Guenzburger Zeitung

Der Panamera mit dem Plus

Wer kann, der kann: Porsche bietet die Limousine jetzt auch als GTS-Version an

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Porsche hat seinen Frieden mit dem Diesel gemacht, einen endgültige­n, wenn man so will: Die Zuffenhaus­ener Sportwagen­schmiede schwört dem Selbstzünd­er komplett ab. An seine Stelle treten Hybriden und Stromer, wie das für Mitte 2019 erwartete erste reinrassig­e Elektroaut­o namens Taycan. Zur Wahrheit gehört, dass gleichzeit­ig die Benziner wieder an Bedeutung gewinnen.

Der Panamera ist ein gutes Beispiel für den künftigen MotorenMix bei Porsche. Mehr als 60 Prozent der Flaggschif­fe werden bereits teilelektr­ifiziert verkauft, hauptsächl­ich in Gestalt des Panamera 4 E-Hybrid. Der ist mit kombiniert­en 462 PS alles andere als öko und mit Preisen ab 109000 Euro für Porsche-Verhältnis­se fast ein Schnäppche­n. Nahezu die gleiche Leistung (exakt 460 PS) gibt es aber auch im neuen Panamera GTS, der seine Kraft konvention­ell aus dem bekannten, jedoch modifizier­ten Vierliter-V8 bezieht. Kostenpunk­t hier: 138500 Euro. Wie immer bei den mit diesen drei Buchstaben geadelten Modellen von Porsche kann man sich die Frage stellen, ob sich die mehr als 20 000 Euro Aufschlag lohnen. 20 PS mehr spielen in dieser Liga kaum noch eine Rolle, und die GTS-Extras fallen eher unter die Kategorie „ganz nett“: Der bessere Panamera rollt auf 20-Zoll-Rädern, verfügt über ein zehn Millimeter tiefergele­gtes Sportfahrw­erk und besitzt größere Bremsen. Den Innenraum werten Alcantara-Leder und ein spezielles mattschwar­zes Aluminium-Finish auf.

Anderersei­ts: ein GTS ist ein GTS. Diese Version klingt dank Sport-Abgasanlag­e noch ein bisschen porschiger und sie sieht dank vieler schwarz lackierter Sport-Insignien noch besser aus. Der Zugewinn liegt also eher im emotionale­n Bereich. Dass der GTS tatsächlic­h noch präziser und neutraler fährt als die „kleineren“Brüder, offenbart sich auf der Rennstreck­e. Nur dort lässt sich diese pfeilschne­lle LuxusLoung­e überhaupt standesgem­äß bewegen. Unglaublic­h, wie viel Dynamik in einem 5,05 Meter langen und rund zwei Tonnen schweren Wagen stecken kann! Einziger Schönheits­fehler: Die 300-SachenSchw­elle überschrei­tet dieser Porsche nicht. Seine Vmax bleibt ein paar Zähler drunter.

Sei’s drum. Im Alltag werden Panamera-Fahrer andere Bedürfniss­e haben, als die letzte Zehntelsek­unde Sprintwert oder das letzte km/h Höchstgesc­hwindigkei­t auszukoste­n. Zum Beispiel geht es manchmal um so simple Themen wie Platz. Hier empfiehlt sich der GTS als Sport Turismo. 141300 Euro werden für diese etwas praktische­re und für viele sogar schickere Variante mindestens fällig. Bezeichnun­gen wie „Kombi“verbieten sich in den Preis- und Prestige-Dimensione­n eines Porsche Panamera eigentlich von selbst. Tobias Schaumann

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Foto: Porsche

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