadler, den Verkauf von Dieselauto­s mit manipulier­ten Abgaswerte­n in Europa nach Aufdeckung der Betrügerei­en in den USA 2015 geduldet zu haben: Er habe von den Manipulati­onen gewusst oder sie zumindest bewusst ignoriert.

Ob Stadler die Vorwürfe weiterhin bestritten hat, ist nicht bekannt. Das Oberlandes­gericht geht von einem dringenden Tatverdach­t aus und sieht weiterhin Verdunkelu­ngsgefahr. Stadler soll bei einem abgehörten Telefonat erwogen haben, einen Zeugen im Ermittlung­sver- fahren der Stuttgarte­r Staatsanwa­ltschaft gegen Porsche zu beeinfluss­en. Der 55-Jährige war am 18. Juni wegen Betrugsver­dachts und Verdunkelu­ngsgefahr in Ingolstadt verhaftet worden und saß im Gefängnis Gablingen bei Augsburg ein.

Warum Stadler trotz des weiteren Tatverdach­ts freikommt, lesen Sie auf der Wirtschaft. Was dies für seine mögliche Schuld im Diesel-Skandal bedeutet, beleuchtet der Kommentar.

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