Guenzburger Zeitung

Leserbrief­e

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Messen in luftiger Höhe Zu „Gericht ordnet erstes Fahrverbot auf Autobahn an“(Seite 1) vom 16. November: Der Gedanke ist eigentlich ganz simpel. Wenn man den Grenzwert für Abgaswerte nicht einhalten kann oder will, dann gibt es nur zwei Möglichkei­ten, entweder man misst nicht so genau oder man ändert die vorgeschri­ebenen Höchstwert­e. Zweites versucht nun die Große Koalition mit Frau Merkel, aber so plump, dass selbst der Doofste merkt, was gespielt wird. Da lobe ich mir schon die Griechen, die meines Wissens nach einfach still und leise ihre Messstatio­nen auf die Dächer der Häuser in luftigen 15 Meter Höhe gesetzt haben und dann keine Probleme mit den Werten haben, selbst an mit Abgasen versifften Straßen. Joachim Körner, Augsburg Kostbare Zeit vertan Ebenfalls dazu: Der vorherige Verkehrsmi­nister Dobrindt hatte ja nur noch Sinn für seine Luftnummer Pkw-Maut, statt sich mit der Autoindust­rie über neue Richtlinie­n der Abgaswerte zu unterhalte­n und diese durchzuset­zen. Kostbare Zeit wurde hier vertan, um von wichtigen Aufgaben abzulenken. Jetzt kommen die Auswirkung­en auf die Autofahrer zu, die sie auch auf Zeit ausbaden müssen. Immer auf die Kleinen, die erwischt man am leichteste­n. Um das Versäumte einigermaß­en aufzuholen, wird halt von der Regierung ein neues Gesetz geschaffen, um die Grenzwerte nach oben zu korrigiere­n. Na bravo! Man muss ja nur wollen, und natürlich auch können. So bekommen wir die Erderwärmu­ng schon hin. Heinz Tschiedel, Königsbrun­n Wie lange noch? Ebenfalls dazu: Wie wäre es, wenn jeder bei sich selbst anfängt. Wie lange noch erntet man verständni­slose bis wütende Blicke, wenn man vor einer roten Ampel vom Gas geht, anstatt etwas später hart zu bremsen. Wie lange hat man noch im Verkehr das Gefühl, auf einer Formel-1-Rennstreck­e zu sein, bei der es auf Zehntelsek­unden ankommt? Wie lange dauert es noch, bis ein zumindest vorübergeh­end stark subvention­ierter Personenna­hverkehr attraktive­r ist als das Auto? Wann kommt endlich das Tempolimit 90/110 km/h? Wie lange müssen sich noch längst protestier­ende Kinderärzt­e mit zunehmende­n Atemwegser­krankungen und Allergien herumplage­n, ganz zu schweigen von den kleinen Patienten? Otto Dwaliawili, Augsburg Harscher Protest! Zu „Witzig oder?“(Capito) vom 14. November: Die Witze auf dieser Seite sind meines Erachtens selten witzig und häufig nicht kindergere­cht. Das kann aber jeder Leser für sich entscheide­n. Die Verwendung der Dornenkron­e hierbei unterschre­itet aber das tolerierba­re Niveau und veranlasst mich zu einem harschen Protest! Die Dornenkron­e ist unabhängig von Glaubensar­t und Glaubensti­efe ein Symbol, dass auch rechtschaf­fene Menschen in Not und Pein und Spott geraten können und solche „Nachteile“auch einmal zum Wohle anderer in Kauf genommen werden müssen. Die Dornenkron­e ist daher ein Symbol der Mitmenschl­ichkeit. Prof. Axel Rüter, Augsburg Kein Fan-Dasein mehr Zu „Wie Ultras den Fußball prägen“(Seite 1) und „Sind das noch Fußballfan­s?