Geisterfahrt: Opfer wurde überrollt
Mann war wohl nicht angeschnallt
Holzkirchen Gegen 3.20 Uhr in der Nacht zum Sonntag gehen bei der Polizei mehrere Anrufe ein: Südlich von München sei ein Autofahrer in falscher Richtung auf der A8 unterwegs. Mit hoher Geschwindigkeit. Zehn Minuten später ist die Geisterfahrt zu Ende – und ein Mann tot.
Wie die Polizei am Sonntag berichtet, krachte der Geisterfahrer, ein 55-Jähriger aus Berlin, auf Höhe der Rastanlage Holzkirchen frontal ins Auto eines entgegenkommenden Münchners. Der Verursacher kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Ebenso der Fahrer und der Beifahrer des anderen Wagens, ein 34 Jahre alter Mann auf dem Rücksitz überlebte den Unfall nicht. „Der Mann wurde aus dem Auto geschleudert“, teilte die Polizei mit. Nachfolgende Autos konnten nicht mehr bremsen und überrollten den Mann. Nach ersten Erkenntnissen war er nicht angeschnallt. Die A8 war bis zum Sonntagmorgen für mehrere Stunden gesperrt. Warum der Berliner auf die Gegenspur geriet, ist unklar. „Er war nicht alkoholisiert“, sagte ein Polizeisprecher.
Anders war das im Fall eines Lastwagenfahrers, der auf einer Autobahn in Hessen fast 20 Minuten als Geisterfahrer unterwegs war. Wie die Polizei mitteilte, fuhr der 47-Jährige völlig betrunken am Samstagabend mit seinem Sattelzug in falscher Richtung auf die A67. Dort war er auf der Überholspur unterwegs und wechselte am Darmstädter Kreuz auf die A5, wo ein Auto seitlich in den Lastwagen krachte. Die 32 Jahre alte Frau am Steuer und der Mann neben ihr wurden dabei leicht verletzt. Der Lkw-Fahrer kümmerte sich nicht um den Unfall und stoppte erst nach einer rund 21 Kilometer langen Geisterfahrt. In der Fahrerkabine fanden die Polizisten zwei Flaschen Whisky – eine war leer, die andere halb voll.