Guenzburger Zeitung

Heimspiel für eine Sopranisti­n

Ihr sängerisch­er Werdegang führte Claire Elizabeth Craig bereits in viele Teile der Welt. Mit einem Gastauftri­tt steht sie demnächst wieder auf heimischem Boden

- VON HELMUT KIRCHER

Günzburg Acht Jahre lang sang sich Claire Möckl chorisch durch alle Altersstuf­en des Günzburger Heiliggeis­t-ensembles. Mit 14 Jahren stand sie dann in der Kinderoper „Brundibar“erstmals auf jenen Brettern, die für sie fortan die Welt bedeuten sollten. Vor elf Jahren eröffnete sie den Presseball der Günzburger Zeitung im Forum am Hofgarten. Heute ist sie Claire Elizabeth Craig, tourt als „deutsch-britische Sopranisti­n mit Sitz in Österreich“durch die ganze Welt und gehört zum Bereich jener Hoffnungst­räger, welche die Sangespote­nz der Zukunft mitgestalt­en.

Und was liegt zwischen diesen Polen sängerisch­er Entwicklun­g? 17 Jahre liegen dazwischen, mit Abitur, mit Gesangsstu­dium am Mozarteum Salzburg bei Barbara Bonney und dazugehöri­ger erster Bühnenerfa­hrungen als Solistin bei der Salz- burger Dommusik und der Konzertges­ellschaft. In der Opernklass­e, mit erhöhtem Anspruch, war es dann schon die Susanne in Mozarts „Le Nozze di Figaro“, die Servilia in „La Clemenza di Tito“. Noch ein Jahr, bevor sie 2014 ihren Master of Art „mit Auszeichnu­ng“bestand, ging es im Rahmen der „Internatio­nalen Opernfests­piele“bereits nach China, ebenfalls mit Mozart und „Bastien und Bastienne“.

Die Salzburger Festspiele folgten mit Mendelssoh­ns „Sommernach­tstraum“, das Tiroler Landesthea­ter Innsbruck mit Viktor Ullmanns „Kaiser von Atlantis“und einem Musikfesti­val in Kolumbien mit was wohl? – Mozart natürlich und seinem „Schauspiel­direktor“.

Aber Oper allein macht auch nicht glücklich, zumindest nicht so ganz. Deshalb stand auch neue Musik, wie beim Konzert der „Jeunesse Wien“mit zeitgenöss­ischer Ausrichtun­g, auf dem Programm, und vor allem Sakralmusi­k. Mit der Camerata Salzburg bei den Salzburger Festspiele­n 2016 in Mozarts c-moll Messe als 2. Sopransoli­stin, und als 1. in der Kathedrale von Pisa. Einladunge­n zu den Händel-festspiele­n in Mecklenbur­g-vorpommern standen auf ihrem Programm, eine Mozartwoch­e auf Kuba, die Uraufführu­ng von wieder entdeckten Mozartlied­ern in Prag und Barockkonz­erte mit dem Solo-oboisten der Berliner Philharmon­iker.

Und obligate Gesangswet­tbewerbe? Klar doch: Zweiter Preis beim Internatio­nalen Brahmswett­bewerb in Österreich, mit Sonderprei­s für „Beste Interpreta­tion eines zeitgenöss­ischen Stückes“. Zur Finalistin schaffte sie es beim Internatio­nalen Haydn-wettbewerb in Rohrau und zu einem Sonderprei­s beim Internatio­nalen Anton-rubinstein-wettbewerb in Düsseldorf. Und schließlic­h, im März 2018, innerhalb eines Mozart-programms in Winterthur, ein Riesenschr­ittschritt in die erste Liga sängerisch­er Edelausles­e, mit keinem geringeren als Tenorgigan­t Rolando Villazón an der Seite. Am kommenden Sonntag, 18. November, wird Claire Elizabeth Craig mit dem Sopranpart in Mozarts „Requiem“zu einem Heimspiel antreten (16 Uhr Heilig-geistkirch­e). Besser gesagt einem doppelten. Denn, wie sie betont, ist es neben jener Umgebung, in der sie aufwuchs, in der ihre Sängerkarr­iere das Laufen lernte, vor allem Mozart, der für sie nicht nur ständiger Begleiter sei, sondern zweifellos eine „zweite Heimat“.

Allein sein Requiem habe sie in den letzten Wochen schon mindestens achtmal gesungen. Wir freuen uns!

Mozart ist ihr ständiger Begleiter

 ?? Foto: Mary Marshania ?? Die Sängerin Claire Elizabeth Craig stammt aus der Region, sie tourt als „deutsch-britische Sopranisti­n mit Sitz in Österreich“durch die ganze Welt. Für die Aufführung des Mozart-requiems mit dem Heilig Geist-ensemble am Sonntag kehrt sie nach Günzburg zurück.
Foto: Mary Marshania Die Sängerin Claire Elizabeth Craig stammt aus der Region, sie tourt als „deutsch-britische Sopranisti­n mit Sitz in Österreich“durch die ganze Welt. Für die Aufführung des Mozart-requiems mit dem Heilig Geist-ensemble am Sonntag kehrt sie nach Günzburg zurück.

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