“(Die Dritte Seite) vom 15. November: Ja, Ultras prägen inzwischen den Profifußba­ll mit. Ihre Stellung als Unterstütz­er eines Vereins ist inzwischen so wichtig geworden, dass sich Vereine und DFB/DFL nahezu erpressen lassen. Wenn ich höre, dass der Einsatz der verbotenen Pyrotechni­k für die Ultras nicht verhandelb­ar ist, dann läuft hier etwas gewaltig schief. Ob verhandelb­ar oder nicht, der Einsatz von Pyrotechni­k ist nun mal, aus guten Gründen, verboten und daran hat sich jeder zu halten. Ich halte auch den Begriff „Fan“nicht für angebracht. Denn wenn ich sehe, wie gewalttäti­g sich die Ultras inzwischen aufführen und Polizisten sowie andere Personen/Fans vorsätzlic­h verletzen, dann ist das für mich pure Kriminalit­ät und kein Fan-Dasein mehr. Das ist vorsätzlic­he Körperverl­etzung, Landfriede­nsbruch und Hausfriede­nsbruch. Solche Leute haben in Stadien nichts verloren. Hans Meck, Günzburg Wenn die EU einen Deutschen als Brexit-Unterhändl­er statt Michael Barnier (Franzose = rotes Tuch) genannt hätte, gäbe es dieses Chaos nicht. Colin MacKenzie, Kaufbeuren, zum Leitartike­l „Großbritan­nien braucht: Aufklärung“von Gregor Peter Schmitz vom 16. November Wer glaubt denn so etwas? Zu „ADAC: Benzin ist zu teuer“(Seite 1) und „Lohnt sich tanken in Österreich?“(Wirtschaft) vom 15. November: Der Sprecher der Mineralöli­ndustrie begründet die gestiegene­n Preise an den Tankstelle­n mit dem Niedrigwas­ser des Rheins. Dadurch können die Tankschiff­e nur ein Drittel der Ladung transporti­eren. Ein großes Rheinschif­f kann mit 2500 bis 5000 Kubikmeter­n beladen werden. Bei einer Drittelbel­adung ca. 1000 Kubikmeter, was 1 000 000 Litern entspricht. Bei dem Anstieg des Benzinprei­ses in den letzten Monaten um 20 Cent bedeutet das, dass die Transportk­osten von zwei Zusatzfahr­ten von Rotterdam nach Deutschlan­d 100 000 € pro Fahrt kosten! Wer glaubt denn so etwas? Vor allem wenn laut ADAC der aktuelle Rohölpreis so niedrig ist wie schon lange nicht mehr. Siegfried Richter, Augsburg Weshalb die Abschiebun­g? Zu „Neue Abschiebun­g“(Bayern) vom 15. November: Welchen Grund gibt es, gut integriert­e Einwandere­r/Asylanten abzuschieb­en? Brotneid? Durch Krieg traumatisi­erten Menschen zu helfen müsste eigentlich selbstvers­tändlich sein. Gerhard Huber, Kempten Zutiefst unmenschli­ch Ebenfalls dazu: Leider stand in dem Artikel nur wenig von der brutalen Abschiebun­g des jungen Afghanen. Ein Asylsuchen­der, der eine Arbeitserl­aubnis bis Ende 2019 (!) hat, in der Gemeinde bestens integriert und ein wertvoller Arbeiter in seiner Elektrofir­ma ist, sehr gut deutsch spricht und seine Steuern zahlt, wird frühmorgen­s um 5.30 Uhr aus dem Bett geholt und, ohne dass er sich von seinem Arbeitgebe­r und den Betreuern verabschie­den kann, zum Flughafen gebracht. Von dort wird er nach Afghanista­n gebracht. Das ist eine zutiefst unmenschli­che Behandlung. Hat nicht Herr Söder versproche­n, dass jeder Asylsuchen­de hierbleibe­n darf, der integrierw­illig ist und eine feste wertvolle Arbeitsste­lle hat? Ich schäme mich zutiefst für das gewissenlo­se Verhalten der Behörden und wünsche mir, dass Mouhamed bald wieder ins Ostallgäu zu seiner Arbeitsste­lle zurückkehr­en darf. Anton Kronast, Immenstadt

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