Stadtrat verabschiedet Katja Müller
Ex-Hauptamtsleiterin darf ein letztes Mal am Ratstisch sitzen
Ichenhausen Streng genommen hätte Katja Müller am Montagabend gar nicht mehr am großen Ratstisch im Ichenhauser Rathaus sitzen dürfen. Denn seit 1. November ist sie nicht mehr Leiterin des Hauptamts, sondern neue Bürgermeisterin in Lauingen Weil sich aber Bürgermeister Robert Strobel und die Stadträte noch gebührend von der Mitarbeiterin verabschieden wollten, nahm die 38-Jährige ein letztes Mal an einer Sitzung teil und auf ihrem gewohnten Stuhl Platz.
Den ganzen Montag hatten der Bürgermeister und seine bisherige Hauptamtsleiterin eine „Übergabe“gemacht. Das „überstürzte Weggehen“musste abgewickelt werden, wie es Strobel ausdrückte. Die Sitzung des Stadtrats am Abend nutzte er dann, um in aller Öffentlichkeit noch einmal Danke zu sagen. Seit Oktober 2015 hatte Katja Müller das Hauptamt geleitet, sich darüber hinaus auch um Kulturelles gekümmert, bei der Neugestaltung der Dauerausstellung im Schulmuseum mitgewirkt und das Kulturprogramm der Stadt mitentworfen.
Dass Müller Ichenhausen jetzt den Rücken kehrt, findet Strobel „furchtbar schade“, er könne es aber persönlich nachvollziehen, dass seine Mitarbeiterin Höheres angestrebt habe und jetzt „Feuer und Flamme“für die neuen Aufgaben in Lauingen sei. Strobel ist sich sicher, dass Müller „die Richtige“ist und wünschte ihr Erfüllung im Bürgermeisteramt. „Wir werden Sie vermissen“, betonte Strobel. Und überreichte ihr statt Blumen, die sie direkt nach ihrer Wahl schon erhalten hatte, einen Korb mit Leckereien. „Nach dem harten Wahlkampf können Sie etwas zu essen und zu trinken gut gebrauchen.“
Einen Wechsel von Ichenhausen hatte sich Katja Müller selbst nicht vorstellen können. Bis die Anfrage der Lauinger CSU kam, ob sie nicht für das Bürgermeisteramt kandidieren wolle. „Ich habe mich hier sehr wohl und aufgehoben gefühlt“, betonte sie in einer kurzen Abschiedsrede. Es seien abwechslungsreiche Jahre gewesen, ihre Kollegen hätten es sicher nicht immer leicht mit ihr gehabt. Ihr besonderer Dank galt Bürgermeister Robert Strobel. Ihn habe sie stets als Vorbild gesehen. Wie er bestimmte Situationen gemeistert habe, werde sie im Hinterkopf behalten und auf ihr eigenes Handeln übertragen. Sie dankte allen für die Erfahrungen, die sie in Ichenhausen machen durfte.
Und weil sie dem nicht öffentlichen Sitzungsteil nicht mehr beiwohnen durfte, wurde der kurzerhand nach hinten verlegt und eine längere Pause eingeschoben. Im nebenan gelegenen Trauzimmer servierte Katja Müller Abschiedshäppchen und stieß ein letztes Mal mit den Stadträten an. Ihren Platz am Ratstisch wird dann in Kürze ein neuer Hauptamtsleiter einnehmen.