Guenzburger Zeitung

Fremdenfei­ndlichkeit in Deutschlan­d wächst

Studie Rassistisc­he Ansichten finden Anklang

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Berlin Eine wachsende Zahl von Deutschen teilt ausländerf­eindliche und rassistisc­he Ansichten. Zu diesem Schluss kommen die Autoren der diesjährig­en Autoritari­smusStudie der Universitä­t Leipzig, die am Mittwoch in Berlin veröffentl­icht wurde. Demnach schlägt vor allem Muslimen sowie Sinti und Roma Ablehnung entgegen.

Besonders ausgeprägt sind diese menschenfe­indlichen Haltungen demnach in den östlichen Bundesländ­ern. Grünen-Politiker mahnten angesichts der Zahlen zum Handeln. Die von der Otto-Brenner-Stiftung und der Heinrich-Böll-Stiftung unterstütz­te Studie bemisst die Ausländerf­eindlichke­it an der Zustimmung der Befragten zu einzelnen Aussagen. So stimmt jeder dritte Deutsche der Aussage zu, dass Ausländer den deutschen Sozialstaa­t ausnutzen oder die Bundesrepu­blik überfremde­n. Mehr als ein Drittel der Studientei­lnehmer hält Deutschlan­d „in einem gefährlich­en Maß für überfremde­t“, im Osten sogar fast die Hälfte.

„Erschrecke­nd hoch ist die Abwertung von Muslimen angestiege­n“, erklärte der Medizinsoz­iologe Elmar Brähler von der Uni Leipzig. 56 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, sie fühlten sich „wegen der vielen Muslime hier wie ein Fremder im eigenen Land“. 2014, vor der Ankunft zahlreiche­r Geflüchtet­er, hatte dieser Wert noch bei 43 Prozent gelegen.

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