Zwei deutsche Russen
Spieler wechselten die Nationalität
Leipzig Für Roman Neustädter und Konstantin Rausch ist es ein pikantes Wiedersehen. Lange spielten die beiden Fußballprofis für Deutschland – nun treten die beiden Verteidiger mit dem russischen Doppeladler auf der Brust gegen die DFB-Elf an. Die Partie in Leipzig ist für die Ex-Bundesligaspieler auch so etwas wie späte Genugtuung. Schließlich waren sie für die Fußball-WM in Russland, bei denen die Gastgeber in rasanten Partien unter anderem im Luschniki-Stadion für Überraschungen sorgten, nicht nominiert – und das, obwohl sie doch eigentlich wegen dieses Turniers den russischen Pass bekommen hatten.
In Leipzig könnte es hingegen an diesem Donnerstag nach Wunsch verlaufen: Seit der Weltmeisterschaft gehören beide wieder fest zum Kader und so berücksichtigte sie Nationaltrainer Stanislaw Tschertschessow auch für das Testspiel gegen Deutschland.
Der Ex-Schalker Neustädter, aktuell bei Fenerbahçe Istanbul unter Vertrag, besitzt seit zweieinhalb Jahren den russischen Pass. In der Hoffnung auf Einsätze in der Sbornaja hatte der Defensivspieler ebenso wie Rausch die russische Staatsbürgerschaft angenommen, nachdem eine größere Zukunft beim DFB in weite Ferne gerückt war. Neustädter wurde in der Sowjetunion geboren, sein Vater ist Ukrainer, die Mutter Russin. Der 30-Jährige absolvierte 2012 und 2013 lediglich zwei Freundschaftsspiele für die deutsche A-Nationalmannschaft – und kann daher laut Regelwerk des Weltverbandes Fifa für Russland auflaufen.
Rausch, 28, seit Januar Verteidiger bei Dynamo Moskau, wurde in Sibirien geboren, spielte etwa für Hannover 96 und den 1. FC Köln und durchlief die Nachwuchsnationalteams des DFB.