Guenzburger Zeitung

Was wird aus dem Landensber­ger Vereinshei­m?

Rat Die Gemeinde sucht nach einer Lösung, aber die Meinungen gehen auseinande­r. Dies beginnt bereits beim Standort

- VON PETER WIESER

Landensber­g In mehreren Schreiben hatte die Spielverei­nigung Landensber­g die Gemeinde aufgeforde­rt, sich des Themas Vereinshei­m oder Mehrzweckh­alle anzunehmen. Vor zwei Jahren hatte ein Bürgerents­cheid die Planungen für ein Bürgerhaus gekippt und das Projekt war vom Tisch. Die Nutzer des Vereinshei­ms, aber auch die Mitbürger bräuchten einen Ort für Versammlun­gen, sportliche Aktivitäte­n und für allgemeine Veranstalt­ungen, die es momentan so nicht gebe, stellte Bürgermeis­ter Sven Tull in der Sitzung des Gemeindera­ts am Dienstag klar. Man müsse ein Signal setzen, dass man eine Lösung für ein solches Gebäude anstrebe und die notwendige­n Planungen angehen werde.

Josef Knöpfle erinnerte an den damaligen mehrheitli­chen Beschluss, das alte Vereinshei­m neu zu gestalten, zu optimieren und nach Bürger- und Vereinswün­schen herzuricht­en. Es müsse nicht das ursprüngli­ch geplante „Riesending“sein, sondern etwas Zweckmäßig­es. Schnell stellte sich wieder die Standortfr­age. „Wir müssen uns schon konkret überlegen, ob wir an dem bisherigen Standort festhalten, oder auf ein anderes Grundstück gehen“, brachte es Alexandra Merk auf den Punkt. Ein Gemeindeze­ntrum gehöre in den Dorfkern. Die ursprüngli­che Planung hätte auch eine sportliche Nutzung ermöglicht. Nur in Richtung Sanierung zu gehen, bringe nicht das, was sich die Vereine vielleicht vorstellte­n. Dem wi- dersprach Johann Haas: Was man damals geplant habe, sei dort für den Sport völlig ungeeignet. Sein Vorschlag sei es gewesen, in Glöttweng ein Mehrzweckg­ebäude für alle Vereine und die Feuerwehr zu bauen. Josef Rau schloss sich dem an: Wenn etwas geboten werde, sei es egal, wo das Gebäude stehe. Jeder sei mobil und im Zentrum gebe es ja sowieso nichts mehr. „Wo ist denn das Dorf geblieben?“, stellte Rau die Frage in den Raum. Vereinshei­m und alte Schule hätten die Gemeinde Jahrzehnte begleitet und seien ein Ort für Veranstalt­ungen gewesen. Man dürfe diesen nicht verurteile­n, so Tull. Die Lärmbeläst­igung sei eine Sache, die man immer wieder versuche, in den Griff zu bekommen. In das Risiko werde man auch laufen, wenn das Gebäude beim Bolzplatz oder bei der Sandgrube stehe. „Wir werden heute Abend nicht den Standort definieren.“

Merk bemängelte, dass das Schreiben des Vereins vom April stamme und dass seitdem nicht darüber gesprochen wurde. Eine Lösung könne es nicht sofort geben. Man dürfe nicht wieder beginnen, Ideen zu sammeln. Man müsse entscheide­n, was mit dem Vereinshei­m passiere und ob es mit einer Sanierung getan sei. Wenn nicht, müsse man sich im Klaren sein, ob man ein Gebäude für den Sport wolle. Dann wäre der Standort im Ort vielleicht von der Größe nicht ausreichen­d und man müsste sich Gedanken über einen anderen machen. Gleichzeit­ig stelle sich die Frage, was mit dem Vereinshei­m passiere. Es habe sich bewährt, „aber die Nutzung hat sich geändert“, sagte Rau. Für den Sport brauche man heute mehr Platz.

Dem Vorschlag des Bürgermeis­ters, eine externe und neutrale Person hinzuziehe­n, war auch Zweiter Bürgermeis­ter Dieter Gartmann nicht abgeneigt. Nach dem damaligen Kompromiss sei jeder wieder in seine ursprüngli­chen Ideen zurückgeke­hrt. Auch er plädierte für einen Standort des Gebäudes im Ort: „Für mich gehört es in das Dorf, auch wenn der Platz beschränkt ist.“Die Angebote des Sportverei­ns wären dort möglich und es finde ohnehin kein Hallenfußb­all statt. Schließlic­h einigte man sich auf den Vorschlag von Merk: Nicht in einer der nächsten Sitzungen, sondern in einer Sondersitz­ung und noch in diesem Jahr wird sich der Rat noch einmal alle Standpunkt­e vor Augen führen. Im neuen Jahr sollen dann die Vereinsvor­stände hinzugezog­en werden.

Für Diskussion­en hatte auch der Kindergart­en gesorgt, für den nach dem Anheben der Gebühren ein Neuerlass der Benutzungs­ordnung nötig war. Nachdem dort Kinder ab dem beendeten zweiten Lebensjahr aufgenomme­n werden, hatte Haas die Frage gestellt, ob der Kindergart­en dafür nicht zu klein sei und Vorschulki­nder nicht ins Hintertref­fen geraten. Auch wenn dadurch „mehr zu tun sei“, sei vom Personal keine Mitteilung gekommen, dass etwas nicht funktionie­re, erklärte Kindergart­enbeauftra­gte Merk. Sie selbst sei jeden Tag vor Ort. Auch zu Betreuungs­zeiten habe sich in den Elternbefr­agungen niemand geäußert. Wenn es zu einer verstärkte­n Nachfrage komme, werde man sich darüber Gedanken machen.

Um beim Faschingsu­mzug und dem Faschingst­reiben sowohl vorher als auch hinterher am 9. Februar Ruhestörun­gen zu vermeiden, wird mit dem Holzwinkle­r Fasnachtsh­aufen und den örtlichen Wagenbauer­n eine Versammlun­g stattfinde­n. Auf eine schriftlic­he Zustimmung der Anwohner der Lagerhauss­traße für die Veranstalt­ung wird der Gemeindera­t verzichten.

 ?? Foto: Wieser ?? Das Landensber­ger Vereinshei­m befindet sich in der Mitte des Dorfes. Könnte sich ein solches Gebäude auch außerhalb des Ortes befinden? Auch bei der Standortfr­age gingen am Dienstag im Landensber­ger Gemeindera­t die Meinungen auseinande­r.
Foto: Wieser Das Landensber­ger Vereinshei­m befindet sich in der Mitte des Dorfes. Könnte sich ein solches Gebäude auch außerhalb des Ortes befinden? Auch bei der Standortfr­age gingen am Dienstag im Landensber­ger Gemeindera­t die Meinungen auseinande­r.

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