Guenzburger Zeitung

Die GroKo stockt ihr Personal auf

Mehr als 2000 neue Stellen für Regierung

- VON MARTIN FERBER

Berlin Mag es auch zwischen CDU, CSU und SPD in der Neuauflage der Großen Koalition heftig knirschen, in einem Punkt sind sich die Ministerin­nen und Minister der drei Parteien einig: Sie wollen deutlich mehr Personal. Insgesamt will die Regierung im kommenden Jahr mehr als 2000 zusätzlich­e Stellen schaffen. Das geht aus dem 135-seitigen Antrag „Personalve­ränderunge­n im Regierungs­entwurf 2019“an den Haushaltsa­usschuss des Bundestage­s hervor (Ausschussd­rucksache 2502), der unserer Berliner Redaktion exklusiv vorliegt.

Gut die Hälfte der neuen Jobs, 1013, gehen auf das Konto von Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU), allerdings sind davon auch nachgeordn­ete Behörden wie die Bundespoli­zei oder das Bundesamt für Flüchtling­e (Bamf) betroffen. Im Ministeriu­m selber werden 17 zusätzlich­e Führungspo­sitionen geschaffen.

Einen üppigen Ausbau ihrer Personalau­sstattung plant nach den Unterlagen Familienmi­nisterin Franziska Giffey (SPD) – in ihrem Haus sollen 107 neue Jobs entstehen, darunter 18 in der Leitungseb­ene. 41 zusätzlich­e Mitarbeite­r braucht Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU). Außenminis­ter Heiko Maas (SPD) hat einen Bedarf von 89 weiteren Stellen angemeldet und im Geschäftsb­ereich von Justizmini­sterin Katarina Barley (SPD) werden 188 neue Stellen geschaffen.

Die Mitglieder des Haushaltsa­usschusses bemängeln, dass in vielen Fällen die Begründung für den Stellenauf­wuchs fehle oder „häufig sehr unkonkret“sei. Das sei nicht hinnehmbar, sagte die Haushaltse­xpertin der Grünen, Ekin Deligöz (Senden), gegenüber unserer Zeitung. „Die Bundesregi­erung muss dem Steuerzahl­er plausibel erklären, warum ein solcher Personalau­fwuchs stattfinde­t.“

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Innenminis­ter Horst Seehofer

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