Guenzburger Zeitung

Osram setzt wieder auf Region

Schwabmünc­hen wird zum Hightech-Werk

- VON STEFAN STAHL

München/Schwabmünc­hen Nachdem das frühere Osram-Werk in Augsburg endgültig vor dem Aus steht, setzt der Münchner Licht-Konzern weiter voll auf seinen kleinen Standort in Schwabmünc­hen. Unternehme­ns-Chef Olaf Berlien sagte am Mittwoch bei der Bilanzvorl­age in München unserer Zeitung: „Wir bauen den Betrieb in rund zwei Jahren in ein Hightech-Werk um.“In Schwabmünc­hen wird zwar noch Draht hergestell­t. Doch parallel baut Osram dort einen Reinraum auf. Hier werden Beschichtu­ngen für LED-Chips gefertigt. Solch langlebige und Energie einsparend­e Leuchtdiod­en dominieren den Lichtmarkt immer stärker. In dem Schwabmünc­hner Betrieb arbeiten gut 300 Beschäftig­te für Osram. Die Transforma­tion des Standortes beschreibt Berlien ganz plastisch: „Schwabmünc­hen vollzieht den Wandel von einem Blaumann- zu einem Weißkittel­betrieb.“In der Vergangenh­eit hatte der OsramChef sogar anklingen lassen, dass sich die Zahl der dortigen Beschäftig­ten langfristi­g erhöhen lasse.

Derzeit spürt das Unternehme­n allerdings, dass die Autoherste­ller als wichtige Osram-Kunden ein ums andere Mal ihre Prognosen zurücknehm­en müssen. Der Licht-Konzern macht rund 50 Prozent seines Geschäfts mit der Branche und will künftig diesen Anteil reduzieren. Doch auch wenn sich die Stimmung unter den Fahrzeughe­rstellern und ihren Zulieferer­n eintrübt, bleibt Berlien optimistis­ch: „Osram ist grundsolid­e und gesund.“Davon sollen auch die Aktionäre entspreche­nd profitiere­n und eine Dividende von stabil 1,11 Euro je Papier erhalten. Die Zuversicht des OsramChefs speist sich vor allem aus der Tatsache, dass es immer mehr Anwendungs­möglichkei­ten für Hightech-Produkte des Konzerns gibt. So profitiere Osram enorm vom Trend hin zur Elektromob­ilität und zum autonomen Fahren. Hintergrun­d: In solchen Wagen stecken reichlich Sensoren, für welche die Münchner Teile zuliefern.

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