Die Offinger Tongrube wird erweitert
Rohstoffe Die Einfahrt zur Staatsstraße hat die Probleme der Anwohner verringert
Offingen Von der Staatsstraße zwischen Günzburg und Offingen aus sind wieder vermehrt Bagger an der Tongrube zu sehen. Im Minutentakt rollen Lastwagen auf das Gelände – allerdings über die mittlerweile bestehende Anschlussstelle zur Staatsstraße. Anton Grehl, Geschäftsführer der Tongruben GmbH, sagt auf Anfrage unserer Zeitung: „Wir bauen Ton ab und nehmen Ton an, wie genehmigt.“Der angenommene Ton stamme aus Baumaßnahmen. Dazu zähle nach wie vor die Baustelle des Bahn-Projekts Stuttgart 21, bestätigt er. Derzeit erschließe das Unternehmen einen neuen Abschnitt. „Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen.“
Vergangenes Jahr hatte es in Offingen Diskussionen über die Grube gegeben. Der Gemeinderat diskutierte Anfang 2017 über die Zustimmung zu einem Vorhaben des Unternehmens: Baustoffe sollten an der Tongrube angenommen, zwischengelagert und zu einem anderen Zeitpunkt wieder abtransportiert werden. Ursprünglich sollte die Grube mit dem Material rekultiviert werden. Dafür sei es „zu schade“, hatte der Geschäftsführer damals erklärt. Im Gegenzug hatte der Betreiber angeboten, sich an den Kosten einer Zufahrt zur Staatsstraße zu beteiligen.
Schließlich erteilte der Gemeinderat dem Bauantrag mit drei Gegenstimmen damals sein Einverständnis – einige hatten betont, dass das Landratsamt sonst ohnehin eigenständig entscheide.
Wenig später regte sich bei den Anwohnern Widerstand gegen die Ausbaupläne. Sie reichten eine Liste mit 59 Unterschriften ein, um die Belästigung durch die vielen Lkw im Ortsinneren zu reduzieren. Schon davor war eine separate Ausfahrt im Gemeinderat ins Gespräch gebracht worden, um die Lastwagen vom Wohngebiet fernzuhalten. Eine solche Ausfahrt war vom Staatlichen Bauamt jedoch zunächst aus Sicherheitsgründen abgelehnt worden. Ein Bürger äußerte damals die Sorge, dass Offingen zum „Umschlagzentrum Württemberger Drecks“werde, Bürgermeister Thomas Wörz widersprach dem.
Die zusätzliche Abbiegespur zur Staatsstraße, die zwischenzeitlich doch genehmigt worden war, zeigt mittlerweile Wirkung: Hermann Keck, Anwohner und einer der Initiatoren der Bürgerbewegung, sagt: „Es ist sehr viel besser geworden, das muss man ehrlicherweise sagen.“Die Laster nutzten heute die Staatsstraße und fahren nicht mehr durch den Ort. „Wenn die Maschinen das Material abklopfen, hört man das noch, aber das gröbste ist vorbei.“