Guenzburger Zeitung

Jetzt wird es eng für Alice Weidel

Druck auf AfD-Frau wächst – auch intern

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Berlin Nachdem die Staatsanwa­ltschaft Konstanz Ermittlung­en gegen Alice Weidel angekündig­t hat, steht die Karriere der AfD-Fraktionsc­hefin auf der Kippe. Ihre Immunität als Abgeordnet­e soll aufgehoben werden. Hintergrun­d ist die fragwürdig­e Großspende aus der Schweiz, die zu einem Anfangsver­dacht wegen Verstoßes gegen das Parteienge­setz geführt hat. Bundestags­abgeordnet­e genießen laut Artikel 46 des Grundgeset­zes einen weitreiche­nden Schutz vor Strafverfo­lgung. Sie müssen sich nur für Straftaten vor Gericht verantwort­en, wenn der Bundestag ihre Immunität aufgehoben hat.

Noch bleibt vieles im Dunkeln. Vor allem die Herkunft des Geldes. Klar scheint aber nun zumindest, was die AfD mit der Spende in Höhe von insgesamt 132000 Euro gemacht hat, bevor sie die Summe in die Schweiz zurücküber­wies. Fraktionss­precher Christian Lüth bestätigte, dass die Mittel für Anwaltskos­ten und Online-Wahlkampf verwendet wurden. Fraktionss­precher Christian Lüth bestätigte entspreche­nde Berichte. Demnach schickte ein Kölner Medienanwa­lt, der von Weidel beauftragt worden sei, gegen Journalist­en vorzugehen, seine Rechnungen an die Bundesgesc­häftsstell­e der AfD. Von dort seien sie – mit Weidels Einverstän­dnis – an den Kreisverba­nd Bodensee weitergele­itet worden. Dessen Schatzmeis­terin räumte nach Angaben des

SWR inzwischen ein, dass die Spendengel­der unter anderem für Anwaltskos­ten genutzt worden seien. Zunächst hatte sie beteuert, die Mittel seien nicht angerührt worden. Laut Bild-Zeitung soll Weidel am Freitag dem in Magdeburg tagenden AfD-Bundesvors­tand detaillier­t Auskunft über die Geldströme geben. Die Politikeri­n soll auch bekannt machen, woher die Mittel stammten, mit denen die Spende zurückgeza­hlt wurde. (dpa)

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Foto: dpa Alice Weidel

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