Was wird aus dem Landensberger Vereinsheim?
Rat Die Gemeinde sucht nach einer Lösung, aber die Meinungen gehen auseinander. Dies beginnt bereits beim Standort
Landensberg In mehreren Schreiben hatte die Spielvereinigung Landensberg die Gemeinde aufgefordert, sich des Themas Vereinsheim oder Mehrzweckhalle anzunehmen. Vor zwei Jahren hatte ein Bürgerentscheid die Planungen für ein Bürgerhaus gekippt und das Projekt war vom Tisch. Die Nutzer des Vereinsheims, aber auch die Mitbürger bräuchten einen Ort für Versammlungen, sportliche Aktivitäten und für allgemeine Veranstaltungen, die es momentan so nicht gebe, stellte Bürgermeister Sven Tull in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag klar. Man müsse ein Signal setzen, dass man eine Lösung für ein solches Gebäude anstrebe und die notwendigen Planungen angehen werde.
Josef Knöpfle erinnerte an den damaligen mehrheitlichen Beschluss, das alte Vereinsheim neu zu gestalten, zu optimieren und nach Bürger- und Vereinswünschen herzurichten. Es müsse nicht das ursprünglich geplante „Riesending“sein, sondern etwas Zweckmäßiges. Schnell stellte sich wieder die Standortfrage. „Wir müssen uns schon konkret überlegen, ob wir an dem bisherigen Standort festhalten, oder auf ein anderes Grundstück gehen“, brachte es Alexandra Merk auf den Punkt. Ein Gemeindezentrum gehöre in den Dorfkern. Die ursprüngliche Planung hätte auch eine sportliche Nutzung ermöglicht. Nur in Richtung Sanierung zu gehen, bringe nicht das, was sich die Vereine vielleicht vorstellten. Dem wi- dersprach Johann Haas: Was man damals geplant habe, sei dort für den Sport völlig ungeeignet. Sein Vorschlag sei es gewesen, in Glöttweng ein Mehrzweckgebäude für alle Vereine und die Feuerwehr zu bauen. Josef Rau schloss sich dem an: Wenn etwas geboten werde, sei es egal, wo das Gebäude stehe. Jeder sei mobil und im Zentrum gebe es ja sowieso nichts mehr. „Wo ist denn das Dorf geblieben?“, stellte Rau die Frage in den Raum. Vereinsheim und alte Schule hätten die Gemeinde Jahrzehnte begleitet und seien ein Ort für Veranstaltungen gewesen. Man dürfe diesen nicht verurteilen, so Tull. Die Lärmbelästigung sei eine Sache, die man immer wieder versuche, in den Griff zu bekommen. In das Risiko werde man auch laufen, wenn das Gebäude beim Bolzplatz oder bei der Sandgrube stehe. „Wir werden heute Abend nicht den Standort definieren.“
Merk bemängelte, dass das Schreiben des Vereins vom April stamme und dass seitdem nicht darüber gesprochen wurde. Eine Lösung könne es nicht sofort geben. Man dürfe nicht wieder beginnen, Ideen zu sammeln. Man müsse entscheiden, was mit dem Vereinsheim passiere und ob es mit einer Sanierung getan sei. Wenn nicht, müsse man sich im Klaren sein, ob man ein Gebäude für den Sport wolle. Dann wäre der Standort im Ort vielleicht von der Größe nicht ausreichend und man müsste sich Gedanken über einen anderen machen. Gleichzeitig stelle sich die Frage, was mit dem Vereinsheim passiere. Es habe sich bewährt, „aber die Nutzung hat sich geändert“, sagte Rau. Für den Sport brauche man heute mehr Platz.
Dem Vorschlag des Bürgermeisters, eine externe und neutrale Person hinzuziehen, war auch Zweiter Bürgermeister Dieter Gartmann nicht abgeneigt. Nach dem damaligen Kompromiss sei jeder wieder in seine ursprünglichen Ideen zurückgekehrt. Auch er plädierte für einen Standort des Gebäudes im Ort: „Für mich gehört es in das Dorf, auch wenn der Platz beschränkt ist.“Die Angebote des Sportvereins wären dort möglich und es finde ohnehin kein Hallenfußball statt. Schließlich einigte man sich auf den Vorschlag von Merk: Nicht in einer der nächsten Sitzungen, sondern in einer Sondersitzung und noch in diesem Jahr wird sich der Rat noch einmal alle Standpunkte vor Augen führen. Im neuen Jahr sollen dann die Vereinsvorstände hinzugezogen werden.
Für Diskussionen hatte auch der Kindergarten gesorgt, für den nach dem Anheben der Gebühren ein Neuerlass der Benutzungsordnung nötig war. Nachdem dort Kinder ab dem beendeten zweiten Lebensjahr aufgenommen werden, hatte Haas die Frage gestellt, ob der Kindergarten dafür nicht zu klein sei und Vorschulkinder nicht ins Hintertreffen geraten. Auch wenn dadurch „mehr zu tun sei“, sei vom Personal keine Mitteilung gekommen, dass etwas nicht funktioniere, erklärte Kindergartenbeauftragte Merk. Sie selbst sei jeden Tag vor Ort. Auch zu Betreuungszeiten habe sich in den Elternbefragungen niemand geäußert. Wenn es zu einer verstärkten Nachfrage komme, werde man sich darüber Gedanken machen.
Um beim Faschingsumzug und dem Faschingstreiben sowohl vorher als auch hinterher am 9. Februar Ruhestörungen zu vermeiden, wird mit dem Holzwinkler Fasnachtshaufen und den örtlichen Wagenbauern eine Versammlung stattfinden. Auf eine schriftliche Zustimmung der Anwohner der Lagerhausstraße für die Veranstaltung wird der Gemeinderat verzichten.